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Die Gartenkunst — 9.1907

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Heicke, C.: III. Internationale Gartenbausstellung zu Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0128

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122

DIE GABTENKUNST

IX, 6

Eine Ausstellung, wie die
Dresdener, soll doch nicht
nur die Kauflust anregen und
geschäftliche Vorteile bringen
— das mag ja für den-
jenigen, der unter Geldopfern
die Ausstellung beschickt,
das wichtigste sein —, nein
sie soll erzieherisch und
bildend auf die weitesten
Kreise wirken. Was nutzt es
aber, daß S chuitze-Naum-
burg u a. fortgesetzt auf diese
Geschmacklosigkeiten hin-
weisen, wenn Gartenbauaus-
stellungen, an deren Spitze
die hervorragendsten Fach-
leute stehen, solche Sachen
immer wieder zulassen und
sogar prämiieren. Aber es
war eigentlich verwunderlich,
daß diese Dinge überhaupt da
waren, denn das Dresdener
Ausstellungsprogramm stellte
unter E Gruppe IV, No. 17,
einen Wettbewerb für Kunst-
gegenstände, als Statuen,

Von der III. Internat. Gartenbauansstellung zu Dresden: Kaukasische Landschaft. Skulpturen, Brunnen, Vasen

usw. — ausgenommen

Ton als Gartensitze, Rehe,
Gnomen in allen möglichen
Stellungen und Tätigkeiten,
einige mit Schläuchen und
anderen Berieselungsgeräten
ausgerüstet, — dazwischen
Sitze und Bänke aus „Natur" -
Eichenholz, Gartenhäuschen
aus weißberindeten Birken-
ästen und was dergleichen ge-
schmackvolle Bereicherungen •
unserer Haus- und Vor-
gärten sonst noch sind Man
sollte meinen, daß der-
artige Sachen doch auf un-
seren Ausstellungennichtmehr
vorgeführt werden sollten,
oder wenn es doch geschieht,
weil man oft die Erträge
aus der Platzmiete nicht
missen will, dann gehören
sie in die unvermeidliche
„Industrieabteilung", zu den
Händlern mit Kartoffelschäl-
messern u.dgl. Unter keinen
Umständen sollten sie aber
noch mit „Ehrenpreisen" be-
dacht werden, wie es leider

in Dresden der Fall war! Von der III. Internat. Gartenbauausstellung: Aus dem Japanischen Garten.
 
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