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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0145
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LUCKAU-KREMLIN

Kremlin ist ein kleiner Rundling im Niederen
Drawehn westlich Lüchows, der keine Erwei-
terung erfahren hat. Die traditionelle Bausub-
stanz ist allerdings beim Ausbau der Höfe
weitgehend verändert oder ersetzt worden.
Zwei charakteristische Hallenhäuser in Vier-
ständerbauweise stehen sich auf den Höfen
Nr. 6 und Nr. 10 am Dorfplatz gegenüber.
Während das bescheidene Haus Nr. 6 im Jah-
re 1818 erbaut wurde, entstand Haus Nr. 10
bereits 1804, nachdem sein Vorgänger im
Februar des gleichen Jahres in Flammen auf-
gegangen war.
LUCKAU-MAMMOISSEL

Das im Niederen Drawehn südwestlich Lü-
chows gelegene Dorf Mammoißel gehört zu
den besterhaltenen Rundlingen des Kreis-
gebietes. Um den nahezu kreisförmigen Dorf-
platz gruppieren sich zwölf sektorförmige Par-
zellen, auf denen noch zehn giebelständige
Hallenhäuser vorhanden sind. Das älteste
dieser Gebäude, ein Dreiständerbau auf Hof

Nr. 2, dürfte bald nach dem Ende des Dreißig-
jährigen Krieges errichtet worden sein. Das
Haupthaus des Hofes Nr. 6 aus dem Jahre
1777 ist ein frühes Beispiel für die Vierstän-
derbauweise. Auch die zwischen 1801 und
1857 sämtlich in Vierständerkonstruktion er-
bauten Haupthäuser der Höfe Nr. 1,4, 8 und
12 tragen wesentlich zum geschlossenen
Ortsbild bei, das noch durch zahlreiche Ne-
bengebäude des 19. Jh. ergänzt wird.
LUCKAU-PÜGGEN

Püggen ist einer der größten Rundlinge des
Wendlandes. Um den annähernd kreisförmi-
gen Dorfplatz gruppieren sich 16 sektor-
förmige Hofparzellen, auf denen noch elf
giebelständige Hallenhäuser erhalten sind.
Allerdings wurden fast alle stark verändert und
überformt, so daß nur noch ihre Silhouette
zum Ortsbild beiträgt. Südwestlich des Dorf-
platzes stehen einige der ältesten Hallenhäu-
ser des Kreisgebietes. Leider sind auch diese
Gebäude aus der Mitte des 17. Jh. nur noch in
Fragmenten erhalten. Auch das Haus Nr. 7,
ein Dreiständerhaus aus dem Jahre 1651, ist

stark verändert worden. Es diente bis ins 20.
Jh. hinein als Wassermühle und liegt im
Wendland als einzige an einem Dorfplatz. Zur
Hofanlage gehören noch eine Querscheune
von 1830 und ein kleines, wohl zur Mühlen-
anlage zählendes Gebäude aus dem Jahre
1839. Südlich des Dorfplatzes stehen noch
einige Hallenhäuser in ihrer Spätform des 19.
Jh. (Nr. 10 und Nr. 11), teilweise kulissenhaft
gestaffelt. Hinter der Mühle beginnt der nach
Zeetze führende Kirchsteig, ein auf einem
Damm durch die feuchte Niederung geführter
und von Kopfweiden gesäumter Fußweg.
LUCKAU-STEINE

Das kleine Dorf Steine liegt 9 km südwestlich
Lüchows unmittelbar nördlich der nach Clen-
ze führenden Kreisstraße. Durch Aus- und
Nachsiedlung entlang dieser Straße, vor allem
aber durch Ansiedlung eines Gewerbebetrie-
bes ist der Ort erheblich verändert und erwei-
tert worden. Der alte Kern im Nordosten zeigt
dagegen noch Reste der Rundlingsstruktur.
Die erhaltenen Hallenhäuser Nr. 4, 7 und 13
nehmen allerdings nicht mehr die traditionelle

Luckau-Kremlin, Nr. 6, Luckau-Kremlin, Nr. 10, Luckau-Steine, Nr. 4,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1818 Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1804 Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1796


Luckau-Mammoißel, Dorfplatz, Blick nach Norden


Luckau-Mammoißel, Nr. 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, Mitte 17. Jh.


Luckau-Mammoißel, Nr. 6,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1777


Luckau-Püggen, Kirchsteig
von Püggen nach Zeetze


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