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Göbel, Heinrich
Wandteppiche (III. Teil, Band 2): Die germanischen und slawischen Länder: West-, Mittel-, Ost- und Norddeutschland, England, Irland, Schweden,Norwegen, Dänemark, Russland, Polen, Litauen — Leipzig, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.13168#0251

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Die slawischen Länder

A. Rußland.
I. Moskau.

Die Nachrichten sind, soweit das 16. und 17. Jahrhundert in Frage kommen, allzu unbe-
stimmt, um sichere Rückschlüsse zu rechtfertigen. Bernard Lievens aus Brüssel, der sich
1567 in Moskau aufhält, um gelegentlich der Vermählung des Zaren Bildwirkereien und
andere Kostbarkeiten abzusetzen, ist lediglich Händler. Die Notiz des Antwerpener „Alma-
nak de Sante-Lukas Gilde voor 1855" (S. 51), wonach der bekannte Antwerpener Wirkerei-
händler Martin Stuerbout (Stuerbauts) in Moskau 1607 einen Atelierbetrieb gegründet
haben soll, scheint den Tatsachen zu entsprechen. Der Meister dürfte sich zuvor in Polen
aufgehalten haben. Wahrscheinlich befand er sich mit unter dem Gefolge der Marina Mni-
szek, der Gattin des falschen Demetrius. Für die Annahme läßt sich allerdings nur bedingt
ins Feld führen, daß der letzte mir bekannte urkundliche Beleg, soweit Antwerpen als
Aufenthaltsort in Frage kommt, aus dem Jahre 1603 datiert1), dagegen die Tatsache,
daß für den wohlhabenden Händler kein ersichtlicher Grund vorlag, die Heimat mit der
ungewissen Zukunft in der Hauptstadt eines von Unruhen und Wirren zerrissenen Reiches
zu vertauschen.
 
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