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DIE GARTENKUNST
IX, 10
sjin Atelier aufgenommen hat. Ein weiterer Schritt in ernsten Willen, nur dieser und damit dem Mitmenschen
dieser Sache wird getan sein, wenn die Bildungsfrage des zugleich zu dienen, einträchtig zusammenarbeiten, unter
Gartenkünstlers endlich einmal in meinem Sinne, so, wie gegenseitigem Vertiefen in die Gedanken des anderen den
ich's bereits auf unserer Elberfelder Hauptversammlung Blick fortwährend auf die künstlerische Einheitlichkeit und
vorgeschlagen habe, gelöst wird. Gesetzmäßigkeit des Ganzen richten, und wenn noch der
Eigentlich sollte es ja gleichgültig sein, wo und wie Plastiker als Dritter im Bunde zu freudiger Mitarbeit sich
einer seine Kunst erlernt hat, wenn er überhaupt nur ein findet, ja dann wird eine neue, glückliche und ersprieß-
wirklicher tüchtiger Künstler geworden ist, wozu manchem, liehe Epoche für uns hereinbrechen, der neue Stil als
dem die natürliche Begabung fehlt, selbst die allerbeste wahrer Ausdruck unseres Zeitgeistos von selbst heraus-
Schule nicht wachsen und
helfen kann. r^\_T^ /-r"S r"\_^^-v. rr-^ ^-v._£~~\_y~*~\ 6in &oldenes
Doch bei uns in /X2j~\ '' J> \1 ) ^ ' 3 t- ' j L ' J~\Ji) ~L ' * V' ^\ Zeitalter der
Deutschland / ,A Gartenkunst
die Menschheit
mit dem ewig
und unver-
gänglich
schönen Wohl-
klangaus Natur
und Kunst be-
glücken !
Rosengärten.
Von
Heicke-Frank-
furt a. M.
und namentlich
im öffentlichen
Dienste fragt
man leider nicht
zuerst, was
einer kann, son-
dern weiche
Ausbild ung
er genossen hat
und nur ein
mehrfach ge-
prüfter und
gewappelter
Künstler gilt
als vollwertig.
Aus diesem
Grunde und da
tatsächlich
ganz außer-
ordentlich viele
Berührungs- f\ ^CT^Sai gg^^^^S^q / {-J Ich habe
punkte zwi- VL>^-\ ^a. I rc^S -r ^ / seither nie be-
sehen Bau-und A.'-^-Sj J~Si'^—S^J-L^l J—\^M J——sonderen Go-
Gartenkunst * m i M|j,-&-^-^——,^r^% r'1 fallen an Rosen-
bestehen, sollte fr\\ f\ X\ >(8&i%^ f h «ärtcn Sefun-
die Ausbildung \lJ[-' :% { <h A 5i Mft A A tC&f^ c J den. Warum?
der jungen T Wl^W At ^M^LML^. jjj fflCf Weil wir keine
Gartengestalter X"~~ ~ (§) Rosengärten
nicht auf einer T , , „ ,. ™- c , , • n . u . ,, hatten, sondern
Lageplan des Rosengartens rechts vom Eingang aut der Mannheimer Gartenbauausstellung.
wie immer ge- • , T.. ' _ , T • , m . „Rosarien".
_ ° Entw. v. Prot. M. Laueer, bepll. von Peter Lambert, Trier. _,
arteten Fach- Es ist ein
schule oder Unterschied in
Fachhochschulo, sondern gemeinschaftlich mit den Archi- dem, was beide Worte bezeichnen. Rosarium — schon
teklen auf der technischen Hochschule erfolgen; sind doch die lateinische Wortbildung deutet etwas exakt-methodisches,
Grundgesetze der Kunst, Rhythmus und Harmonie, für fast möchte ich sagen wissenschaftliches an. Und das trifft
Bau- und Gaiienkunst die gleichen und nur die Unmög- auch in gowissem Sinne auf unsere Rosarien zu! Sie
lichkeit, in unserer raschlebigen Zeit all die unzähligen sind keine Rosengärten, sondern Rosensammlungcn.
technischen Kenntnisse und Erfordernisse der beiden Sammeleifer und Sortenfexerei, die Feinde jeder künstle-
Künste zusammen in sich aufzunehmen und geistig zu rischen Gestaltung, geben ihnen das Gepräge. Dos Rosen-
verarbeiten, verlangt, neben der grundlegenden gemeinsamen freundes Ehrgeiz gipfelt darin, recht viele, möglichst alle
noch eine spezielle fachliche Ausbildung. erreichbaren Rosensorten zusammen zu bekommen und
Dann werden die beiden Schwesterkünste auch die Findigkeit und Rührigkeit unserer Rosenzüchter sorgen
äußerlich vollkommen gleichberechtigt sein; wenn dann dafür, daß dieser Sammeleifer nicht erlahmt, indem alljähr-
Bau- und Gartenkünstler ohne Neid und Eifersüchtelei, lieh zahlreiche neue Sorten mit mehr oder minder glän-
getragen von dem edlen Geiste echter Kunst und dem zenden Eigenschaften in den Handel gebracht werden.
DIE GARTENKUNST
IX, 10
sjin Atelier aufgenommen hat. Ein weiterer Schritt in ernsten Willen, nur dieser und damit dem Mitmenschen
dieser Sache wird getan sein, wenn die Bildungsfrage des zugleich zu dienen, einträchtig zusammenarbeiten, unter
Gartenkünstlers endlich einmal in meinem Sinne, so, wie gegenseitigem Vertiefen in die Gedanken des anderen den
ich's bereits auf unserer Elberfelder Hauptversammlung Blick fortwährend auf die künstlerische Einheitlichkeit und
vorgeschlagen habe, gelöst wird. Gesetzmäßigkeit des Ganzen richten, und wenn noch der
Eigentlich sollte es ja gleichgültig sein, wo und wie Plastiker als Dritter im Bunde zu freudiger Mitarbeit sich
einer seine Kunst erlernt hat, wenn er überhaupt nur ein findet, ja dann wird eine neue, glückliche und ersprieß-
wirklicher tüchtiger Künstler geworden ist, wozu manchem, liehe Epoche für uns hereinbrechen, der neue Stil als
dem die natürliche Begabung fehlt, selbst die allerbeste wahrer Ausdruck unseres Zeitgeistos von selbst heraus-
Schule nicht wachsen und
helfen kann. r^\_T^ /-r"S r"\_^^-v. rr-^ ^-v._£~~\_y~*~\ 6in &oldenes
Doch bei uns in /X2j~\ '' J> \1 ) ^ ' 3 t- ' j L ' J~\Ji) ~L ' * V' ^\ Zeitalter der
Deutschland / ,A Gartenkunst
die Menschheit
mit dem ewig
und unver-
gänglich
schönen Wohl-
klangaus Natur
und Kunst be-
glücken !
Rosengärten.
Von
Heicke-Frank-
furt a. M.
und namentlich
im öffentlichen
Dienste fragt
man leider nicht
zuerst, was
einer kann, son-
dern weiche
Ausbild ung
er genossen hat
und nur ein
mehrfach ge-
prüfter und
gewappelter
Künstler gilt
als vollwertig.
Aus diesem
Grunde und da
tatsächlich
ganz außer-
ordentlich viele
Berührungs- f\ ^CT^Sai gg^^^^S^q / {-J Ich habe
punkte zwi- VL>^-\ ^a. I rc^S -r ^ / seither nie be-
sehen Bau-und A.'-^-Sj J~Si'^—S^J-L^l J—\^M J——sonderen Go-
Gartenkunst * m i M|j,-&-^-^——,^r^% r'1 fallen an Rosen-
bestehen, sollte fr\\ f\ X\ >(8&i%^ f h «ärtcn Sefun-
die Ausbildung \lJ[-' :% { <h A 5i Mft A A tC&f^ c J den. Warum?
der jungen T Wl^W At ^M^LML^. jjj fflCf Weil wir keine
Gartengestalter X"~~ ~ (§) Rosengärten
nicht auf einer T , , „ ,. ™- c , , • n . u . ,, hatten, sondern
Lageplan des Rosengartens rechts vom Eingang aut der Mannheimer Gartenbauausstellung.
wie immer ge- • , T.. ' _ , T • , m . „Rosarien".
_ ° Entw. v. Prot. M. Laueer, bepll. von Peter Lambert, Trier. _,
arteten Fach- Es ist ein
schule oder Unterschied in
Fachhochschulo, sondern gemeinschaftlich mit den Archi- dem, was beide Worte bezeichnen. Rosarium — schon
teklen auf der technischen Hochschule erfolgen; sind doch die lateinische Wortbildung deutet etwas exakt-methodisches,
Grundgesetze der Kunst, Rhythmus und Harmonie, für fast möchte ich sagen wissenschaftliches an. Und das trifft
Bau- und Gaiienkunst die gleichen und nur die Unmög- auch in gowissem Sinne auf unsere Rosarien zu! Sie
lichkeit, in unserer raschlebigen Zeit all die unzähligen sind keine Rosengärten, sondern Rosensammlungcn.
technischen Kenntnisse und Erfordernisse der beiden Sammeleifer und Sortenfexerei, die Feinde jeder künstle-
Künste zusammen in sich aufzunehmen und geistig zu rischen Gestaltung, geben ihnen das Gepräge. Dos Rosen-
verarbeiten, verlangt, neben der grundlegenden gemeinsamen freundes Ehrgeiz gipfelt darin, recht viele, möglichst alle
noch eine spezielle fachliche Ausbildung. erreichbaren Rosensorten zusammen zu bekommen und
Dann werden die beiden Schwesterkünste auch die Findigkeit und Rührigkeit unserer Rosenzüchter sorgen
äußerlich vollkommen gleichberechtigt sein; wenn dann dafür, daß dieser Sammeleifer nicht erlahmt, indem alljähr-
Bau- und Gartenkünstler ohne Neid und Eifersüchtelei, lieh zahlreiche neue Sorten mit mehr oder minder glän-
getragen von dem edlen Geiste echter Kunst und dem zenden Eigenschaften in den Handel gebracht werden.