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Happel, Eberhard Werner
Der Ungarische Kriegs-Roman, Oder Außführliche Beschreibung, Deß jüngsten Türcken-Kriegs: Wobey Aller darinnen verwickelter Hoher Potentaten Länder, Macht, und Herrschafft, absonderlich aber eine curieuse Beschreibung von Ungarn, Persien und Türckey ... (Band 2): Eine außführliche Beschreibung, Der Kriegs-Sachen, So Anno 1684. Zwischen Den Alliierten Christlichen Potentaten und dem Türckischen Käyser fürgefallen — Ulm, 1687 [VD17 16:738584B]

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https://doi.org/10.11588/diglit.43947#0058

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2 8 Deß Ungarischen
Gestalt sein Herr mit eines reichen / aber alten Rätzen
sehr jungen und schönen Frau buhlet« / und wann es
ossenbahr würde / hätte derisiismsn und dieRätzin
beyde das Leben verwürcket. Hildebrand ließ sich nicht
mercken / daß er hiervon Wind bekommen/aber der
alte Ratz/dem die Keuschheit seiner Frauen selber et»
was verdächtig vorkam / gierig einsmahls zu unserm
verstelleten Wahrsager/um sich bep demselben seines
Verdachts wegen zu befragen; Aber Hildebrand
sch 'It ihn auß/daß er sein sehr keusches Weib in Ver-
dacht ziehen durffre/ und als sich derRätze sehr ver-
gnügt über diesen Trost erzeigeke / nöshigke er ihn auf
Len folgendenden Morgen mit ihm auf Sculweissen«
bürg zu reiten/ als welchen Wochen-Marck dieser Rätz
nimmer versäumete. Und wann er dahin außgeräyset
war / kam inzwischen derniiimsn zu seiner Frauen/
und hatte seine Possen mit ihr. Hildebrand willigte zu
dieser Räyse ein / wie sie aber vors Thor kommen wa-
ren/sähe er dem Ratzm sieiffunter die Augen; Mein
Freund/sprach er/ ihr seyd einMann deß Todes/ wann
ihr heutweirer reitet; Kehret aber mit mir zurück/wir
wollen Key meinemWirth/demLuperlicheul lustig seyn.
Der Ratz erschrack über dieseZeitung/und kehret«
willig um. Hildebrand hatte den 'demr-.den er außsen»
den möchte / wann es ihm beliebte/alsobald auf der
Spuhr/ dieser verfügte sich nach deß td-Nismans Woh-
nung / und wie er daselbst von dessen Sclaven irom ge-
nannt/verstunde-welcl)«r Gestalt sein Herr jetzo dey der
Rätzinwäre/ (dann diesezweenSclaven waren ver-
rraure Freunde/) gieng er hin/und meldete es demHil-
debrand/welcher sich dieser Gelegenheit alsobald be-
dienet«, irom muste hingehen/ und sehen/was p-lUrte/
darvon solte er dem Hildebrand wann er mit dem Rä-
tzen ankommen würde / alsobald Bescheid ertheilen.
Soge«
 
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