IX, 2
DIE GARTENKUNST
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verein Harburg brachte eine naturwahr zusammengestellte
Pilzlandschaft, in welcher die nützlichen und schädlichen Pilze
getrennt nach ihren natürlichen Vorkommen und "Wachstum,
sowie in ihrer natürlichen Umgebung zusammengestellt waren.
Ein eigener grosser Saal umfasste die reiche Ausstellung
der Aquarien- und Terrarienliebhaberei, welcher seitens der
Lehrerschaft eine reichhaltige, didaktische Abteilung von Lehr-
mitteln aller Art angegliedert war, welche in das naturwissen-
schaftliche Gebiet im weitesten Sinne eingreifen.
Staudenabteilungen, teils farbenweise geordnet, teils nach
ihrem pflanzengenossenschaftlichen Vorkommen zusammen-
gestellt, ein grösseres Wasserbassin mit heimischen Wasser-
und Sumpfpflanzen von der Stadtgärtnerei und eine lehrreiche
Sonderausstellung des Vogelschutzvereins, sowie eine sehr
vollständige und lehrhafte Darstellung der Bienenzucht ver-
vollständigten das Ganze.
Aus dem Baumschulenbetrieb wurden Koniferen für die
Vor- und Hausgärten in gegen Rauch und Rufe unempfindlichen
Arten, Gehölze zu gleichem Zwecke mit Unterabteilungen für
die verschiedenen Zeiten der Blüte, schattenertragende Bäume
und Sträucher u. a. m. im Wettbewerb vorgeführt.
Entsprechend der Tendenz, eine volkstümliche Garten- und
Blumenpflege auf allen Gebieten einzuführen, war seitens
der Stadtgärtnerei auch ein kleiner Friedhof unter dem Schatten
hoher hainartig stehender Bäume ausgeführt worden, um dem
Publikum klar zu machen, wie die traurige Öde und Schablonen-
haftigkeit unserer landläufigen Friedhöfe mit der regelmäfeigen
Anordnung der Reihengräber durch entsprechende garten-
künstlerische Behandlung abgeschwächt werden kann und wie
wenig Aufwand schliesslich dazu gehört, ein einfaches schlichtes,
aber stimmungsvolles Grab in würdiger landschaftlicher Um-
gebung herzustellen. Die beigefügten Abbildungen stellen
einzelne Gruppen aus diesem kleinen Friedhof dar; sie
Aus der Volkstümlichen Gartenbau-Ausstellung zu Hannover. lassen vor allem das Bestreben erkennen, zwischen der
Umgebung und der Ausstattung des Grabes eine sinngemäfse
die Beteiligung an der Ausstellung heranzuziehen. Dann Kamen harmonische, jedem Beschauer fühlbare Verbindung herzustellen,
im Freien sowohl wie zum Teil unter Bedachung die Auswahl- Neben ganz einfachen, mit einem Holzkreuz in Form von
gruppen für den Pflanzenbedarf des Gartenfreundes, die „Marterln" versehenen Grabstellen in der stimmungsvollen
von den Handelsgärtnern gestellt wurden, desgleichen die Umgebung von Knieholzkiefern, "Wacholder, Brombeere und
Aufzuchtsruppen, welche die verschiedenen
Stadien der Anzucht der Topfpflanzen dar-
stellten.
Eine eigene Vorgartenstrasse zeigte von
hannoverschen Landschaftsgärtnern ausge-
führte einfache Vorgärten. In der Abteilung
Obstbau wurden neben den verschiedenen
Produkten der Baumschulen und Mitteln und
Geräten zur Bekämpfung der Obstschädlinge
einfache volkstümliche Obstgärten vorge-
führt.
Die Aufgabe „unter Blumen" zeigte in
einem besonderen Zelte eine Zusammen-
stellung von abgeschnittenen Blumen leicht
zu erziehender Stauden, einjähriger und
solcher Pflanzen, welche durch den Blumen-
freund leicht zu kultivieren und aus Samen
zu ziehen sind.
Die hiesige Lehrerschaft hatte sich der
Mühe unterzogen, einen botanischen Muster-
schulgarten auszustellen, dessen Inhalt zur
Belehrung der Jugend über die nützlichen
und schädlichen, sowie allgemein für den
Unterricht wichtigen und interessanten Pflan-
zen dienen soll. Der Obst- und Gartenbau- Aus der Volkstümlichen Gartenbau-Ausstellung zu Hannover.
DIE GARTENKUNST
35
verein Harburg brachte eine naturwahr zusammengestellte
Pilzlandschaft, in welcher die nützlichen und schädlichen Pilze
getrennt nach ihren natürlichen Vorkommen und "Wachstum,
sowie in ihrer natürlichen Umgebung zusammengestellt waren.
Ein eigener grosser Saal umfasste die reiche Ausstellung
der Aquarien- und Terrarienliebhaberei, welcher seitens der
Lehrerschaft eine reichhaltige, didaktische Abteilung von Lehr-
mitteln aller Art angegliedert war, welche in das naturwissen-
schaftliche Gebiet im weitesten Sinne eingreifen.
Staudenabteilungen, teils farbenweise geordnet, teils nach
ihrem pflanzengenossenschaftlichen Vorkommen zusammen-
gestellt, ein grösseres Wasserbassin mit heimischen Wasser-
und Sumpfpflanzen von der Stadtgärtnerei und eine lehrreiche
Sonderausstellung des Vogelschutzvereins, sowie eine sehr
vollständige und lehrhafte Darstellung der Bienenzucht ver-
vollständigten das Ganze.
Aus dem Baumschulenbetrieb wurden Koniferen für die
Vor- und Hausgärten in gegen Rauch und Rufe unempfindlichen
Arten, Gehölze zu gleichem Zwecke mit Unterabteilungen für
die verschiedenen Zeiten der Blüte, schattenertragende Bäume
und Sträucher u. a. m. im Wettbewerb vorgeführt.
Entsprechend der Tendenz, eine volkstümliche Garten- und
Blumenpflege auf allen Gebieten einzuführen, war seitens
der Stadtgärtnerei auch ein kleiner Friedhof unter dem Schatten
hoher hainartig stehender Bäume ausgeführt worden, um dem
Publikum klar zu machen, wie die traurige Öde und Schablonen-
haftigkeit unserer landläufigen Friedhöfe mit der regelmäfeigen
Anordnung der Reihengräber durch entsprechende garten-
künstlerische Behandlung abgeschwächt werden kann und wie
wenig Aufwand schliesslich dazu gehört, ein einfaches schlichtes,
aber stimmungsvolles Grab in würdiger landschaftlicher Um-
gebung herzustellen. Die beigefügten Abbildungen stellen
einzelne Gruppen aus diesem kleinen Friedhof dar; sie
Aus der Volkstümlichen Gartenbau-Ausstellung zu Hannover. lassen vor allem das Bestreben erkennen, zwischen der
Umgebung und der Ausstattung des Grabes eine sinngemäfse
die Beteiligung an der Ausstellung heranzuziehen. Dann Kamen harmonische, jedem Beschauer fühlbare Verbindung herzustellen,
im Freien sowohl wie zum Teil unter Bedachung die Auswahl- Neben ganz einfachen, mit einem Holzkreuz in Form von
gruppen für den Pflanzenbedarf des Gartenfreundes, die „Marterln" versehenen Grabstellen in der stimmungsvollen
von den Handelsgärtnern gestellt wurden, desgleichen die Umgebung von Knieholzkiefern, "Wacholder, Brombeere und
Aufzuchtsruppen, welche die verschiedenen
Stadien der Anzucht der Topfpflanzen dar-
stellten.
Eine eigene Vorgartenstrasse zeigte von
hannoverschen Landschaftsgärtnern ausge-
führte einfache Vorgärten. In der Abteilung
Obstbau wurden neben den verschiedenen
Produkten der Baumschulen und Mitteln und
Geräten zur Bekämpfung der Obstschädlinge
einfache volkstümliche Obstgärten vorge-
führt.
Die Aufgabe „unter Blumen" zeigte in
einem besonderen Zelte eine Zusammen-
stellung von abgeschnittenen Blumen leicht
zu erziehender Stauden, einjähriger und
solcher Pflanzen, welche durch den Blumen-
freund leicht zu kultivieren und aus Samen
zu ziehen sind.
Die hiesige Lehrerschaft hatte sich der
Mühe unterzogen, einen botanischen Muster-
schulgarten auszustellen, dessen Inhalt zur
Belehrung der Jugend über die nützlichen
und schädlichen, sowie allgemein für den
Unterricht wichtigen und interessanten Pflan-
zen dienen soll. Der Obst- und Gartenbau- Aus der Volkstümlichen Gartenbau-Ausstellung zu Hannover.