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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0160
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neuerbautes Herrenhaus dient heute als Kin-
derheim. Neben einigen kleineren Wohnhäu-
sern, die als Verwalter- oder Pächterhäuser
Verwendung fanden (Obergut 9, 11) existie-
ren noch einige Nebengebäude, die z.T. ab-
gängig sind.
LÜCHOW-JABEL

Der 5 km südwestlich Lüchows im Niederen
Drawehn gelegene ehemalige Rundling Jabel
wurde 1838 von einem Großbrand betroffen,
der die östliche Hälfte des Dorfes einäscherte.
Der Wiederaufbau erfolgte in der Form eines
einzeiligen Straßendorfes, das der stehenge-
bliebenen Rundlingshälfte gegenüberliegt.
Damit ist das Bemühen der Amtsverwaltung,
wo immer sich die Möglichkeit bot, größere
Feuersicherheit durch aufgelockerte Bauwei-
se zu erreichen, eindrucksvoll dokumentiert.
Die dabei entstandene Zwitterform - halb
Rundling halb Straßendorf - hat sich bis heu-
te erhalten und ist einmalig im Kreisgebiet. Die
Bausubstanz besteht noch überwiegend aus
großen Vierständer-Hallenhäusern des frü-
hen 19. Jh. sowie einigen zeitgleichen Neben-

gebäuden und gibt dem Doppelgesicht der
Siedlungsform baulich einheitliche Züge.
LÜCHOW-JEETZEL

Jeetzel liegt 2 km südlich Lüchows an einem
flachen Geesthang. Der lanzettförmige, von
einer Straße durchzogene Dorfplatz wird von
zwei leicht gebogenen Zeilen giebelständiger
Hallenhäuser beidseitig begrenzt. Jeetzel be-
sitzt damit eine Übergangsform zwischen
Rundling und Angerdorf. Diese Dorfform fin-
det sich im Kreise nur noch ein zweites Mal
(Luckau).
Die Siedlungsstruktur Jeetzels wird von über-
wiegend gut erhaltenen Vierständer-Hallen-
häusern des 19. Jh. getragen. Ein Brand im
Jahre 1821 führte zur Aussiedlung einiger
kleiner Hallenhäuser (Nr. 12, 13, 16 und
Scheune Nr. 55). Die damals begonnene
Ortserweiterung hat sich weiter fortgesetzt
und dauert unter dem Einfluß der nahen Stadt
Lüchow weiter an.
Die am Nordrand des Dorfes freistehende Ka-
pelle besteht aus einem älteren massiven Ost-

Lüchow-Jeetzel, Verkoppelungskarte,
1822, Amt für Agrarstruktur, Hannover



Lüchow-Jabel, Nr. 41,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1839


Lüchow-Jabel, Dorfplatz mit den Höfen Nr. 7, 8, 9,10, 11


Lüchow-Jeetzel, Dorfanger mit den Höfen Nr. 4, 6, 7, 8

Lüchow-Jeetzel, Kapelle


Lüchow-Jeetzel, Dorfanger nach Osten


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