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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0196
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Haus Nr. 9 ist im Jahre 1783 erbaut worden;
das Nachbarhaus stammt offenbar noch di-
rekt aus der Wiederaufbauphase nach einem
Brand im Jahre 1769. Die Scheunen beider
Höfe entstanden im Jahre 1792 und sind da-
mit frühe Beispiele dieser Gebäudegattung.
Gleiches gilt auch für eine 1807 erbaute
Scheune, welche das letzte erhaltene Gebäu-
de der Hofanlage Nr. 7 ist. Drei Hallenhäuser
(Nr. 6, 11 und 13) die in den Jahren 1875,
1822 und 1821 jeweils in Vierständerkon-
struktion erbaut worden sind, ergänzen diese
Gebäudegruppe und sind Bestandteil des
Ortsbildes.
WUSTROW-KÖNIGSHORST

gegen weitgehend unverändert. Der einge-
schossige Ziegelsteinbau mit Eckpilastern
und Mittelrisalit unter Halbwalmdach wurde in
jüngster Zeit mit einem Farbanstrich verse-
hen, den er ursprünglich nicht trug.

WUSTROW-LENSIAN

Der Rundling Lensian wird heute von der
Landstraße Clenze-Lüchow durchschnitten
und in zwei jeweils im Halbrund angeordnete
Gebäudegruppen geteilt. Die gerade Straße,
die früher von Westen kommend auf dem
Dorfplatz nach Süden abknickte, wurde offen-
bar schon 1832 bei der Verkoppelung geplant,
aber erst um 1870 ausgeführt, nachdem das
auf der Trasse stehende alte Hallenhaus Nr. 1
abgebrochen und weiter östlich als Querdie-
lenhaus neu erbaut worden war. Die störende
Wirkung der Straße beruht vor allem auf dem
modernen Ausbau.
Die Vierständer-Haupthäuser der Hofanlagen
südlich der Straße stammen überwiegend
vom Wiederaufbau nach einem Brande 1814.
Die Höfe nördlich der Straße waren 1843 ein-

geäschert und anschließend ebenfalls mit
Vierständerbauten neu errichtet worden. Seit-
her sind einige Gebäude wieder verschwun-
den, andere dagegen stark verändert worden.
Rundlingstypische Anlagen sind heute noch
die Höfe Nr. 6 und 7, während weitgehend ori-
ginale Haupthäuser noch auf den Höfen Nr. 2
und Nr. 12 stehen. Als typische Nebengebäu-
de des 19. Jh. stehen auf Hof Nr. 5 ein großer
Speicher mit Ankerbalkenzimmerung, auf Hof
Nr. 11 eine große Längsdurchfahrtsscheune
in Vierständerbauweise.

WUSTROW-NERITZ

Neritz grenzt im Südwesten direkt an das
Nachbardorf Klennow. Der kleine Ort besteht
aus neun Anwesen, deren unregelmäßige An-
ordnung keines der charakteristischen Sied-
lungsbilder erkennen lassen.
Aus der Zeit vor dem letzten Großbrand 1826
steht nur noch ein Stall auf Hof Nr. 3 aus dem
Jahre 1822. Bereits im Herbst des Jahres
1826 und im Frühjahr des folgenden Jahres
entstanden große Vierständerhäuser auf den
Höfen Nr. 3, 4, 5 und 6 südlich des Dorfplat-

Wustrow-Klennow, Nr. 9,10, 11

Wustrow-Lensian, Nr. 6, 7

Die Domäne Königshorst ist in den Jahren
1835-1839 aus der Zusammenlegung der
herrschaftlichen Vorwerke Wustrow und
Banneick hervorgegangen. In preußischer
Zeit gehörte sie zum Remonte-Depot Arend-
see. Eine starke Bautätigkeit um 1880/1900
hat die ursprüngliche Symmetrie der Anlage
stärker beeinträchtigt. Das spätklassizistische
Verwalterhaus aus dem Jahre 1840 blieb da-

Wustrow-Klennow, Nr. 10,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, Ende 18. Jh.

Wustrow-Königshorst Nr. 1,
Verwalterhaus der ehemaligen Domäne, 1840

Wustrow-Lensian, Nr. 5, Speicher,
frühes 19. Jh.

Wustrow-Lensian, Nr. 12,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1843

Wustrow-Lensian, Nr. 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1814

195
 
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