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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0135
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hend originalem Zustand. Das gilt auch für die
Höfe Nr. 4 und Nr. 9, die schon vor dem Brand
außerhalb des Ortskernes standen. Ihre
Haupthäuser wurden in den Jahren 1867 und
1851 in Vierständerbauweise errichtet. Auch
das älteste Gebäude Grippels (Nr. 5) hatte in-
folge seines Standortes den Brand überstan-
den. Es wurde im Jahre 1706 für einen kur-
fürstlichen Reitenden Förster errichtet. Das
gut erhaltene Dreiständerhaus fällt durch
mächtige Holzquerschnitte seines Gefüges
auf.

LANGENDORF-KACHERIEN

Kacherien, haufendorfartig um einen Wege-
knoten erbaut, ist im Osten mittlerweile mit
dem Nachbarort Langendorf zusammenge-
wachsen. Ein nach Westen anschließendes
Ferienhausgebiet beeinträchtigt das Ortsbild
nicht.
Die Bausubstanz ist heterogen und besteht
sowohl aus Gefügebauten hohen Alters als
auch aus massiven traufständigen Ersatzbau-
ten. Das älteste Gebäude des Dorfes wurde

im Jahre 1665 auf Hof Nr. 11 als Zweiständer-
haus errichtet. Es gehört damit zu den ältesten
des Kreisgebietes. Gleichzeitig ist es eines
der am besten erhaltenen Häuser. Nur wenig
jünger ist das im Jahre 1712 errichtete Zwei-
ständerhaus auf Hof Nr. 6. Eine weitere Datie-
rung belegt die Erneuerung des Wohnendes
im Jahre 1825. Auch das Haupthaus des Ho-
fes Nr. 14 wurde 1768 noch in Zweiständer-
konstruktion errichtet. Weitere z.T. mehr oder
weniger veränderte Hallenhäuser stehen
noch auf den Höfen Nr. 5,12 und 15.
Haus Nr. 5 wurde im Jahre 1817 in Vierstän-
derkonstruktion erbaut, nachdem sein Vor-
gänger einem Brand zum Opfer gefallen war.
Ein weiteres Schadenfeuer vernichtete am 20.
10.1834 drei Höfe; das Haupthaus des Hofes
Nr. 15 stammt noch vom Wiederaufbau nach
diesem Brand. Auch hier wurde die Vierstän-
derkonstruktion bevorzugt. Auf allen hier auf-
gezählten Höfen stehen noch zahlreiche z.T.
gut erhaltene Nebengebäude des 19. Jh. Eine
Torscheune aus dem Jahre 1718 wurde 1981
auf den Hof Nr. 11 transloziert und ergänzt die
Hofanlage dort harmonisch.

LANGENDORF-LAASE

Laase stößt südöstlich von Pretzetze an den
Elbdeich. Das mit interessantem, aber verän-
dertem Baubestand durchsetzte Dorf ist der
südlichste Ortsteil der Gemeinde Langendorf
und zeigt das Siedlungsbild eines sich seit der
Mitte des 19. Jh. langsam auflösenden und er-
weiternden Rundlings. Reste davon haben
sich nur auf den Höfen Nr. 9 und Nr. 10 erhal-
ten. Hier stehen noch ein leider schon weitge-
hend massiviertes Zweiständerhaus von 1688
und eine Längsdurchfahrtsscheune auf je-
weils sektorförmiger Parzelle. Etwas abseits
liegt der Hof Nr. 3 mit einem Zweiständerhaus
von 1706, das 1939 zum Vierständer umge-
baut wurde. Von einem weiteren Brand zeugt
die Inschrift des Haupthauses auf Hof Nr. 16,
welches im Jahre 1891 in Vierständerbauwei-
se wiedererrichtet wurde. Der Hof Nr. 2 mit
seinem Vierständerhaus von 1903 wurde
nach dem Brand an seinem jetzigen Standort
wiedererrichtet. Wohl ebenfalls aus der Wie-
deraufbauphase stammt die große Hofanlage
Nr. 23 mit einem Vierständerhaus und einer
Längsscheune gleicher Bauart. Eine Sonder-
stellung nimmt der Hof Nr. 38 ein. Er besteht


Langendorf-Grippel, Nr. 5,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1706

Langendorf-Kacherien, Nr. 6,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1712



Langendorf-Kacherien, Nr. 14,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1768

Langendorf-Kacherien, Nr. 5,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1817



Langendorf-Grippel, Nr. 20, Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1865

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Langendorf-Kacherien, Nr. 15,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1835


Langendorf-Kacherien, Nr. 11,
Torscheune, 1718


Langendorf-Kacherien, Nr. 11,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1665


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