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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0245
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Hildesheim AG“ wurde der Bereich am west-
lichen Hang des Galgenberges erschlossen
und die weitere Ansiedlung von Industriean-
lagen unterbunden. Bereits 1899 hatte die
Stadt Hildesheim für diesen Bereich einen
Bebauungsplan erstellt. Dieser umfasste die
Mozart-, Richard Wagner-, Mendelssohn- und
Beethovenstrasse. Der Gesamtanlage von circa
50 Villen lag ein Entwurf des Architekten Luer
aus Hannover zugrunde. Erste repräsentative
Villen entstanden entlang der Mozart- und der
Richard Wagner-Straße. Diese im Stil des
Historismus erbauten und für die damalige Zeit
luxuriös ausgestatteten Einfamilienhäuser be-
saßen bereits eigene Wasser-, Strom-, Gas-
und Kanalisationsanschlüsse, wie eine zeitge-
nössische Werbeanzeige für die Villenkononie
Hildesheim A.G. hervorhebt. Die zwischen
1901 und 1911 errichteten Häuser Mozartstra-
ße 2, 2A, 3-7 und Richard-Wagner-Straße 17
greifen unterschiedliche Gestaltungselemente
auf. Ist in der Mozartstraße 2 und 2A der Rück-
griff auf antikisierende und barocke Formen zu
beobachten, beispielsweise bei der geschoss-
übergreifenden Anordnung der Pilaster an der
straßenseitigen Fassade, so prägen Fachwerk-
elemente, die an den Heimatstil erinnern, das
Bild der Villen Mozartstraße 3-7. Das ebenfalls
1905 für die Villenkolonie erbaute Gebäude
Richard-Wagner-Straße 17 besticht hingegen
durch schlichte Gestaltung. Im Inneren sind die
Gebäude zweckmäßig gegliedert. Die
Ausstattung entspricht mit Stuckdecken,
Parkett- und Granitböden sowie Ledertapeten
eindrucksvoll dem gehobenen Standard.
Parallel zu der Entstehung des Villenviertels am
oberen Ende eines Feldweges, der steil zum
Galgenberg führte, entwickelte sich auch die
Grünanlage an der östlichen Feldstraße. Bereits
1877 erhielt die Straße mit der Ausdehnung der
Wohngebiete ins freie Feld ihren Namen. Auch
die Verlängerung zwischen Saarstraße und
Haydnstraße, ehemals Beethovenstraße, wurde
in Feldstraße umbenannt. Dieses Teilstück
wurde als 70 m breiter Promenadenweg gärt-
nerisch gestaltet. Im oberen Teil, am späteren

Hildesheim, Mozartstraße 3-7


Hildesheim, Richard-Wagner-Straße 17



Hildesheim, Feldstraße, Grünanlage, Kriegerdenkmal

Hildesheim, östliche Feldstraße, Grünanlage

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