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DIE GAETENKUNST
IX, 10
Zweifelsohne wäre es auch heute noch derldealzustand, könnte faßlichem Ausdruck gebracht haben, auch zwischen Ar-
jedermann sich sein Haus und seinen Garten nach eigenem chitekt und Gartenkünstler eine ersprießliche Verständigung
Geschmacke selbst gestalten; die außerordentlich intensive über Haus- und Gartengestaltung zu erzielen sein.
Arbeit der Jetztzeit läßt aber dem Einzelnen nicht mehr Haben wir doch z. B. wiederholt schon bei unseren
Muße, einen größeren Teil seiner Lebensbedürfnisse eigen- Wettbewerben ein sehr förderliches Zusammenwirken
händig herzustellen und hat zu einer weitgehenden Speziali- zwischen Raum- und Gartenkünstler erlebt, häufiger noch
sierung in allen Fächern geführt. zwischen Architekt und Plastikor und zwischen Architekt
Wenn Muthesius in seinem neuen, sehr lesenswerten und Ingenieur. Zwar will ja auch Muthesius den Gärtner
Werke „Landhaus und Garton" die Gestaltung des Gartens als Hilfskraft bei der Gestaltung des Gartens gelten
für den Archi- lassen, ich
tekten in An- _ ' meine aber,
Spruch nimmt r D ]—f . Y~~/ —f , f . ") ( • J"T ( . Muthesius ver-
und scheinbar r^\^^ <^ K*—/ x—y l >—' — *^v- ^—V ^ kennt hier voll-
richtig sagt: ( • , A^#JH5T*==*''-—^4JH ^^ßL~^^^wL,^=^hx S ' ) kommen das
„der Grund- :" ^^jr^ßp^-- fC'jt "*i^~^^Si Zweckprinzip
gedanko einer <jkt/ ^^SSSSS^.^ f^^feS^^^5 ^ \ desGartens,ihm
Schöpfungmuß 1^' J |YL?j^ 7t ^ "war \ 2<^Tvlr^ jäS? x ist ^orm
aus einem ! || ?-L(%\ «,.. ,-;~»S. Xcrf fr* ' alles, der In-
Kopfe entsprin- rV^)(ä§^^!s | halt etwas Ne-
gen, wenn diese ff X |s ■ Ijff'' ■ |r— ~--j^aa^a>c^^^^^k\\ ^\Cx>o <^-7 bensächliches,
ein einheit- |> | ; I -^^^^^^^^^X^^^N ft^ V während beim
liches Gepräge c \ h '^^ri ^ ^^üöii) iS L'^ TFn fT } Garton Form
tragen soll", \_L7 ■tii^P^ blKSSflgl ggöipr .^^a, "tU 1 un^ Ißhalt un-
so möchte ich -j------------------ iL—1 —Litis-----1-----I trennbar sind
ihm entgegen- {^~\ PP^fc'~~\ r'msSätäfl ^^^äSk. ^EH™^ <#fjpi P ^*j^|J ^.S und für eine be-
halten, daß bei U 8? S .lörT —*Jlm7y Jm\ fN friedigende Ge-
der logischen iß § §g as i I ____j>^|gjg|ajgp^ /WVv/ /P°"9\ P samtwirkung
Weiterent- f^"^ '1 | 56 ' /(± P C^*^) c'en S'e^c^
Wickelung die- X-^-' l§ -4 \ £)k ^^^^^^^^^^^^^j^^^^/ <^tooo° I S3I ^~T' henWerthaben.
serSentenz ein- jS^ffl lyffi. ,- xfix iowcko^k ° 8 y\ Jetzt werden
zig und allein { \ '^v^^) /^,__r% sf Jy c wll \ / leider in den
der Bauherr, Q ^^a^jooc>e<^§5^c^^ ^^^j>^S^y"'0 'fi^^ ~1 Architekten-
also weder der I _^^^t—^^<>woow.*o<^flf ^^^x^^u^M^pZ^^^^^^^^ rK gärten aus dem
Architekt . -jj^^^^^^^^^/^ ' ^ unermeßlichen
noch der Gar- ^ — ^ -n ^ Schatze von
tengestalter ^ TA (" ") (C -j f ■ j f ^Vj - j_^ • j_f*"". j_/". )_f . \ Pflanzenfor-
den Grund- —^ —/^ "— ^ ^ ^— ^ rla, nien, den uns
gedanken für Vl' ^ ^ ^ ^* * l^7^^^! ^--/^ ^&*!aT undiMen-
muß, denn der ^ ^ ' ^ schenkt,' nur
Kunstwert des wenige prun-
Hauses ist doch Lageplan des Rosengartens links vom Eingang auf der Mannheimer Gartenbauausstellung. kende Edelstoi-
nicht Zweck Entwurf von Prof. M. Länger, bepflanzt von T. Boehm-Oberkassel. n0 o-efaßt so
an sich, hier daßderBlumen-
wie beim Garten steht in erster Linie eine glückliche Ein- freund schließlich statt der ewigen Blütenpracht, der Mannig-
kleidung der Bedürfnisfragen in eine künstlerische Form, faltigkeit der Pflanzenformen des Landschaftsgartens eine
ein liebevolles Eingehen auf die ganze Ideenwelt und gähnende Eintönigkeit im tektonischen Garten finden wird,
Lebensweise des Bauherrn, eine Vertiefung in all die die beim lebens- und farbenfrohen Menschengcschlechte
sonstigen Wechselbeziehungen zur ganzen Umgebung. Da nicht rechte Freude an der angestrebten neuen Richtung
werden denn der Architekt sowohl wie der Gartenkünstler aufkommen läßt.
recht häufig ein Kompromiß zwischen den eigenen Kunst- Warum soll es nicht möglich sein, daß sich ein
anschauungen und jenen des Bauherrn und alle drei unter- tüchtiger Baukünstler mit einem gleichwertigen Garten-
einander schließen müssen, und ich meine, wenn die beiden künstler zu gemeinsamem Raten und Taten verbindet? Wo-
Künstler den Anforderungen der Zeit gewachsen und von möglich in einer Firma geeint würden sie sowohl künst-
gutem Willen beseelt sind, dann sollte bei dem Reichtum lerischen wie geschäftlichen Erfolg erringen! Schultze-
unserer Muttersprache, in der die größten Denker und Naumburg hat schon, wie ich hörte, Ähnliches dadurch
Dichter ihre oft sehr verschlungenen Gedankengänge zu erstrebt, daß er junge Gartenkünstler als Mitarbeiter in
DIE GAETENKUNST
IX, 10
Zweifelsohne wäre es auch heute noch derldealzustand, könnte faßlichem Ausdruck gebracht haben, auch zwischen Ar-
jedermann sich sein Haus und seinen Garten nach eigenem chitekt und Gartenkünstler eine ersprießliche Verständigung
Geschmacke selbst gestalten; die außerordentlich intensive über Haus- und Gartengestaltung zu erzielen sein.
Arbeit der Jetztzeit läßt aber dem Einzelnen nicht mehr Haben wir doch z. B. wiederholt schon bei unseren
Muße, einen größeren Teil seiner Lebensbedürfnisse eigen- Wettbewerben ein sehr förderliches Zusammenwirken
händig herzustellen und hat zu einer weitgehenden Speziali- zwischen Raum- und Gartenkünstler erlebt, häufiger noch
sierung in allen Fächern geführt. zwischen Architekt und Plastikor und zwischen Architekt
Wenn Muthesius in seinem neuen, sehr lesenswerten und Ingenieur. Zwar will ja auch Muthesius den Gärtner
Werke „Landhaus und Garton" die Gestaltung des Gartens als Hilfskraft bei der Gestaltung des Gartens gelten
für den Archi- lassen, ich
tekten in An- _ ' meine aber,
Spruch nimmt r D ]—f . Y~~/ —f , f . ") ( • J"T ( . Muthesius ver-
und scheinbar r^\^^ <^ K*—/ x—y l >—' — *^v- ^—V ^ kennt hier voll-
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„der Grund- :" ^^jr^ßp^-- fC'jt "*i^~^^Si Zweckprinzip
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Schöpfungmuß 1^' J |YL?j^ 7t ^ "war \ 2<^Tvlr^ jäS? x ist ^orm
aus einem ! || ?-L(%\ «,.. ,-;~»S. Xcrf fr* ' alles, der In-
Kopfe entsprin- rV^)(ä§^^!s | halt etwas Ne-
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ein einheit- |> | ; I -^^^^^^^^^X^^^N ft^ V während beim
liches Gepräge c \ h '^^ri ^ ^^üöii) iS L'^ TFn fT } Garton Form
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so möchte ich -j------------------ iL—1 —Litis-----1-----I trennbar sind
ihm entgegen- {^~\ PP^fc'~~\ r'msSätäfl ^^^äSk. ^EH™^ <#fjpi P ^*j^|J ^.S und für eine be-
halten, daß bei U 8? S .lörT —*Jlm7y Jm\ fN friedigende Ge-
der logischen iß § §g as i I ____j>^|gjg|ajgp^ /WVv/ /P°"9\ P samtwirkung
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also weder der I _^^^t—^^<>woow.*o<^flf ^^^x^^u^M^pZ^^^^^^^^ rK gärten aus dem
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Kunstwert des wenige prun-
Hauses ist doch Lageplan des Rosengartens links vom Eingang auf der Mannheimer Gartenbauausstellung. kende Edelstoi-
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an sich, hier daßderBlumen-
wie beim Garten steht in erster Linie eine glückliche Ein- freund schließlich statt der ewigen Blütenpracht, der Mannig-
kleidung der Bedürfnisfragen in eine künstlerische Form, faltigkeit der Pflanzenformen des Landschaftsgartens eine
ein liebevolles Eingehen auf die ganze Ideenwelt und gähnende Eintönigkeit im tektonischen Garten finden wird,
Lebensweise des Bauherrn, eine Vertiefung in all die die beim lebens- und farbenfrohen Menschengcschlechte
sonstigen Wechselbeziehungen zur ganzen Umgebung. Da nicht rechte Freude an der angestrebten neuen Richtung
werden denn der Architekt sowohl wie der Gartenkünstler aufkommen läßt.
recht häufig ein Kompromiß zwischen den eigenen Kunst- Warum soll es nicht möglich sein, daß sich ein
anschauungen und jenen des Bauherrn und alle drei unter- tüchtiger Baukünstler mit einem gleichwertigen Garten-
einander schließen müssen, und ich meine, wenn die beiden künstler zu gemeinsamem Raten und Taten verbindet? Wo-
Künstler den Anforderungen der Zeit gewachsen und von möglich in einer Firma geeint würden sie sowohl künst-
gutem Willen beseelt sind, dann sollte bei dem Reichtum lerischen wie geschäftlichen Erfolg erringen! Schultze-
unserer Muttersprache, in der die größten Denker und Naumburg hat schon, wie ich hörte, Ähnliches dadurch
Dichter ihre oft sehr verschlungenen Gedankengänge zu erstrebt, daß er junge Gartenkünstler als Mitarbeiter in