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Führer, Joseph; Schultze, Victor; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Die altchristlichen Grabstätten Siziliens — Berlin, Band 7.1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.39132#0217
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J. Führer und V. Schultze, Die altchristlichen Grabstätten Siziliens. 201

vorgelegten Grabe an. Die Gesamthöhe der beschriebenen Rückwandnische beläuft
sielt links auf [,6o m, rechts auf 1,80 m.
Die rechte Seitenwand der Katakombe enthält (von hinten nach vorn auf-
gezählt) I. einen Loculus und darüber ein Arkosol, dessen Grabwand vorn aus-
gebrochen ist (Breite des Arkosolbogens 0,85 m, Höhe 0,70 m, Tiefe 0,50 m); 2. einen
Rezeß mit zwei Gräbern, von denen das vordere sarkophagartig gebildet und
niedriger als das rückwärtige ist; 3. ein Arkosol mit zwei Gräbern, vorn gänzlich
ausgebrochen (Länge 1,80 m, Tiete 2,10 m); 4. nahe der Eingangsseite zwei
Loculi 0,65 m über dem heutigen Boden.
An der Eingangswand der Katakombe rechts ein winziger Loculus (30 cm
lang, 25 cm hoch, 20 cm tief). In dem nach hinten etwas ansteigenden Boden
mehrere Gräber, im ganzen acht deutlich erkennbar.
Weiter aufwärts hinter der Katakombe del Murmuro sind mehrfach Arkosolien
für mehrere Personen in den Fels gehauen.

CITTADELLA (MACCARI).
Südöstlich von Noto zieht eine felsige, Cittadella genannte Erhebung nicht weit
vom Meere hin, die zahlreiche Reste aus altchristlicher und frühmittelalterlicher
Zeit trägt, darunter eine schöne byzantinische Kirche aus dem 6. bis 8. Jahrhundert,
welche Orsi zuerst uns beschrieben hat. i69 Aber auch Cömeterien liegen dort,
welche Führer auf Anregung Orsis genauer erforscht hat. Das Folgende ist seinen
Aufzeichnungen entnommen.
Etwa 300 m südlich von der eben genannten Kirche, der sog. Casa Trigona,
liegt rechts vom Wege in einer grubenartigen Vertiefung etwa 60 cm unter einer
Felswand der Eingang zu einer Katakombe, die im wesentlichen aus einem Korridor
besteht. Links und rechts begleiten ihn Arkosolien mit 1 — 6 Gräbern. In der
Mitte ist ein Luminar eingeschnitten. Gleich am Eingang zweigt sich nach links
ein kürzerer Gang ab, gleichfalls mit Arkosolien.
Kaum 3 m entfernt öffnet sich der Eingang eines zweiten Cömeteriums, das
nur aus einem Korridor besteht, der an beiden Seiten Arkosolien, fast sämtlich
mit zwei Gräbern, hat. An der Decke ein Luminar.
In unmittelbarer Nähe eine Grabkammer mit niedrigem Eingänge und mehreren
Arkosolien.
Halbwegs zwischen der Casa Trigona und den beschriebenen Cömeterien am
Ostabhang des Hügels, etwa 15 m abseits vom Wege, liegt im Gebüsch versteckt
eine vierte Katakombe. Sie besteht, wie die vorhin genannte, nur aus einem
Gange von 18,50 m Länge. Die Höhe steigt vom Eingänge bis zum Ende von
0,8o m zu 1,40 m, umgekehrt verringert sich die Breite von 1,60 m zu 1,45 m.
Die Arkosolien, die durchschnittlich 1,80 m messen, fallen auf durch die Tiefe;

i69) Byzantinische Zeitschrift 1898 S. 8 ff.
 
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