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Die Gartenkunst — 9.1907

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Engelhardt, Walter von: Das Baumaterial der heutigen Gartenkunst: Vortrag
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0184

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178 DIE GARTENKUNST IX, 9

ständiger zusammengestellt sein, doch kam es mir hier weiß sehr wohl, daß diese getadelte Methode einfacher
nur auf typische Beispiele an. Sollte die vorgeschlagene durchführbar und für den Kaufmann vorteilhafter ist, als

Methode in der Praxis Anklang finden, so wird die Arten- die geforderte Erziehungsart. Der Baum muß aber natur-

tabelle von selbst vervollständigt werden. gemäßer behandelt werden, wenn er seino natürlichen
Es wäre mir wertvoll, zu erfahren, wie die Herren Fähigkeiten nicht verlieren soll, die wir ja gerade in den

Handelsgärtner sich zu r_____,_ Dienst der Anlage stellen

meinen Ausführungen stel- wollen,

len. Die Arbeit in der Doch dies nur neben-

Baumschule würde durch .»» & . bei, die Hauptsache ist,

meine gesteigerten Forde- jb§» ............................" daß wir bisher nur selten

rungen in manchen Punk- j*viHR& * Bäume von individuell na-

ten erschwert, teilweise RMNMEfc •aijjjBlE i&\ türlichem Charakter bozie-

jedoch erleichtert werden. _ äSB ' Hl ^*^Jffl Sjf hen konnten. Diesem Übel-

Nicht nur der stetige V^PaS BL. "SsS stand wird aber gewiß ab-

Heckenschnitt regelmäßiger * jfrcSNol K» % wir WtßCtJnBa^' zuhelfen sein. Insbesondere

Pormgehölze, sondern auch . BSs JÜBI • " MHB versprecheich mir viel vom

besonders die individuelle -V&iE(t& fflWWWP^B W H, KfB MB??Connex zwischen unserer

Pflege malerischer Gehölz- | ^^sWK* ^S^fß^fS/m': $Lft Gesellschaft für Garten-
formen beansprucht mehr j e& - ^^^iiflgggm|E* kunst und dem neuen Bund
und gebildetere Hilfskräfte LJm > Wk.j*^k W^ltmäpfv^ ~ deutscher Baumschulbe-
und vielleicht größere Kul- '~ ■•^T^m &BkI jfi Wm^mK^MJeW r sitzer. Es worden sich da-
turflächen als bisher. Dem 49» t -'iJai 'Wim. I ^i^.»" duiv.h im Laufe kurzer

entsprechend hätten wir JWfcl H^^ffl&Bf ' \fl /EP»! ; Zeit die Fragen, die ich

eventuell Preissteigerungen _______________ jH I ^H^Bm! ■ jjjL-___| hior ilüchtiS g°streift habe,

zu gewärtigen. Dem ge- FT jÄ'- II ""^^HHrepÄI ^SHt^I immer mehr klären und

genüber ist aber zu be- i^Mfl^ ij \ ^ß^^WW^l!^'' 'j*$mk MB Souauer beantworten lassen,

tonen, daß bisher verwor- I _1^S^mf^^^^^n^M^r ^l/^PSI • ' ! so daß AnSebot und Nach"

fenes Baumaterial, wie I--T, -IffiP"-------T^^W 1 fraSe dann auch in 8'esun"

krumme, schiefgewachsene i Njä "^\&Y>f I I I^B dem Gleichgewicht stehen

Gehölze, einseitig ausge- I jjpjSjEBBl^K >»v\j' 1 / können,

bildete Kronen und der- I ffijgj BÜB 1 J ^| Wenn ich auch in

gleichen „Brackware" heute L^™^B*"'7li,r ' ™ ' meinen Ausführungen mein

gerade gesucht sein wird, fyV\ \ (( \ . \ • JV*^ Thema längst nicht er"

wo es sich darum handelt, |JÜ l' T )) I J ' -iU Yirv^^l schöpfen konnte, wenn ich

der Lage entsprechend I I 10 IP \P ' sogar einzelne große Grup-

malerische Szenen zu bauen. II II ) I pen unseres Pflanzenbau-

Das war uns bisher so gut V materials, wio z. B. die

wie unmöglich, weil die ~~ Schlingpflanzen und die

sogenannte „gute Baum TaM & Dje Pypamide schönen Blütensträucher,

Schuhware" für diesen Zwekc Gehölzbeispiele- ' £anz au^er acht ließ, weil

absolut untauglich war und . TT1 , .. .... „ . es da nichts besonderes zu

0 Inr — Ulmus monumentalis (!), Tilia araentea, 1 opulus ...

die krummen Gehölze und ^ laurifolia> Platanui. fous communis. erwähnen gab, so hoffe ich

der Brackvorrat nicht ver- (pr _ unbrauchbar. doch, einige wichtige Dinge

schult worden war. Wer (, r berührt zu haben, die zu

es wagte, mit diesem Ma- » ^ " fruchtbarem Meinungsaus-

terial eine Wildnis zu in- bPr ~ Ulmus> Oarpinus, Cornus mas, Hex, Buxus, Crataegus, tausch Anlaß geben könn.

, . . , Picea excelsa, Taxus, Laurus nobilis, Thuia Warreana, t tt i_ n >

szenieren, machte sich , ' , J ' ten. Um eventuellen Miß-

. , Acer monspessulanum. ... , .

lächerlich, weil es viele _ Verständnissen vorzubeu-

Jahredauerte, bisdieBaum- |p' — fast alle Abiesarten und Piceaarten. gen, betone ich zum

schuldressur verschwand ( pi _ die Arten von si breit gewachsen. Schluß, daß die vorge-

und die Individualität zum (( „i d j schlagenen Formeln die

Durchbruch kam. Beson- » ' Gefahr einer schablonon-

ders haftet dieser Mangel W' ~ J^.perus communis und wie oben. haften Gohölzerziehung

den größeren Bäumen an, durchaus nicht ein-
bei denen der gerade Alleestamm durch allzu frühzeitige schließen. Ich behaupte sogar das Gegenteil: die
Aufastung seine jugendliche Dehnungselastizität verliert, gewünschte individuelle Erziehung soll ja gerade
wobei das geschwächte Rindenwachstum den Baum korsett- darauf ausgehen, uns charakteristischere Mannig-
artig einschnürt und am frischen Gedeihen hindert. Ich faltigkeit als bisher zu bieten, während anderseits der
 
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