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Die Gartenkunst — 9.1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0113

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IX, 5

DIE GARTENKUNST

107

daß in scharfem Wettbewerb beachtenswerte Lösungen und
wertvolle Anregungen für das ganze Gebiet der Blumen- /
schmnckkunst geboten werden. Eür die Beurteilung soll
weniger der Wert des Materials, sondern in erster Linie die
künstlerische Ausführung ausschlaggebend sein. H.

Neues perspektivisches Zeichenverfahren ohne
Horizont, Hauptpunkt und Distanzpunkte vermittelst
Reduktionsdiagramm von Leo Heerwagen, Darmstadt.
Das nachfolgend beschriebene Verfahren erübrigt alle Kon-
struktionen, welche mit Horizont, Hauptpunkt und Distanz-
punkten in Verbindung stehen, und dürfte deshalb geeignet
erscheinen, die schnellste Erlernung der Perspektive den
weitesten Kreisen zu ermöglichen.

Das Diagramm (28 X 20 cm) besteht in~seiner Grundform
aus einem rechtwinkeligen Dreieck, dessen wagrecht liegende
Kathete als Grundriß der Projektionstafel gedacht ist und
dessen Senkrechte die Reduktion der in der Projektionstafel I
abgetragenen Wagrechten bedeutet. Die Hypothenuse dagegen
wird von einem auf einer Skala sich bewegenden Stahlschieber
gebildet, durch dessen Stellung sich jeweils das zu jedem Bilde
gehörige Reduktionsdreieck ergibt. Ist z. B. die Stellung des
Schiebers auf 3/6, so tritt eine Reduktion der Strecke a' — b'
auf 3/5 ein, wenn c' — d in senkrechter Richtung abgegriffen
wird usw. Durch eingelegte Indexstriche ist ein Verzeichnen
des Bildes vollständig ausgeschlossen.
Die Anwendung ist folgende:

Angenommen Linie a—b der Fig. 1 sei die Projektions-
tafel und das über ihr errichtete Quadrat a—b—d—c schließe
den Gegenstand ein. Nachdem die Diagonalen a—d und b—c,
sowie die Symetralen zu den Quadratseiten e—f und g—h ein-
gezeichnet sind, überträgt man a—h in natürlicher Länge in
das Bild (Fig. 2) und greift dieselbe Entfernung vom Körner
(Mittelpunkt der Messingscheibe) des Diagrammes ab.

Das sich ergebende Lot C — d' ist die Reduktion von
a' — b', hier also die hintere Quadratseite c' — d\ welche

parallel zu a — b und in beliebiger Entfernung von a — b —
auch nach rechts oder links verschoben — in das Bild (Fig. 2)
eingetragen wird. Es erübrigt nur noch in den Mittelpunkten
beider Quadratseiten die Symetrale e — f und alle übrigen Linien
in der in Fig. 3 gekennzeichneten Weise zu vervollständigen.

Das auf dem Diagramm (siehe vorstehende Abbildung)
durch den Schieber bezeichnete Dreieck a'—b' — c' ist nun
die Reduktionsfigur für alle folgenden Konstruktionen.

Soll auf dieser soeben gezeichneten Quadratfläche, welche
die Grundebene darstellt und auf der sich alle Konstruktionen
vollziehen, irgend ein Punkt, z. B. — A — in Fig. 1 perspek-
tivisch festgestellt werden, so ist folgendes Verfahren einzu-
schlagen:

Durch — A — ist die Senkrechte — i — k — zu ziehen, so-
dann die Wagerechte A — n und durch den Schnittpunkt — n —
mit der Diagonale a -d wiederum die Senkrechte —1 — m —.
 
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