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Hrandes, ISaturlehre.

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Weise wird bei der Brechung* des Lichtes gezeigt, dafs
man die Perpendikel von dem Lichtstrahle auf das Ein-
fallsloth durch den Namen : Sinus, bezeichne, allein
wem der Begritf dieser trigonometrischen Linie nicht
ohnehin bekannt ist, dem mufs diese Benennung als eine
blos willkührliche erscheinen, und was ein constantes
Verhältnis der Sinusse des einfallenden und des gebro-
chenen Strahles bedeute, wird durch den gewählten
Ausdruck als solcher nicht klar werden. Biese Bemer-
kungen können jedoch auf keine Weise als ein Vorwurf
gegen die vom Verf. gewählte Art der Darstellung er-
scheinen, indem ja gar nicht gesagt ist, dafs kein der
Mathematik kundiger das Buch lesen dürfe, und wenn
der in diese Wissenschaft gar nicht eingeweihete Leser
solche Ausdrücke auch nicht deutlich versteht, so ist
dieses seine eigene Schuld , und er mufs es vielmehr
dankbar erkennen, dafs in der Parabel ihm die Bahn
des geworfenen Körpers deutlich vorgezeichnet und
durch die Sinusse das Mafs der Abstände der gebro-
chenen und nicht gebrochenen Strahlen vom Einfallslose
anschaulich dargestellt ist.
Ein nothwendig zu erwähnender Vorzug dieses
Werkes liegt in seiner grofsen Reichhaltigkeit, die der
Verf. durch einen concinnen, rein didaktischen Vortrag
zu erreichen gewufst hat. fn Gemäfsheit dessen werden
die aus der Erfahrung unmittelbar entnommenen oder
durch Schlüsse daraus abgeleiteten Naturgesetze in be-
stimmten Ausdrücken kurz, bündig und ohne unnöthigen
Aufwand von Worten deutlich angegeben , und von den
so erhaltenen Bestimmungen sogleich zahlreiche prak-
tische Anwendungen gemacht. So findet man z. B. bei
der Erklärung des Trägheitsmomentes einen Beweis des
von La Place aufgestellten Satzes, dafs die Tempe-
ratur der Erde seit Hipparch's Zeiten nicht merklich
abgenommen haben könne, weil ihre Umdrehungsge-
schwindigkeit nicht verändert sey, bei der Lehre vom
Stofse der Körper findet man die Mittel zur Berechnung
 
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