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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 3): Denkmäler des Mittelalters, sechste Abtheilung — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3503#0020
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Der Dom m Köln.

Aus der Vergleichüng dieser Beschreibung mit den Domkirchen von Mainz, Worms und Speier, mit der
Abteikirche von Laach und mit dem auf uns gekommenen Plan der Abteikirche von St. Gallen ergiebt sich,
dass dieser ältere Dom von Köln mehr oder weniger das Vorbild aller dieser später errichteten Kirchen ge-
wesen ist, von der Domkirche in Bremen aber wissen wir ausdrücklich, dass sie nach dem Brande im
Jahre 1042 nach dem Muster der kölnischen wieder aufgebaut wurde, welchen Plan jedoch der darauf fol-
gende Bischof wieder verliess.

Im Jahre 1056 baute Erzbischof Anno hinter dem östlichen Chor des Doms eine Marienkirche, die im
Jahre 1080 durch eine Feuersbrunst verheert wurde, welche auch den Chor der Domkirche ergriff. Die bald
darauf wiederhergestellte Marienkirche ist nebst einem Theil des Säulenganges, wodurch sie mit der Dom-
kirche in Verbindung stand, im Jahre 1817 niedergerissen worden.

Von dem Erzbischof Reinald, Raugrafen von Dassel wird berichtet, dass er den Dom mit zwei neuen
Thürmen ausstattete, ohne dass jedoch über diesen Bau etwas Näheres angegeben würde. Er erhielt von
Kaiser Friedrich I von Hohenstaufen für die Dienste, die er demselben während seiner Feldzüge in Italien
geleistet hatte, die Gebeine der heil, drei Könige zum Geschenk, die bei der Eroberung Mailands im Jahre 1163
weggenommen worden. *) Erzbischof Reinald, der auch noch mehrere Reliquien der Maccabäer, der h. h.
Apollinaris, Felix, Nabor, Gregorius von Spoleto zum Geschenk erhalten hatte, führte dieselben wie in einem
Triumphzuge durch die Schweiz und auf den Rhein hinab bis nach Remagen, wo er sie Philipp von Heins-
berg, der damals dem Domcapitel vorstand und später sein Nachfolger wurde, übergab und sodann nach
Italien zurückkehrte. Mit diesen hochgeschätzten Reliquien kam Philipp von Heinsberg am 23. Juli 1164
nach Köln, wo sie in der alten Domkirche beigesetzt wurden. Diese Kirche wurde jetzt um so mehr be-
sucht, da alle Pilger vor dem Antritt ihrer Fahrt erst nach Köln zogen, um am Grabe dieser Schutzheiligen
der Wallfahrer sich in ihrem Vorhaben zu stärken. — War es früher schon Brauch, dass der Kaiser und
die deutschen Fürsten, wenn sie nach Aachen zur Krönung gingen, welche immer der Erzbischof von Köln
vollzog, auf der Hin- und Rückreise dessen Kirche besuchten, so wurde es jetzt vollends zur frommen Sitte
und Pflicht. — Mit diesem steigenden Ansehen der kölnischen Kirche vermehrte sich auch ihr Reichthum;

fromme Leute aus allen Ständen wetteiferten ihr reiche Geschenke darzubringen.

Unter diesen Umständen

entstand denn der Gedanke an die Stelle des alten, allmälig verfallenden Gebäudes ein neues noch grösseres
und würdigeres aufzuführen.

Erzbischof Engelbert, Graf von Altena und Berg, den Friedrich II im Jahre 1220 zum Reichsverweser
von Deutschland und zum Vormund seines Sohnes, des Königs Heinrichs, ernannte, wollte schon diesen
Plan ausführen und zu dem Bau 500 Mark Silber aus eigenen Mitteln jährlich hergeben; auch forderte er
die ganze Geistlichkeit auf Beiträge zu diesem frommen Werke zu sammeln; aber Engelbert wurde 1225
von seinem Vetter, dem Grafen von Ysenburg am Gevelsberg unweit Schwelm ermordet, und unter seinem
Nachfolger Heinrich von Molenark war vom Kirchenbau nicht weiter die Rede, obwohl der Domschatz immer
reicher ward;

Heinrichs Nachfolger, der gewaltige Konrad Graf von Hochsteden (1237 — 1261) nahm Engelberts Plan
wieder auf, dessen Ausführung ein am Tage des heil. Ouirinus, am 30. März 1248.**) entstandener Brand
des St. Petrus-Münsters d. i. des Domes beschleunigte. Schon am 14. August desselben Jahres, als dem
Tage vor Maria Himmelfahrt, wurde der Grundstein des neuen Domes gelegt. Der durch Konrads Einfluss

„sinistra altare S.Martini. Item in choro S. Petri fuerunt tres magnae fenestrae iuxta altare, et similiter in choro B. M. V.
„in lateribus vero superiores fenestrae fuerunt viginti quatuor hinc et hinc. Item adversus altare S. Severini, quod situm
„ apud janu.am, per quam de ecclesia ad gradus B. Mariae intratur ad maiorem, ubi quondam unaturris, fuerunt quinque
„fenestrae et una super altare." (Item adversus altare) „Cosmae et Bamiani in dextero latere, ubi quondam turris altera,
„fuerunt quinque fenestrae et una supra altare. Item in latere, in quo aedificata est Gerkammer (Sacristia) inferiores fenestrae
„sex. Item in alio latere versus austrum inferiores fenestrae duodeeim. Item circa altare S. Petri erant quinque rotundae
„fenestrae et super altare B. B. V. ex utraque parte Majestatis una rotunda fenestra, sie etiam fiet Deo dante completo novo
„opere." S. Boisseree hat in seiner Geschichte and Beschreibung des Domes von Köln (Anhang S. 99 —102) nach dieser
Beschreibung eine Restauration dieser älteren kölnischen Domkirche in Grundriss und Längenansicht gegeben, die wir bis auf
den Styl, in dem sich das Gebäude darstellt, welcher der kölnische des XII Jahrhunderts ist, wohl gelten lassen können.
*) Die Gebeine der h. drei Könige sollen nach Buttler durch Helena, die Mutter Kaiser Konstantins d. Gr. auf ihrer Pilger-
schaft durch den Orient gefunden worden sein, die sie mit Pomp nach Constantinopel bringen Hess. Bald darauf schenkte
sie der Kaiser dem Erzbischof Eustorgius, der sie nach Mailand führte, wo sie in der nach diesem Erzbischof— der später
canonisirt worden ■— genannten Kirche aufbewahrt wurden.
**) Eine im Besitz des Herrn Imhoff zu Köln befindliche handschriftliche Chronik giebt diesen Tag („In die B. Quirini") an,
wie wir kürzlich dies durch Herrn Franz Mertens erfuhren.

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