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Die Gartenkunst — 9.1907

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Wettbewerb "Stadtpark Schöneberg"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0054

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48

DIE GARTENKUNST

IX, 3

wird in geeigneter Weise bei der Anlage des Parks um- I.

zugestalten sein. Motto: „Was Ihr wollt".

Als Höhenpunkte für den Park sind die Ordinaten der ihn Verfasser: Gartenarchitekt 0. Kruepper-Düsseldorf,

umgebenden und durchschneidenden Straßen zu betrachten. Preis.)

In der Achse der Straße P ist in der Breitenausdehnung Dem Programm gemäß sind zwei große, geräumige Teiche
des Parks die Anlage eines unterirdischen Bahnhofs projektiert. Dieselben liegen in einem Längstal, von Höhen-
geplant, der vom Park und von der Straße aus zugänglich zu8'en umrahmt.

gemacht werden kann. Die Vegefcation schmiegt sich dem Gelände an. Die Ge-

_ , „ . ._ • , , .„ hölze bewalden die Höhen, während Gras und Stauden die

Da der Zusammenhang der beiden Parkteile hierdurch Niederungen begrünen.

empfindlich gestört wird, so wird anheimgegeben, zu über- Nnr an den steilsten Abhängen, besonders dort, wo das

legen, ob es möglich ist, die Einheitlichkeit der Parkanlage Wasser nagt, können zur Erhöhung des malerischen Reizes

dadurch besser zu wahren, daß der Bahnhof teilweise oder Felsen angebracht werden; besser jedoch Pfahlrammungen,

Lageplan des Geländes für den proj. Schöneberger Stadtpark. jj jl.

ganz mit flachen Erdböschungen und Pflanzenanlagen über- Faschinen. Zyklopenmauerwerk, die ebenso malerisch wirken

deckt und eine unterirdische, grottenförmige Verbindung können. Man kann in dieser Hinsicht viel von den Japanern

der beiden Parkhälften hergestellt wird. und ihi'en Gärten lemen-

Der Stadtpark soll von allen Seiten frei zugänglich sein r In der kleineren Parkhälfte finden wir vom Wasser ent-

tt, ■■ , . • . t tt j ii m ■ i i i fernt, für die Kinder ungefährlich, die Spielplätze.

Erwünscht ist die Herstellung von Teichanlagen bzw. ' . , , . , ° „. , , /, . ,,.,

° • Um ein unbehindertes Lin- und Ausiahren der Schhtt-

Wasserlaufen. die im Winter als Eisbahn zu benutzen sind. , ,... , , . „, . , , ,

. schuhlaurer aus dem einen Teich in den anderen zu ermog-

Die Ausführung einer Restauration oder dergl. bleibt ]iohen> sind die Wasserfiächen durch zwei Arme miteinander

der Privatspekulation auf dem angrenzenden Baugelände verbunden. Zufluss erhalten die Teiche aus einem Bach,

vorbehalten. welcher von der städtischen Wasserleitung gespeist wird.

Größere Spielplätze (für Ball- und Laufspiele) sind aus- Bei der Projektierung der Wege ist Bedacht darauf ge-
geschlossen. Dagegen ist auf die nicht störende Ein- nommen worden, dem Fußgänger den Weg zu kürzen und
gliederung kleinerer Plätze für jüngere Kinder Bedacht zu angenehmer zu gestalten, bei gleichzeitiger Entlastung der
nehmen. Bürgersteige.

Für die Aufschiittungen sind Kosten nicht in Ansatz

Über die Pflanzungen berichten die Erläuterungen des
Arbeitsplanes. Als Bauwerke kommen in Betracht drei Brücken,
ZU nngen. cUe je nach den zur Verfügung gestellten Mitteln aus Stein

Die Anlagekosten dürfen 250,000 Mk. nicht übersteigen. oder Ho]z hergestellt werden können. Gleiches gilt von den
Für die Bepflanzung sind einheimische und Winterhärte Bedürfnisanstalten usw.
Pflanzen in Aussicht ZU nehmen. Die Baulichkeiten dürften am besten im Biedermaierstil

Das ganze Parkareal ausschließlich der umgebenden auszuführen sein; derselbe leistet auf diesem Gebiete viel
Straßen- und Bauflächen umfaßt rund 67000 qm. Schönes. N
 
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