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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0161
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teil und einer in Fachwerk ausgeführten Er-
weiterung im Westen. Der von einer hohen
Linde um fast das Doppelte überragte West-
turm muß ursprünglich frei gestanden haben.
Er ist der einzige hölzerne Glockenturm des
Kreisgebietes und erinnert an Vorbilder in der
Lüneburger Heide. Konstruktive Merkmale
verweisen seine Erbauungszeit ins frühe 17.
Jh.

LÜCHOW-KOLBORN

Kolborn, 3 km östlich Lüchows auf einem
Geestrücken gelegen, bestand im 18. Jh. nur
aus dem gleichnamigen von Knesebeckschen
Gut und der in der Nähe gelegenen Windmüh-
le. Das Dorf entstand offenbar erst im 19. Jh.
an der Zufahrt zum Gutshof. Die moderne
Siedlung Kolborn westlich der Mühle, einem
flügellosen Erdholländer, hat als Stadtrand-
siedlung Lüchows keinen Zusammenhang mit
Gut und Dorf.
Der Bereich des Gutes hebt sich wenig von
der übrigen Bebauung ab. Ein ehemaliger
Park ist am Bestand hoher Bäume und Resten

von Gewässern zu erkennen. Ein Wirtschafts-
hof mit entsprechenden Gebäuden fehlt völlig.
Von den beiden recht bescheidenen, parallel
stehenden Wohnhäusern (Gutsweg 2, 3 und
4) ist der ältere zweigeschossige Ziegelfach-
werkbau 1529 datiert. Die etwas abseits ste-
hende Gutskapelle (Kapellenstraße 8) wurde
laut Inschrift 1616 erbaut und erhielt ihre heuti-
ge Form nach einem Sturmschaden im Jahre
1837.

LÜCHOW-KRAUTZE

Das kleine Dorf Krautze liegt 6 km nordöstlich
Lüchows und zeigt mit Parzellierung der Höfe
und Stellung der Haupthäuser noch einige
Rundlingsmerkmale jedoch keinen Dorfplatz
mehr. Ältestes Gebäude ist das 1756 in Drei-
ständerkonstruktion errichtete Haupthaus auf
Hof Nr. 25. Daneben trägt der Hof Nr. 28 mit ei-
nem Vierständer-Hallenhaus des frühen 19.
Jh., zwei Scheunen und einem Stall jeweil in
Ziegelfachwerk wesentlich zum Ortsbild bei.

LÜCHOW-KÜNSCHE

Künsche liegt in der Lucie 4 km nordöstlich
Lüchows und zeigt heute eine sehr unregel-
mäßige Siedlungsstruktur. Sie ist die Folge
dreier Brände, die 1849, 1853 und 1867 den
alten Rundling (Im Dorfe 1, 2, 3, 6, 7, 8) ver-
wüstet hatten. Beim Wiederaufbau wurden die
Höfe teils ausgesiedelt (Marsch 10, Lucieweg
17, Gorlebener Str. 3), teils mit ihrer Erschlie-
ßung umgekehrt (Im Dorfe 2, 3). Auf allen Hö-
fen wurden dabei wieder Vierständerhäuser
errichtet; sie sorgen vor allem im Restrundling
für ein einheitliches und geschlossenes Orts-
bild. Die gleiche Konstruktion weist auch das
kleine, 1806 datierte Haus Marsch 4 auf, das
offenbar an seinen heutigen Standort translo-
ziert worden ist. Eine kleine Erweiterung hat
Künsche durch wenige moderne Häuser am
Lucieweg in jüngster Zeit erfahren.
LÜCHOW-LOGE

Das 2 km südöstlich Lüchows in der Jeetzel-
niederung gelegene Dorf Loge ist einer der
kleinsten und zugleich besterhaltenen Rund-


Lüchow-Kolborn, Gutsweg 2

Lüchow-Kolborn, Gutsweg 3, 4, ehemaliges Herrenhaus


Lüchow-Kolborn, Windmühle


Lüchow-Krautze, Nr. 25,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1756


Lüchow-Künsche, Marsch 4,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1806


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