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Die Gartenkunst — 9.1907

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Forsyth Johnson, J.: Die Grundzüge der Landschaftsgestaltung, [1]: Hinweise, wie man die natürlichen Schönheiten von Gebüschen und Waldungen in Erscheinung treten lassen kann
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0082

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76 DIE G ART ION KUNST IX, -1

■--■------'-■-'-~--------,-;--—---—

brachen wird. Wir wissen, daß jede Pflanze 'c^^^jg^^^^^^^^SSSä^^^^^^ä^^^fS^S^S1'^~JSx&fel£fe>
am rechten Platze durch keine andere ersetzt ^.Y^j^^c^FJrjaTOi/S&i&yS^^
werden kann. Gut entwickelte immergrüne e%ßs£&y^3@äi
Sträucher sind von hoher Wichtigkeit, sie ge- J^^P^^S^^ c^ ggf *^$3lfir$&> ^^//■■'^^x^^^M-,

statten die größte Mannigfaltigkeit auf kleinem <C/ss^|^Pl& '
Räume. Die Rhododendron wirken das ganze (fJä^P /
Jahr durch ihre Belaubung und sind zur Blüte- t*Ä /
zeit zweifellos das schönste für den Mittelgrund. " I

Die Mängel einer Szenerie zu entdecken. I
ist zu ihrer Gestaltung notwendig. So habe /
ich beispielsweise in einer alten Waldszenerie Sv§& / ric

großer Nutzbäume zur Erzielung eines schnellen / ca^S^

Effektes gegen 3 m hohe Silberbirken gepflanzt

nebst schnellwüchsigen Schlingrosen. Sie er- /
freuten jeden Beschauer und überzogen wie / $xk '

ein Teppich zur Blütezeit den Grund und / c W ✓

kletterten bis in die Wipfel der Bäume. Die / /

Effekte einer Rhododendrongruppe und einer / '\\ / V ^

Silberbirkenpflanzung mit Schlingern sind sehr / \\ / ^\ ]L

verschiedener Art, sie können aber auf Grund / 'i^^Ö" I / - " \^»^

ihrer verschiedenen Höhen mit Vorteil ver- ^ / , ' r / - ' \Jjl

wendet werden. / / Ji/"' V

In Amerika werden die immergrünen ^jSP* / / '"''// GfÜL

Sträucher sehr vernachlässigt und es dauert °<y3l$t / / - - " ' // ______---t&ai

einige Zeit, ehe sie ihre Wirkung erreichen, ^vMMy „-"' /v' ^\

aber dafür ist diese eine anhaltendere. ^särl,' „ - ' ' \.

Unter den vielen Teilen einer Szenerie hat JL^5z~~~^ cc*^,^-^^ ^\
ein jeder wohl seinen eigenen Charakter, muß —- 7~~~=::=::^^\ i
aber harmonisch mit der Umgebung zusammen- \ , Tu

klingen. \. qfafjtiti

Wenn wir wissen, was die Hauptteile der ^-v. \/

Szenerie ausmachen, dann muß die Kunst der g-_ r^^w*S9r

Natur zu Hilfe kommen, damit alles sich zu der ^'^sll^o ^^^^^^^^^t
ihr eigenen Schönheit und Üppigkeit entwickele. <^^3lggPa& - ^^^äPtuilkJ

Natur braucht zu lange Zeit zur Entwickelung . ij£~^*5fcT ~\ J^§SäS<3?<

der Geeignetsten im Kampfe ums Dasein, wo- -3&BKkL—

gegen der Mensch, wenn er die Geeignetsten (j&ä&äUi»-
kennt, ihre Entwickelung fördern und so in . „ "

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wenigen Jahren alles zur vollen Schönheit S/zs or th£ object to be djspi-aveo -
bringen kann. So werden Naturgesetze zu l'" 1 t °* obsilrv» t, o rv Jo \

Fingerzeigen, der Erde Schönheit hervorzu- Fig. 8. Umrifs-Linien. Vergleiche dazu Text,
zaubern. Beim Arrangement versuchen wir,

nichtalles gleichzeitig zu bieten, sondern geben jederSzenei ie Die Möglichkeit der Profilanschauung ist begrenzt, wie

die richtige Fülle und in anderen Szenerien eine gute Man- in Fig. 7 gezeigt wird und wie so ausgezeichnet Pepton

nigfaltigkeit. Denn bei der Entwickelung nackten wüsten dargetan hat, indem er feststellt, daß die Grenzen nach

Landes, die oft viel Geld erfordert, um ihm Schönheit zu ver- oben 28V20 uuer die Horizontale und nach unten 58V20 unter

leihen, sind diese Naturgesetze die leitenden Prinzipien,welche diese fallen. Dies ist ein simpler Anfang für tausende

die Hand führen, um stilles Leben dem Lande zurückzugeben, von Entwickelungsmöglichkeiten. Überall wo eine Pflanze

um ihm jene grenzenlose Schönheit zu verleihen, die nie das oder ein Gebäude sich über den Boden aufrichtet, wird

Auge, den Geschmack und das Gemüt des Beschauers er- das Profil der Landschaft erhöht.

müdet. Lassen wir diese Naturgesetze außer acht, so Umriß und Profil „sind in jedem Naturbilde vereint,

hilft alles Geld nichts, die Szenerien werden uns wider- und in den beigefügten Umrißplänen ist viel von Profil

wärtig werden und unbeachtet bleiben, sowie ihrer Neu- zu sehen. Fig. 8 zeigt wie der Umriß dem Profil zu

heit Reiz vorüber ist. Haben wir dagegen des Landes Hilfe kommt durch niedrigbleibende Vegetation, die all-

Schönheit nach natürlichen Prinzipien entwickelt, so daß mählich in höhere Formen übergeht.

sie deutlich ins Auge fällt, dann wird sie in den Augen Natur ist immer eine Einheit. Bäume vereinen sich

des Beschauers ständig wachsen und fortgesetzt neue zu Grundlinien, und Blumen und Bäume und Sträucher

Schönheiten aus sich hervorgehen lassen. zu allem — den Grundlinien, dem Mittelgrund und den
 
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