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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0207
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Um einen markanten Bau handelt es sich bei
dem Haus Becker, Hohnsen 36, aus dem Jahr
1905/06, geplant von dem Architekten Karl
Börgemann, einem Schüler Conrad Wilhelm
Hases, für den Direktor des städtischen Kran-
kenhauses. Frei von den Einflüssen der
„Hannoverschen Schule“ bekannte sich
Börgemann hier durchaus zur Moderne, aber
auch in Anklängen an den Heimatstil, bedenkt
man den dekorativen Schmuck des Fach-
werkes. Der zweigeschossige Bau ist mit einem
Fachwerkobergeschoss und halbrundem,
turmartigen Erkeranbau im Süden versehen.
1950 gliederte man das Innere mit der Teilung in
drei Wohnungen neu und schloss gleichzeitig
die zweigeschossige Halle.
Neben dem schlichten zweigeschossigen ver-
putzten Massivbau Hohnsen 32 aus dem Jahre
1928 hat sich im hinteren Gartenbereich mit
Hohnsen 54 noch ein etwa zeitgleiches Garten-
häuschen erhalten. Vermutlich um 1920 auf
quadratischem Grundriss errichtet, wurde das
Glockendach mit biberschwanzähnlichen Zie-
geln gedeckt. Beispielhaft in der Ausprägung,
erinnert das Gebäude an die ursprüngliche
Nutzung als reines Gartengelände bevor die
Bebauung sich am Hohnsen geschlossen fort-
setzte.
Als prägnantes Beispiel für die Bauweise der
20er Jahre des 20. Jh. kann der schlichte
Solitärbau Kaiser-Friedrich-Straße 5 angeführt
werden, dessen zeitgenössische Ausprägung
und Gestaltung sich unter anderem darin zeigt,
dass er lediglich durch die Fensterachsen, Erd-
geschosslisenen und ein streng geometrisches
Ornamentband in der Horizontalen gegliedert
wird. Als Architekt des 1923 errichteten Putz-
baues zeichnete sich Stephan Sommer aus,
der sich beispielsweise in Hildesheim mit dem
Regierungsgebäude Bohlweg 1 und den
Wohnhäusern „die Sieben steinernen Brüder
Schmittjahn“, Feldstraße 27, bereits einen
Namen gemacht hatte.
In dieselbe Erbauungszeit, wohl um 1925, kann
der südlich gegenüber liegende eingeschossige
Massivbau Kaiser-Friedrich-Straße 8 eingeord-
net werden. Typische Gliederungselemente
sind der korbbogige Vorbau mit darüber liegen-
dem Zwerchhaus zur Straßenseite, das Man-
sardwalmdach mit einzelnen Gauben und der
mittels einer Freitreppe erschlossene repräsen-
tative Zugang.
Für die typische zeitgenössische Architektur
und die ebenso aufwändige architektonische
Gestaltung steht die Jugendstilvilla Weinberg
57. Prägnant in der Grundrissdisposition in
Form eines griechischen Kreuzes im Jahre
1909 vom Architekten Karl Murke für den
Landgerichtsrat Höltje errichtet, zeigt sich der
eingeschossige Massivbau mit Mansarddach
und aufgesetzter Laterne auch gestalterisch
durchaus repräsentativ. Geschweifte Giebel,
gestaltet in Anlehnung an Mittelrisalite, und der
halbkreisförmig geschwungene Vorbau des
Erdgeschosses zur Straßenseite unterstützen
diesen Eindruck. Pilaster gliedern die zum Teil
mit Rocaille geschmückten Fensterbänder. Als
besondere gestalterische Details betonen



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Hildesheim, Hohnsen 32

Hildesheim, Kaiser-Friedrich-Straße 8


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