Literatur. Niederdeutschland. Niedersachsen
20) Auskunft von Herrn Pfarrer Siegfried Lutsch, Langenstein (Harz).
21) Goslarer Wochenblatt vom 23. Februar 1841.
Bau- und Kunstdenkmale der Provinz Hannover, 1901, Heft 2/3, S. 97/98.
22) Marthe Crick-Kuntziger, Les Tapisseries du legs Vermeersch aux Mus6es Royaux du Cinquantenaire:
La Revue d'Art, Tome XXVII (1926), S. 66, Fig. 6.
") 5 Stühle mit Allianzwappen. Bau- und Kunstdenkmäler des Großherzogtums Oldenburg. Bd. 3. Amt
Cloppenburg, S. 89.
a4) Sächs. Hauptstaatsarchiv, Dresden, Loc. 8687.
E. Müntz, Notes sur l'histoire de la Tapisserie: Chronique des Arts, 1888 (La Tapisserie ä Dresde).
25) Dargestellt ist der hochzeitliche Fackeltanz.
Vorauf schreiten zwei Diener, es folgen Braut und Bräutigam (den die Halskette des Drachenordens
schmückt), ein älteres Paar, eine Dame in reich gestreiftem Rock reicht einem jungen Mann als Part-
ner die Hand. An der Tafel pokuliert die Hochzeitsgesellschaft; Musikanten blasen vom Balkon. Vor-
hänge, an Eisenstangen zwischen Säulen aufgehängt, schließen den Saal; die Wappenschilder des Land-
drosten Simon de Wendt zu Varenholz (gest. 1548) und seiner Mutter Margarete von Saldern flankie-
ren die 1548 datierte Säule. Der Wirkungskreis des in der protestantischen Sache eifrig tätigen Staats-
mannes war in erster Linie Lippe-Detmold. Uber und hinter dem Vorhang baut sich ein reiches Ge-
mälde auf: das Jüngste Gericht in Anlehnung an Dürers „Kleine Passion" (Dr. Valentin Scherer,
Dürer, Stuttgart, 1904, S. 237 (B. 52). Die Verwandtschaft bzw. Abhängigkeit der Figuren von Stich-
folgen Heinrich Aldegrevers (die großen Hochzeitstänzer von 1548, B. 160—171) und Hans Schäufe-
leins ist in der Literatur oft genug gewürdigt, um besonders betont zu werden. (Bilderkatalog zu Max
Geisberg, Der deutsche Einblatt-Holzschnitt in der ersten Hälfte der XVI. Jahrhunderts. München, 1930,
S. 186, 187 (Hochzeitstänzer um 1530). Ob die Darstellung eine Wiedergabe der sog. Rochlitzer Hoch-
zeit ist, ein Kriegsereignis aus dem Jahre 1547, in dem Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-
Kulmbach eine wenig rühmliche Rolle spielte, erscheint mehr als fraglich, (v. Falke, Norddeutsche und
französische Bildteppiche: Amtliche Berichte aus den königlichen Kunstsammlungen. XXXVI. Jahr-
gang 1914 bis 1915. S. 122 f. Deutsche Teppich- und Möbelstoff-Zeitung. XXI. Jahrgang. 10. Mai 1915.
Heft 9. S. 84: Ein Rochlitzer Hochzeitsteppich?). Daß die Musikanten auf der Tribüne auf der Schulter
in ovalen Schildchen das schwarz-weiß gevierteilte Wappen der Hohenzollern tragen, dürfte kaum von
ausschlaggebender Bedeutung sein.
Ich fürchte, die Instandsetzungen und Ergänzungen des Behanges sind recht weitgehend.
") Hannover, Staatsarchiv, Des 76. A° Jahrgang 1690/91.
*') Hofhalts-Sachen. B 7 a Meublements Sachen. Conv. LXV, Acta betreffend den Vorrath von Gobelins-
Tapeten in Gmunden. Oberste Verwaltung S. K. Hoheit des Herzogs von Cumberland Herzogs zu Braun-
schweig und Lüneburg.
ss) Dr. Wilhelm Havemann berichtet — auf Grund welcher Quellen? — in seiner Geschichte der Lande
Braunschweig und Lüneburg (Göttingen, 1857, S. 421), daß es sich bei der Familientapete um „Szenen
aus dem Leben von Herzog Georg und der Elisabeth Stuart von der Pfalz" gehandelt habe.
2») H. Göbel, a. a. O. Teil II. Bd. 1, S. 524, 528, 534 usw.
so) Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, III, 2 und 3. Stadt Lüneburg. S. 273 ff.
Arthur Illies, Das Rathaus zu Lüneburg, Lüneburg, 1925, S. 142.
") Siehe Abschnitt Wolfenbüttel.
SJ) Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, a. a. O. S. 273.
") Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. Heft XVII. Kreis Bitterfeld.
M) Johan Heinrich Büttner, Genealogia oder Stamm- und Geschlechtsregister der vornehmsten Lüneburgi-
schen Patricien-Geschlechter, Lüneburg, 1704: Die von Stöteroggen. Tabelle III.
") Maria: dunkelblauer Mantel, Kleid in rotem Brokat (Granatapfelmuster), gelbe Glorie mit braunem
Rand. Joseph: gelber Rock, blau schattiert, roter Mantel mit blauer Kappe, blonde Haare. Engel links:
rotes Kleid mit gelbem Mantel. Engel rechts: rosa Kleid, blaue Flügel, blondes Haar. Links Frau mit
Laterne: gelbes Brokatkleid, rote Brokathaube. Hinter ihr eine zweite Frau: rotes Kleid, weiße Haube.
Zwei Frauen über den Engeln. Frau links: blaugemustertes Kleid, rote Haube, Frau rechts: rotes Kleid,
schwarzgelbes Haarnetz. Hinter den Engeln: gelber Behang mit rosa Granatapfelmuster. Himmel: Blau-
grau. Architektur: Rehbraun.
**) Ich verdanke den Hinweis Herrn Dr. H. von Einem (Hannover).
Siehe auch Leon Preibisz, Martin van Heemskerk, Leipzig, 1911, S. 90, 91 (10 Blatt bei H. Cock), S. 104,
105 (6 Holzschnitte).
") H. Schmitz, a. a. O. S. 146.
**) H. Göbel, a. a. O. Teil II, Bd. II, Tafel 261, 262.
") J. H. Büttner, a. a. O.: Die von Witzendorff, Tabelle I.
40) „her ich love/
wer gli blindt so hadde/
gi nene sunder nu gi
averst spreken/wie sint
sende so bliff juwe sunde/
ich bin thom ghericht
up dusse werlt gekamen/
up dat dede nicht sen
sende werden unde de seri
blint werde/
sin wie den ock blinth."
„Herr ich glaube
Wäret ihr blind, so hättet
ihr keine Sünde, nun ihr aber sprecht
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20) Auskunft von Herrn Pfarrer Siegfried Lutsch, Langenstein (Harz).
21) Goslarer Wochenblatt vom 23. Februar 1841.
Bau- und Kunstdenkmale der Provinz Hannover, 1901, Heft 2/3, S. 97/98.
22) Marthe Crick-Kuntziger, Les Tapisseries du legs Vermeersch aux Mus6es Royaux du Cinquantenaire:
La Revue d'Art, Tome XXVII (1926), S. 66, Fig. 6.
") 5 Stühle mit Allianzwappen. Bau- und Kunstdenkmäler des Großherzogtums Oldenburg. Bd. 3. Amt
Cloppenburg, S. 89.
a4) Sächs. Hauptstaatsarchiv, Dresden, Loc. 8687.
E. Müntz, Notes sur l'histoire de la Tapisserie: Chronique des Arts, 1888 (La Tapisserie ä Dresde).
25) Dargestellt ist der hochzeitliche Fackeltanz.
Vorauf schreiten zwei Diener, es folgen Braut und Bräutigam (den die Halskette des Drachenordens
schmückt), ein älteres Paar, eine Dame in reich gestreiftem Rock reicht einem jungen Mann als Part-
ner die Hand. An der Tafel pokuliert die Hochzeitsgesellschaft; Musikanten blasen vom Balkon. Vor-
hänge, an Eisenstangen zwischen Säulen aufgehängt, schließen den Saal; die Wappenschilder des Land-
drosten Simon de Wendt zu Varenholz (gest. 1548) und seiner Mutter Margarete von Saldern flankie-
ren die 1548 datierte Säule. Der Wirkungskreis des in der protestantischen Sache eifrig tätigen Staats-
mannes war in erster Linie Lippe-Detmold. Uber und hinter dem Vorhang baut sich ein reiches Ge-
mälde auf: das Jüngste Gericht in Anlehnung an Dürers „Kleine Passion" (Dr. Valentin Scherer,
Dürer, Stuttgart, 1904, S. 237 (B. 52). Die Verwandtschaft bzw. Abhängigkeit der Figuren von Stich-
folgen Heinrich Aldegrevers (die großen Hochzeitstänzer von 1548, B. 160—171) und Hans Schäufe-
leins ist in der Literatur oft genug gewürdigt, um besonders betont zu werden. (Bilderkatalog zu Max
Geisberg, Der deutsche Einblatt-Holzschnitt in der ersten Hälfte der XVI. Jahrhunderts. München, 1930,
S. 186, 187 (Hochzeitstänzer um 1530). Ob die Darstellung eine Wiedergabe der sog. Rochlitzer Hoch-
zeit ist, ein Kriegsereignis aus dem Jahre 1547, in dem Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-
Kulmbach eine wenig rühmliche Rolle spielte, erscheint mehr als fraglich, (v. Falke, Norddeutsche und
französische Bildteppiche: Amtliche Berichte aus den königlichen Kunstsammlungen. XXXVI. Jahr-
gang 1914 bis 1915. S. 122 f. Deutsche Teppich- und Möbelstoff-Zeitung. XXI. Jahrgang. 10. Mai 1915.
Heft 9. S. 84: Ein Rochlitzer Hochzeitsteppich?). Daß die Musikanten auf der Tribüne auf der Schulter
in ovalen Schildchen das schwarz-weiß gevierteilte Wappen der Hohenzollern tragen, dürfte kaum von
ausschlaggebender Bedeutung sein.
Ich fürchte, die Instandsetzungen und Ergänzungen des Behanges sind recht weitgehend.
") Hannover, Staatsarchiv, Des 76. A° Jahrgang 1690/91.
*') Hofhalts-Sachen. B 7 a Meublements Sachen. Conv. LXV, Acta betreffend den Vorrath von Gobelins-
Tapeten in Gmunden. Oberste Verwaltung S. K. Hoheit des Herzogs von Cumberland Herzogs zu Braun-
schweig und Lüneburg.
ss) Dr. Wilhelm Havemann berichtet — auf Grund welcher Quellen? — in seiner Geschichte der Lande
Braunschweig und Lüneburg (Göttingen, 1857, S. 421), daß es sich bei der Familientapete um „Szenen
aus dem Leben von Herzog Georg und der Elisabeth Stuart von der Pfalz" gehandelt habe.
2») H. Göbel, a. a. O. Teil II. Bd. 1, S. 524, 528, 534 usw.
so) Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, III, 2 und 3. Stadt Lüneburg. S. 273 ff.
Arthur Illies, Das Rathaus zu Lüneburg, Lüneburg, 1925, S. 142.
") Siehe Abschnitt Wolfenbüttel.
SJ) Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, a. a. O. S. 273.
") Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. Heft XVII. Kreis Bitterfeld.
M) Johan Heinrich Büttner, Genealogia oder Stamm- und Geschlechtsregister der vornehmsten Lüneburgi-
schen Patricien-Geschlechter, Lüneburg, 1704: Die von Stöteroggen. Tabelle III.
") Maria: dunkelblauer Mantel, Kleid in rotem Brokat (Granatapfelmuster), gelbe Glorie mit braunem
Rand. Joseph: gelber Rock, blau schattiert, roter Mantel mit blauer Kappe, blonde Haare. Engel links:
rotes Kleid mit gelbem Mantel. Engel rechts: rosa Kleid, blaue Flügel, blondes Haar. Links Frau mit
Laterne: gelbes Brokatkleid, rote Brokathaube. Hinter ihr eine zweite Frau: rotes Kleid, weiße Haube.
Zwei Frauen über den Engeln. Frau links: blaugemustertes Kleid, rote Haube, Frau rechts: rotes Kleid,
schwarzgelbes Haarnetz. Hinter den Engeln: gelber Behang mit rosa Granatapfelmuster. Himmel: Blau-
grau. Architektur: Rehbraun.
**) Ich verdanke den Hinweis Herrn Dr. H. von Einem (Hannover).
Siehe auch Leon Preibisz, Martin van Heemskerk, Leipzig, 1911, S. 90, 91 (10 Blatt bei H. Cock), S. 104,
105 (6 Holzschnitte).
") H. Schmitz, a. a. O. S. 146.
**) H. Göbel, a. a. O. Teil II, Bd. II, Tafel 261, 262.
") J. H. Büttner, a. a. O.: Die von Witzendorff, Tabelle I.
40) „her ich love/
wer gli blindt so hadde/
gi nene sunder nu gi
averst spreken/wie sint
sende so bliff juwe sunde/
ich bin thom ghericht
up dusse werlt gekamen/
up dat dede nicht sen
sende werden unde de seri
blint werde/
sin wie den ock blinth."
„Herr ich glaube
Wäret ihr blind, so hättet
ihr keine Sünde, nun ihr aber sprecht
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