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Die Gartenkunst — 9.1907

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Wettbewerb "Stadtpark Schöneberg"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0057

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IX, 3

DIE GARTENKUNST

51

m

sind. Das Plateau ist durch eine Pergola bekrönt, welche Umgebung immer und immer wieder entzückt, muß hier
beiderseits durch überdeckte Pavillons abgeschlossen wird. maßvoller Steigerung vereint werden, besonders die malerische

In beiden Parkteilen ist je ein Spielplatz
für kleinere Kinder vorgesehen (K l und K 2).
Auch wird Platz W am Ufer des östlichen
Teiches gern von Kindern 'aufgesucht werden.

Im östlichen Parkteile soll die reichhaltige
und im Herb^tbuntfrefärbte Flora Nordamerikas

und Ostasiens voiherrschend sein, jenseits des
Straßenüberganges dagegen Nadelhölzer den
Hauptbestandteil bilden; an dem Abhang nach
dem größeren Teiche zu geht die Pflanzung
in die Bruchvegetation über. Über die Misch-
waldvegetation, bei der Eichen vorherrschen
können, gelangt man in die Buchenwaldforma-
tion, wobei bis die Buchen herangewachsen
sind, schnellwüchsige Bäume (Ahorn, Linde)
das Skelett der Pflanzung bilden sollen.

Kräutartige Blumen haben nur unter-
geordnet beetartig Verwendung gefunden. Um
so mehr sollen ausdauernde Stauden, welche zu
den verschiedenen Vegetationsbildern passen,
angepflanzt werden. In dem fremdländisch
bepflanzten Teile mag ein buntes Gemisch
der schönblühenden Staudenarten unserer Gär-
ten die Abhänge -zieren. Am Bande des
Tannenwaldes mögen die einheimischen, hier-
hergehörigen Kräuter bescheiden sprießen, wäh-
rend an den Hängen, Pflanzungsrändern und
Bachufern des westlichen Teiles die deutsche
Staudenvegetation in reichster Fülle wuchern
soll.

Gesamtsumme des Kostenanschlages 242000
Mark.

III.

Motto: „Sonnenwende".
Verfasser: F. Ullrich-Berlin.
(III. Preis.)

Um das ganze Gelände zu einer einheit-
lich wirkenden Parkanlage umzugestalten, ist
es notwendig, das Trennende der Straße P zu
beseitigen durch Gliederung des Ganzen in
einen scheinbar höher und einen tiefer gelegenen
Teil, wobei die Straße P terrassenartig ver-
mittelnd wirkt.

Der Ausführung dieser Idee kommt zu gute,
daß der von den Straßen P und R, sowie der
Erfurter- und Martin Lutherstraße umgrenzte
östliche Teil durch die Umbauung eine gewisse
Abgeschlossenheit erhält. Größerer Anschüttun-
gen bedarfes nur an den Straßen P und R, an
letzterer nur so weit sie nicht bebaut wird.

Nach innen senkt sich das Gelände wieder
zur alten Lagehinab. Für die weitere Ausge-
staltung des Geländes ist das Motiv gegeben.
In dem Flußbett von einst sind zwei kleine
Teiche von 11 255 qm projektiert, die sich als
Uberreste aus früherer Zeit darstellen. Damit
ist die Möglichkeit gegeben, fesselnde Bilder

zu schaffen im Geiste jener kleine idyllischen Seen, an denen Wirkung der Birke und des Schilfes, ein buntes und reiches
die Mark so reich ist. Alles, was an ihnen und in ihrer Pflanzenleben am Ufer, auf dem Wasser Seerosen mit
 
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