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Göbel, Heinrich
Wandteppiche (III. Teil, Band 2): Die germanischen und slawischen Länder: West-, Mittel-, Ost- und Norddeutschland, England, Irland, Schweden,Norwegen, Dänemark, Russland, Polen, Litauen — Leipzig, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.13168#0319

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Literatur. Niederdeutschland. Deutsche Ostseeküste

Ihrer Maytt. gnedigsten willen nicht zu wieder sein können, sondern uns dazu obschon grosse Unkosten
erfordert werden, in untertheniger bereitwilligkeit erfinden lassen, E. E. E. Hrltten bewilligung aber
auch insonderheit hierzu erfordert wirdt, Alss haben wir Dieselbe hiemit demütigst anflehen und bit-
ten wollen, E. E. E. Hrltten. theils zu hohen ehren Höchstgedachter Ihrer Maytt., theils auch weil
solch eine arbeit eine freye kunst ist und zu keines praejudicio oder schaden, sondern vielmehr
zu dieser Stadt rühm und sonderlichen Zierath gereichet, gedachtes Privilegium Hochgunstig annehmen
und uns dabey schützen und erhalten wolten, E. E. E. Hrltt. versichernde, dass Hochstgedachte Ihre
Maytt. solche uns hierin erwiesene beforderung in Königlichen gnaden erkennen, Wir auch umb E. E. E.
Hrltten sambt und sonders nebenst schuldiger danckbarkeit, eussersten Vermögens in der that zu ver-
dienen unvergessen sein werden.
E. E. E. Hrltten

Dienstwilligste
Niclaus und Marten von
den Hevel gebrüdere
von Amsterdam.

Supplicatio Nicolaus und Marten von den Hevel. Lect. in Sen. d. 27 April Ao. 1646. Vndt hatt E. E. Rath
befunden, dass das eingereichte Privilegium nicht kan angenommen werden, sintemahl es den Privi-
legiis der Stadt zugegen leuft in dem Supplicantes begehren, dass sie von allen oneribus auch der Stadt
Jurisdiction mögen eximiret sein, dazu, dass Sie solche handthierung alleine zu treiben affectiren,
welches zum pjudicia (praejudicia) der Stadt Bürger nicht kan zulessig sein. Dennoch wil E. E. Rath
ihnen vergönnet haben, solche ihre Kunstarbeit alhie frey zu treiben, ohne jemandts verhindernuss
noch einiger molestirung."

62) „davon das eine breite Stück nehmlich die Historia Josaphats 105/8 (Danziger) Ellen lang und 5!/4 El-
len hoch, das andere nehmlich die Historia von Bias 73/8 Ellen lang und b*l* Ellen hoch, das dritte
worin das Cornucopiae praesentiret wird 10'/4 Ellen lang und l1/2 Ellen hoch und dann das 4te nehm-
lich der Hercules 3 Ellen lang und 31/2 Ellen hoch seyn soll."

'*) Danzig, Staatsarchiv, V. v. 113, S. 98/99.

'*) B. Makowski, Der Danziger Maler Andreas Stech: Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins,
Heft 52 (1910), S. 174 ff.

6S) F. Schwarz, Matthäus Deisch: Mitteilungen des Westpreußischeri Geschichtsvereins, 1924, Heft 4, S. 54 f.
„Einsetzung der Richter" (1768) und „Bias" im Stadtmuseum bzw. in der Stadtbibliothek zu Danzig.
Wiedergabe des Bias-Blattes s. Arthur Linder, Danzig, Leipzig, 1903, Abb. 53.

88) Chodowieckis Künstlerfahrt. Tagebuch, übersetzt von Franke. Leipzig-Berlin, 1919, S. 41.

e7) Johann Bernouilli, Reisen durch Brandenburg, Pommern usw., Leipzig, 1779, Bd. I, S. 266, Bd. II,
S. 248. „Auf den ersten Anblick hält man sie für Gemälde wegen des überaus lebhaften Kolorits."

68) Im Schloßmuseum zu Berlin befindet sich ein Kissenblatt „Tobias und der Engel" (H. 30 cm, L. 35 cm)
aus der Marienkirche zu Danzig. Die um 1600 entstandene Wirkerei zeigt den Typ der von Flamen in
norddeutschen Manufakturen erzeugten Arbeiten, ob speziell in Danzig?

") Die heraldischen Sinnbilder (herb) der polnischen Adelsgenossenschaften sind keiner bestimmten Fa-
milie zu eigen; herb Rawicz führen zahlreiche Familien, die untereinander nicht alle geschlechterver-
wandt sind. „Rawicz" wiederkehrt u. a. auch in dem Stadtwappen von Margonin, in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts den Grafen Skorzewski gehörig. (Otto Hupp, Die Wappen und Siegel der deut-
schen Städte, Flecken und Dörfer. I. Bd., Heft 2. München, 1898, S. 49: Provinz Posen, Regierungsbezirk
Bromberg, Abb. S. 47).

70) G. Löschin, Bürgermeister, Schoppen und Ratsherrn des Danziger Freistaates, S. 26.

") Abb. bei Guny, Danzigs Kunst und Kultur, S. 80. Curicke, Beschreibung der Stadt Danzig, 1687, S. 317.

7S) Ich bin der Direktion des Staatsarchivs zu Danzig und Herrn Provinzialkonservator Oberbaurat Dr.
Schmid (Marienburg), die mich in der liebenswürdigsten Weise bei meinen Nachforschungen unterstützt
haben, zu besonderem Danke verpflichtet.

'*) Das noch erhaltene Testament des Hans Speimann (verst. 1626) und das Inventar seines Wohnhauses
erwähnen keinen Wandteppich.

7<) H. Göbel, a. a. O., I, 2, Abb. 492, 493, 499.

7S) H. Göbel, a. a. O., I, 1, S. 32, 113, 184, 186 bis 188, 583; II, 1, S. 60 ff.

7°) Die Tatsache, daß die Mehrzahl der mit Danzig in Verbindung zu bringenden Wirker unmittelbar für
den polnischen Kastellan von Danzig oder für den Woiwoden von Kulm oder Elbing arbeitete, erklärt
vielleicht den Mangel an urkundlichen Nachrichten im Danziger Staatsarchiv.

77) Staatsarchiv Königsberg, Ostpr. Fol. 13 530, S. 438.

78) G. Löschin, Beiträge zur Geschichte Danzigs, Danzig, 1837, 2. Heft. S. 23 ff.

7') Staatsarchiv Königsberg, Königsberger Teppichmacher, 1559 bis 1585, Etats-Ministerium, Tit. 50 b.
Fo. 1. Hermann Ehrenberg, Die Kunst am Hofe der Herzöge von Preußen, Berlin, 1899, S. 76 ff.

80) Dr. John Böttiger, Svenska Statens Sämling af Väfda Tapeter, Stockholm, 1896.

81) Pr. Staatsarchiv Königsberg, Fol. 3. Die späteren Bestallungen nennen höhere Zahlen: Zwei Hofkleider,
zwei Ochsen, 20 Tonneri Mehl, 16 Tonnen Bier, 1 Tonne Dorsch, % Tonne Butter, 8 Stein Wolle (a. a. O.,
Fol. 18).

82) Staatsarchiv Königsberg. Hauptbücher der Ausgaben III f. 3. 1562. Nr. 13 479, fol. 266/67. „62 M. vor
einen neuwen teppich welchen er vor m. g. H. gemacht 9 februarij."

8S) a. a. O., 1563. Nr. 13 480, fol. 252/53 „Den 16 Juny hat d. Teppichmacher einen tepich vberanworthet
hält 50 ein die ein zu 2% Mark thut 125 Mark, er aber 150 M. 30 ß empfangen Rest er also m. g. H.
25 M. 36 j8.

10 M 29 ß hat ein tepichtmacher vberanthworthet hält 36 ein die ein zu 50 gr. thut 90 M. ist ime
die 25 M. 36 ß schuldt obgeschlagen, ist also derselben entrechtet, dann er von d. 24 Wochen bis auf
die 45 wochen 54 M. . ."
84) Königsberg, Staatsarchiv. Renteibücher, 1564. Nr. 13 481, fol. 280.

39 Göbel, Wandteppiche III, 2.

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