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Die Gartenkunst — 9.1907

DOI article:
Heicke, C.: III. Internationale Gartenbausstellung zu Dresden
DOI article:
Forsyth Johnson, J.: Die Grundzüge der Landschaftsgestaltung, [3]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0132

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DIE GARTENKUNST

IX, G

Die Grrnnäzüge der Landschaftsgestaltung.

Hinweise, wie man die natürlichen Schönheiten von
Geh iischen und Waldungen in Erscheinung treten
lassen kann.

Von J. Forsyth Johnson.

(Aus dem Englischen frei übertragen von 0. K.
Schneider und E. B. Behnick.)

(Fortsetzung. Hierzu Fig. 9—15.)
Wege.

Johnson betont die Notwendigkeit solid
gebauter Wege, und vor allem, wie wichtig-
es ist, sie richtig zuführen. Sie müssen uns
zu allem Schönen hinleiten. Die Hauptwege
sollten sich den Konturen des Landes an-
passen, nur dort, wo es absolut nötig ist.
vertieft oder erhaben verlaufen, und auch
Fig. 9. Übergang von Pflanzung in Rasen. dann sollten sie sich den Eigenheiten der

Gegend anschmiegen.

ein Konstruktionsverfahren ist und wenig befruchtend auf Kein Weg sollte um seiner selbst willen gebaut

die Phantasie wirkt, werden. Er ist da um der Objekte des Bodens willen.

Die Materie ist zu groß, um sie in wenigen Zeilen Es ist nicht nötig, daß eine Straße den kürzesten Weg
auch nur annähernd zu erschöpfen. Zum Verständnis nehme, es sollte aber immer unmöglich gemacht werden,
meiner Frühlingssymphonie tragen meine Worte vielleicht einen kürzeren Weg als den vorhandenen zu gehen, so
etwas bei, die individuelle Auffassung bildet den Schlüssel dass dieser der kürzeste bleibt und den Erfordernissen
für das Verständnis: Mir liegt die Zukunft unseres Haus- Rechnung trägt. Eine Straße, die mehrere Objekte be-
gartens sehr am Herzen." rührt, wird natürlich länger sein als eine solche, die

Damit möchte ich meinen Bericht über Dresden nur 2 — 3 Objekte vorbindet. Ein richtig geführter Weg
schließen; vielleicht findet sich Veranlassung, später noch wird aber nie ungünstig wirken, da jede Biegung ihren
auf Einzelnes zurückzukommen. Bemerken will ich nur Grund hat.

noch, daß ich an der Wartburg und der Rudelsburg in Wir gebrauchen einfache Pfade, nur wenige Fuß

aller Eile vorbeigefahren bin und nur ganz flüchtig Weimar breit, zum Wandeln, oder Wege für Pferde und Hornvieh,
durchstreift habe. Dresden fesselte eben doch mehr als Außerdem breite Fahrstraßen und Zufahrtswege zu den
ich angenommen hatte. He icke. großen Gebäuden.

--- Im allgemeinen sollen die Wegelinien parallel laufen,

zuweilen aber können sie unterbrochen werden
durch Einschnitte für Sitze, Statuen, Quellen
und dgl., um die Gleichförmigkeit zu unter-
brechen.

Breite der Wege: Johnson gibt an:
für Zufahrtswege zu Schlössern 50 bis selbst
80 (engl.) Fuß, für gewöhnliche Landhäuser
20 Fuß; für Fußwege 6 — 12 Fuß, für Haupt-
fahrwege 18 Fuß, für einfache Hauptwege 12Fuß.

Die Wölbung der Wegeflächen sei nie zu
stark. Die Wegemitte soll immer im selben
Niveau liegen, wie die Höhe der Rasenfläche oder
des sonstigen Grundes, durch den der Weg-
führt, jedenfalls diesen nicht überragen. Um das
Wasser abzuleiten, genügt bei gewöhnlichen
Fußwegen ein Fall von '/2 Zoll; 1 : 60 ist ge-
nügend Gefäll für jeden öffentlichen Fahrweg.
Ein schlecht gebauter Weg wird immer Löcher
aufweisen, und eine Erhöhung der Wölbung
Fig. 10. Allgemeine Umrißlinien zur Darstellung der Verbindung von Baum- würde dies nicht hindern. Ein 30 Fuß breiter
und Strauchwerk mit Wasser (alles in natürlicher Anpassung an die Lage- Fahrweg braucht nicht mehr Gefäll als l'/2 Zoll

Verhältnisse). . auf 15 Fuß. Abflüsse in je 50 Fuß Abstand
 
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