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Die Gartenkunst — 9.1907

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232

DIE GARTENKUNST

IX, 11

Schlufs der Mannheimer Jubiläumsausstellung. Die

Schlußfeier der Ausstellung und des Stadtjubiläums fand am
20. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Musensaale des Rosen-
gartens statt, wo auch am 1. Mai der feierliche Eröffnungsakt
sich abgespielt hatte. Den Saal füllten die zur Feier Geladenen,
unter denen der badische Staatsminister v. Bodmann und der
Regierungspräsident der Pfalz, v. Neuffer, sich befanden.

Oberbürgermeister Dr. Beck warf einen Rückblick auf die
Jubiläumsveranstaltungen und wies auf die wohlgelungenen
Ausstellungen hin, deren verdienstvollem Leiter, Bürgermeister
Ritter, er dankte. Letzterer feierte die Ausstellung als künst-
lerische, soziale und wirtschaftliche Tat und konnte verkündigen,
daß die Zeichner des Garantiefonds voraussichtlich nicht in
Anspruch genommen zu werden brauchen.

Minister v. Bodmann dankte der Stadt Mannheim für die
Ausstellung namens des badischen Landes und gab die ver-
liehenen fürstlichen Ehrenpreise und Staatsmedaillen bekannt.

Es erhielten fürgaitenkünstlerischeLeistungen unter anderen:
Den Ehrenpreis Sr. Maj. des Kaisers Fred. Henkel, i. F. Groß-
gärtnerei Henkel G. m. b. H., Darmstadt; den Ehrenpreis des
Prinzen Arnulf v. Bayern und die preußische große silberne
Staatsmedaille Gebr. Siesmayer, Frankfurt a. M.; außerdem
ist dem Chef der Firma, Kgl. Gartenbaudirektor Phil. Sies-
mayer, die II. Klasse des badischen Ordens vom iZähringer
Löwen verliehen worden. Die preußische große bronzene Staats-
medaille erhielt A. Buchner, München, die bronzene Staats-
medaille des Herzogtums Sachsen-Altenburg Fr. Brahe, Mann-
heim, die des Herzogtums Sachsen-Meiningen Gebr. Roethe,
Bonn. . ,' .•; \: ::t ; -

Mit einem Hoch auf den Großherzog Friedrich II. erklärte
Minister v. Bodmann die Ausstellung für geschlossen. Ernste
Musik eröffnete und schloß die Feier, auf deren Programm-
gestaltung die herrschende Landestrauer naturgemäß von Ein-
fluß gewesen war.

Draußen in den Anlagen der Ausstellung. herrschte an
diesem Schlußtage, begünstigt durch das herrlichste. Herbst-
wetter, noch einmal ein außerordentlich lebhaftes Treiben und
am Abend flammten all die zahlreichen Beleuchtungseffekte
auf, um noch ein letztes Mal das märchenhaft schöne Bild er-

stehen zu lassen, das man an so manchem Sommerabend hatte
bewundern können. Um Mitternacht aber erlosch die ganze
Herrlichkeit endgültig.

Preisausschreiben.

Mit einem Wettbewerb für Hausgärten tritt der Verlag
der „Woche", nachdem er vor Jahresfrist ein recht ergebnis-
reich verlaufenes Preisausschreiben für Entwürfe von Sommer-
und Ferienhäusern veranstaltet hatte, jetzt an die Öffentlichkeit.

Ausgesetzt werden an Preisen im ganzen 10 000 Mark.
Davon soll die Hälfte in Beträgen von 000—1000 Mk. als
Preise für vollständige Gartenentwürfe, die andere Hälfte für
Zeichnungen von Gartenausstattungsstücken in Beträgen von
50—300 Mk. vergeben werden.

Als Preisrichter fungieren:

Chefredakteur P. Dobert, Berlin,
Gartendirektor F. Encke, Köln,

Gartendirektor W. Frhrr. v. Engelhardt, Düsseldorf,

Geh. Reg.-Rat Dr. Ing. H. Muthesius, Berlin,

Professor Bruno Paul, Berlin,

Architekt Richard Riemerschmid, München.

Professor Paul Schultze-Naumburg, Saaleck b. Kösen.
Aus den Bedingungen ersehen wir, daß nur Einzelpersonen,
keine Firmen, sich beteiligen dürfen, daß die einzuliefernden
Beiträge Originalarbeiten sein müssen und sich, wenn irgend
möglich, auf der Wirklichkeit entnommene Fälle beziehen
sollen. Die. zu entwerfenden Gärten sollen sich einem frei-
liegenden Landhause anschließen und 1000—2000 qm Grund-
fläche haben. Für. die. besondere Gestaltung des Gartens sollen
die örtlichen Verhältnisse maßgebend und im allgemeinen die
regelmäßige Einteilung, entsprechend der in Aussicht ge-
nommenen Größe des Gartens, zu bevorzugen sein, es sei denn,
daß die natürliche Bodengestaltung auf eine andere Art der
Lösung hinweise. Ausgeschlossen sollen sein Nachahmungen
von Näturszenerien in kleinerem Maßstabe, wie Felsschluchten,
Waldseen ;u. dgl, besonders, da wo sie dem Charakter der Ört-
lichkeit nicht entsprechen.

Oampanuia glomerata daiiurica.
Aufnahmen aus der Mt. Desert Nursery, Bar Harbor, Maine V.-St.

Kür die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. — Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11,

Grofsbeeren Strafse 9. - Druck von A. W. Hayn's Erben, Potsdam.
 
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