weiterhin die Hallenhäuserder Höfe Nr. 1 und 3,
die zu Anfang des 19. Jh. entstanden sind.
Auch auf diesen Höfen befindet sich ein reicher
Bestand alter Eichen. Ein weiterer Hof mit histo-
rischen aber veränderten Gebäuden sowie
weitere Scheunen und Ställe ergänzen diese
Anlagen zu einem eindrucksvollen geschlos-
senen Ortsbild.
DANNENBERG-PREDÖHLSAU
Predöhlsau gehört zu den Elbmarschdörfern
nördlich Dannenbergs und zeigt noch Rund-
lingsstruktur. Der Ort wird dreiseitig von Dei-
chen begrenzt, während er im Norden an ein
stehendes Gewässer stößt.
Alle Hofplätze sind wegen der Hochwasserge-
fahr aufgeschüttet, so daß sie den tieferen
Dorfplatz ringwallartig umgeben. Die Bausub-
stanz des Ortes ist nahezu völlig ersetzt oder
stark verändert worden. Von den zwölf giebel-
ständigen Hallenhäusern, welche den Dorf-
platz einst umgaben, ist nur noch ein recht
kleines, heute ungenutztes Zweiständerhaus
(Nr. 11) aus dem Jahre 1721 vorhanden. Zwei
kleine Nebengebäude ergänzen diese ehe-
malige Brinksitzerstelle. Trotz der stark verän-
derten Bausubstanz ist Predöhlsau ein noch
erlebbarer Rundling.
DANNENBERG-PRISSER
Südwestlich der Stadt Dannenberg tritt ein
Ausläufer des Hohen Drawehn bis an die Jeet-
zelniederung heran. Am Übergang dieser bei-
den Landschaftsformen liegt das Dorf Prisser,
dessen ehemalige Rundlingsform sich weit-
gehend aufgelöst hat.
Hauptursachen dieses Zersetzungsprozes-
ses sind einerseits die erhebliche Erweiterung
durch Aus- und Nachsiedlung, die sich nach
Süden zur B 191 hin gebildet hat. Dort steht
(Am Ring 7) ein kleines, sehr bescheidenes
Hallenhaus aus dem Jahre 1815, das ehe-
mals das Haupthaus einer Brinksitzerstelle
war. Andererseits wurde in den Jahren 1847/
48 bei der Neuordnung der Flur Prissers auch
ein Straßendurchbruch nach Norden geplant,
der dann 1850 nach der Umsetzung des im
Wege stehenden Hofes ausgeführt wurde.
Dannenberg-Predöhlsau, Nr. 11, Dannenberg-Prisser, Am Ring 7,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1721 Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1815
Dannenberg-Schaafhausen, Nr. 3, Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1824
Dannenberg-Schaafhausen, Dorfstraße nach Norden
Völlig überformte Hallenhäuser, traufständige
Ersatzbauten und unbesetzte Hofparzellen
vervollständigen die Auflösung des Rund-
lings, auf dessen Dorfplatz heute ein Ehren-
mal an die Gefallenen beider Weltkriege erin-
nert.
Im Nordwesten des Rundlings wird der Pris-
sersche Mühlenbach zu einem ungewöhnlich
großen Teich aufgestaut, an dessen Abfluß
die Mühle steht. Sie wurde 1881 als massiver
Ziegelsteinbau errichtet, nachdem ihr Vorgän-
ger niedergebrannt war, und ist seither wieder
stark verändert worden. Allerdings ist die ge-
samte Einrichtung erhalten. Auch der hohe
Stau verdient Beachtung.
Jüdischer Friedhof
Nordwestlich des Dorfes Prisser liegt auf einer
bewaldeten Anhöhe der Friedhof der ehemali-
gen jüdischen Gemeinde Dannenbergs. Ein
schlichter Holzzaun umfriedet die heute mit
dichtem Kiefernbestand durchsetzte Anlage.
Der alte Zugang ist aufgegeben, teilweise ver-
schüttet und mit Buschwerk überwuchert.
Einige Grabsteine stehen noch aufrecht, viele
sind bereits umgestürzt. Ihre Inschriften be-
zeugen eine Belegung der Begräbnisstätte
von den dreißiger Jahren des 19. Jh. bis ins 1.
Jahrzehnt des 20. Jh. Die jüdische Gemeinde
Dannenbergs löste sich damals durch Abwan-
derung auf. Ihr Friedhof ist, in diesem Gebiet
weitgehend vergessen, eines der wenigen
Zeugnisse ihrer Kultur.
DANNENBERG-SCHAAFHAUSEN
Im Südwesten Dannenbergs reiht sich das
Dorf Schaafhausen zu beiden Seiten der nach
Lüchow führenden B 248 zwischen den Aus-
läufern des Hohen Drawehn im Westen und
der Jeetzelniederung im Osten.
Das Dorf war ein voll ausgebildeter Rundling,
bis es am 20. Juni 1824 durch ein Großfeuer
fast völlig vernichtet wurde. Lediglich im Süd-
osten des alten Dorfes waren einige Scheu-
nen stehen geblieben. Beim Wiederaufbau
wurde aus Gründen der größeren Feuer-
sicherheit der weiträumige Grundriß eines
Straßendorfes gewählt. Auf der Ostseite der
ehemaligen Poststraße (heute B 248) wurden
zwölf breite Hofparzellen abgeteilt, auf denen
geräumige Vierständerhäuser mit dem Wirt-
schaftsgiebel zur Straße hin errichtet wurden.
Kleine Nebengebäude der Höfe entstanden
gegenüber auf der Westseite der Straße.
Dieses Ortsbild Schaafhausens hat sich bis
heute nur wenig geändert. Weitere Neben-
gebäude sind beim Ausbau der Hofanlagen
hinzugekommen. Von den zwölf alten Haupt-
häusern sind nur drei ersetzt bzw. verändert
worden. Im Norden wie im Süden des Dorfes
ist nur je ein neues Haus entstanden. Schaaf-
hausen ist damit ein gut erhaltenes Beispiel
für die völlige Neuplanung eines Dorfes im frü-
hen 19. Jh.
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die zu Anfang des 19. Jh. entstanden sind.
Auch auf diesen Höfen befindet sich ein reicher
Bestand alter Eichen. Ein weiterer Hof mit histo-
rischen aber veränderten Gebäuden sowie
weitere Scheunen und Ställe ergänzen diese
Anlagen zu einem eindrucksvollen geschlos-
senen Ortsbild.
DANNENBERG-PREDÖHLSAU
Predöhlsau gehört zu den Elbmarschdörfern
nördlich Dannenbergs und zeigt noch Rund-
lingsstruktur. Der Ort wird dreiseitig von Dei-
chen begrenzt, während er im Norden an ein
stehendes Gewässer stößt.
Alle Hofplätze sind wegen der Hochwasserge-
fahr aufgeschüttet, so daß sie den tieferen
Dorfplatz ringwallartig umgeben. Die Bausub-
stanz des Ortes ist nahezu völlig ersetzt oder
stark verändert worden. Von den zwölf giebel-
ständigen Hallenhäusern, welche den Dorf-
platz einst umgaben, ist nur noch ein recht
kleines, heute ungenutztes Zweiständerhaus
(Nr. 11) aus dem Jahre 1721 vorhanden. Zwei
kleine Nebengebäude ergänzen diese ehe-
malige Brinksitzerstelle. Trotz der stark verän-
derten Bausubstanz ist Predöhlsau ein noch
erlebbarer Rundling.
DANNENBERG-PRISSER
Südwestlich der Stadt Dannenberg tritt ein
Ausläufer des Hohen Drawehn bis an die Jeet-
zelniederung heran. Am Übergang dieser bei-
den Landschaftsformen liegt das Dorf Prisser,
dessen ehemalige Rundlingsform sich weit-
gehend aufgelöst hat.
Hauptursachen dieses Zersetzungsprozes-
ses sind einerseits die erhebliche Erweiterung
durch Aus- und Nachsiedlung, die sich nach
Süden zur B 191 hin gebildet hat. Dort steht
(Am Ring 7) ein kleines, sehr bescheidenes
Hallenhaus aus dem Jahre 1815, das ehe-
mals das Haupthaus einer Brinksitzerstelle
war. Andererseits wurde in den Jahren 1847/
48 bei der Neuordnung der Flur Prissers auch
ein Straßendurchbruch nach Norden geplant,
der dann 1850 nach der Umsetzung des im
Wege stehenden Hofes ausgeführt wurde.
Dannenberg-Predöhlsau, Nr. 11, Dannenberg-Prisser, Am Ring 7,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1721 Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1815
Dannenberg-Schaafhausen, Nr. 3, Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1824
Dannenberg-Schaafhausen, Dorfstraße nach Norden
Völlig überformte Hallenhäuser, traufständige
Ersatzbauten und unbesetzte Hofparzellen
vervollständigen die Auflösung des Rund-
lings, auf dessen Dorfplatz heute ein Ehren-
mal an die Gefallenen beider Weltkriege erin-
nert.
Im Nordwesten des Rundlings wird der Pris-
sersche Mühlenbach zu einem ungewöhnlich
großen Teich aufgestaut, an dessen Abfluß
die Mühle steht. Sie wurde 1881 als massiver
Ziegelsteinbau errichtet, nachdem ihr Vorgän-
ger niedergebrannt war, und ist seither wieder
stark verändert worden. Allerdings ist die ge-
samte Einrichtung erhalten. Auch der hohe
Stau verdient Beachtung.
Jüdischer Friedhof
Nordwestlich des Dorfes Prisser liegt auf einer
bewaldeten Anhöhe der Friedhof der ehemali-
gen jüdischen Gemeinde Dannenbergs. Ein
schlichter Holzzaun umfriedet die heute mit
dichtem Kiefernbestand durchsetzte Anlage.
Der alte Zugang ist aufgegeben, teilweise ver-
schüttet und mit Buschwerk überwuchert.
Einige Grabsteine stehen noch aufrecht, viele
sind bereits umgestürzt. Ihre Inschriften be-
zeugen eine Belegung der Begräbnisstätte
von den dreißiger Jahren des 19. Jh. bis ins 1.
Jahrzehnt des 20. Jh. Die jüdische Gemeinde
Dannenbergs löste sich damals durch Abwan-
derung auf. Ihr Friedhof ist, in diesem Gebiet
weitgehend vergessen, eines der wenigen
Zeugnisse ihrer Kultur.
DANNENBERG-SCHAAFHAUSEN
Im Südwesten Dannenbergs reiht sich das
Dorf Schaafhausen zu beiden Seiten der nach
Lüchow führenden B 248 zwischen den Aus-
läufern des Hohen Drawehn im Westen und
der Jeetzelniederung im Osten.
Das Dorf war ein voll ausgebildeter Rundling,
bis es am 20. Juni 1824 durch ein Großfeuer
fast völlig vernichtet wurde. Lediglich im Süd-
osten des alten Dorfes waren einige Scheu-
nen stehen geblieben. Beim Wiederaufbau
wurde aus Gründen der größeren Feuer-
sicherheit der weiträumige Grundriß eines
Straßendorfes gewählt. Auf der Ostseite der
ehemaligen Poststraße (heute B 248) wurden
zwölf breite Hofparzellen abgeteilt, auf denen
geräumige Vierständerhäuser mit dem Wirt-
schaftsgiebel zur Straße hin errichtet wurden.
Kleine Nebengebäude der Höfe entstanden
gegenüber auf der Westseite der Straße.
Dieses Ortsbild Schaafhausens hat sich bis
heute nur wenig geändert. Weitere Neben-
gebäude sind beim Ausbau der Hofanlagen
hinzugekommen. Von den zwölf alten Haupt-
häusern sind nur drei ersetzt bzw. verändert
worden. Im Norden wie im Süden des Dorfes
ist nur je ein neues Haus entstanden. Schaaf-
hausen ist damit ein gut erhaltenes Beispiel
für die völlige Neuplanung eines Dorfes im frü-
hen 19. Jh.
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