Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Twachtmann-Schlichter, Anke [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0139
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
tem Fries. In zwei segmentbogig eingetieften
und nach oben abgeschlossenen Nischen ste-
hen die Statuen der hll. Franz von Assisi und
Antonius von Padua. Merkwürdig klein
erscheinen die Figuren im Verhältnis zu den
Nischen, vermutlich wurden sie erst nachträg-
lich eingesetzt. Über ihnen befindet sich jeweils
ein großes dreiachsiges, mit Segmentbogen
geschlossenes Fenster. In einer weiteren Ni-
sche über dem Portal steht eine farbig gefasste
Immaculata-Darstellung. Ein circa 8 m hoher
Aufbau bekrönt die Fassade und zeigt in der
Mitte ein von Lisenen umrahmtes Rundfenster.
Konkav geschwungene Segmente mit ab-
schließenden Vasenpostamenten bestimmen
den Giebelbereich, der seinen Abschluss in
einem flachen Dreiecksgiebel, versehen mit
dem Kreuz und den Leidenswerkzeugen
Christi, findet. Mächtige Pfeiler mit Vasenposta-
menten dienen als Einfriedung und vermitteln
so den geschlossenen Charakter des Vorhofes.
Unterstützt wird dies durch das höher gelegene
Niveau des Platzes und die westlich vorgela-
gerten Stufen. In die seitlich flankierenden Bau-
körper integriert sind die halbierten Vasenpos-
tamente der äußeren Pfeiler mit der Angabe der
Jahreszahl 1777.
Von der Neuen Straße aus gelangt man unter
den westlichen Teil der Kirche in die so genann-
te Brabecksche Familiengruft, Brühl 15. Die
überkommenen Grabstellen waren den weltli-
chen adligen Mitgliedern der reichsgräflichen
Familie vorbehalten. Drei parallel verlaufende
Tonnengewölbe bilden den größeren der bei-
den Gewölbekeller. Der vordere und mittlere
Gruftraum wird von kleinen Pfeilern unterteilt,
zum Teil sind die Durchgänge zugemauert.
Etwas höher gelegen schließt sich der Ende
des 20. Jh. zu 2/3 zugemauerte dritte Raum
an. Unter dem nördlichen Gartenflügel liegt die
zweite, kleinere, zweiteilig tonnengewölbte
Kelleranlage. Im hinteren Gewölbe befindet sich
die so genannte Kapuzinergruft, Brühl 15, mit
Wandgräbern aus der 1. Hälfte des 19. Jh. der
Ordensangehörigen. Beide Keller sind aus Na-
turstein und mit Tonnengewölben überspannt.

Hildesheim, Brühl 15, Seminarkirche, Blick zum Altar



Hildesheim, Brühl 15, Seminarkirche, Kapuzinergruft


Hildesheim, Brühl 16-17, Priesterseminar

Hildesheim, Brühl 16-17, Priesterseminar


135
 
Annotationen