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Die Gartenkunst — 9.1907

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Singer, Wolfgang: Über künstlerische Gestaltung des Hausgartens: Vortrag
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Heicke, C.: Rosengärten
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0216

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210

DIE GARTENKUNST

IX, 10

sjin Atelier aufgenommen hat. Ein weiterer Schritt in ernsten Willen, nur dieser und damit dem Mitmenschen

dieser Sache wird getan sein, wenn die Bildungsfrage des zugleich zu dienen, einträchtig zusammenarbeiten, unter

Gartenkünstlers endlich einmal in meinem Sinne, so, wie gegenseitigem Vertiefen in die Gedanken des anderen den

ich's bereits auf unserer Elberfelder Hauptversammlung Blick fortwährend auf die künstlerische Einheitlichkeit und

vorgeschlagen habe, gelöst wird. Gesetzmäßigkeit des Ganzen richten, und wenn noch der

Eigentlich sollte es ja gleichgültig sein, wo und wie Plastiker als Dritter im Bunde zu freudiger Mitarbeit sich

einer seine Kunst erlernt hat, wenn er überhaupt nur ein findet, ja dann wird eine neue, glückliche und ersprieß-

wirklicher tüchtiger Künstler geworden ist, wozu manchem, liehe Epoche für uns hereinbrechen, der neue Stil als

dem die natürliche Begabung fehlt, selbst die allerbeste wahrer Ausdruck unseres Zeitgeistos von selbst heraus-
Schule nicht wachsen und

helfen kann. r^\_T^ /-r"S r"\_^^-v. rr-^ ^-v._£~~\_y~*~\ 6in &oldenes

Doch bei uns in /X2j~\ '' J> \1 ) ^ ' 3 t- ' j L ' J~\Ji) ~L ' * V' ^\ Zeitalter der

Deutschland / ,A Gartenkunst

die Menschheit
mit dem ewig
und unver-
gänglich
schönen Wohl-
klangaus Natur
und Kunst be-
glücken !

Rosengärten.

Von

Heicke-Frank-
furt a. M.

und namentlich
im öffentlichen
Dienste fragt
man leider nicht
zuerst, was
einer kann, son-
dern weiche
Ausbild ung
er genossen hat
und nur ein
mehrfach ge-
prüfter und

gewappelter
Künstler gilt
als vollwertig.
Aus diesem
Grunde und da

tatsächlich
ganz außer-
ordentlich viele

Berührungs- f\ ^CT^Sai gg^^^^S^q / {-J Ich habe
punkte zwi- VL>^-\ ^a. I rc^S -r ^ / seither nie be-
sehen Bau-und A.'-^-Sj J~Si'^—S^J-L^l J—\^M J——sonderen Go-

Gartenkunst * m i M|j,-&-^-^——,^r^% r'1 fallen an Rosen-

bestehen, sollte fr\\ f\ X\ >(8&i%^ f h «ärtcn Sefun-

die Ausbildung \lJ[-' :% { <h A 5i Mft A A tC&f^ c J den. Warum?

der jungen T Wl^W At ^M^LML^. jjj fflCf Weil wir keine

Gartengestalter X"~~ ~ (§) Rosengärten

nicht auf einer T , , „ ,. ™- c , , • n . u . ,, hatten, sondern

Lageplan des Rosengartens rechts vom Eingang aut der Mannheimer Gartenbauausstellung.

wie immer ge- • , T.. ' _ , T • , m . „Rosarien".

_ ° Entw. v. Prot. M. Laueer, bepll. von Peter Lambert, Trier. _,

arteten Fach- Es ist ein

schule oder Unterschied in

Fachhochschulo, sondern gemeinschaftlich mit den Archi- dem, was beide Worte bezeichnen. Rosarium — schon

teklen auf der technischen Hochschule erfolgen; sind doch die lateinische Wortbildung deutet etwas exakt-methodisches,

Grundgesetze der Kunst, Rhythmus und Harmonie, für fast möchte ich sagen wissenschaftliches an. Und das trifft

Bau- und Gaiienkunst die gleichen und nur die Unmög- auch in gowissem Sinne auf unsere Rosarien zu! Sie

lichkeit, in unserer raschlebigen Zeit all die unzähligen sind keine Rosengärten, sondern Rosensammlungcn.

technischen Kenntnisse und Erfordernisse der beiden Sammeleifer und Sortenfexerei, die Feinde jeder künstle-

Künste zusammen in sich aufzunehmen und geistig zu rischen Gestaltung, geben ihnen das Gepräge. Dos Rosen-

verarbeiten, verlangt, neben der grundlegenden gemeinsamen freundes Ehrgeiz gipfelt darin, recht viele, möglichst alle

noch eine spezielle fachliche Ausbildung. erreichbaren Rosensorten zusammen zu bekommen und

Dann werden die beiden Schwesterkünste auch die Findigkeit und Rührigkeit unserer Rosenzüchter sorgen

äußerlich vollkommen gleichberechtigt sein; wenn dann dafür, daß dieser Sammeleifer nicht erlahmt, indem alljähr-

Bau- und Gartenkünstler ohne Neid und Eifersüchtelei, lieh zahlreiche neue Sorten mit mehr oder minder glän-

getragen von dem edlen Geiste echter Kunst und dem zenden Eigenschaften in den Handel gebracht werden.
 
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