DOI Heft:
No. 44
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Brandes, Naturlehre.
Betrachtung der optischen Phänomene von einer aus den
leuchtenden Körpern ausströmenden Lichtmaterie reden
könne, ohne dadurch eine wirkliche Emanation als
factisch begründet anzunehmen. Nach dieser Voraus-
setzung werden dann zuerst die Optik im engeren Sinne,
die Katoptrik und Dioptrik abgehandelt, mit Einschiufs
der Anwendungen auf optische Werkzeuge, auf das Auge
und das Sehen, desgleichen auf die Strahlenbrechung,
hieran schliefst sich dann ferner eine Untersuchung der
prismatischen Farbenzerstreuung und der Mittel, diese
bei optischen Werkzeugen wieder aufzuheben, desglei-
chen die Erklärung des Regenbogens, der Höfe, und
zuletzt eine Betrachtung der natürlichen Farben der Kör-
per, der subjectiven Farben und der gefärbten Schatten.
Erst nachdem hierdurch der Leser mit den am häutig-
sten sich darbietenden, aus der nun vorläufig als Hiilfs-
mittei der leichteren Uebersicht angenommenen Hypo-
these ohne Schwierigkeit folgenden Erscheinungen be-
kannt gemacht ist, werden die beiden bekannten optischen
Theorien auf dieselben angewandt, um zu prüfen, welche
von ihnen die wenigsten willkührlichen Voraussetzungen
und Modificationen erfordert, um den Beobachtungen
am bündigsten angepafst zu werden. Kein unbefangener
Physiker wird in diesem Augenblicke die eine dieser
beiden Hypothesen unbedingt annehmen und die andere
als durchaus unzulässig darstellen, weil beide bis jetzt
noch fordern, dafs man in Voraus einige unbewiesene
und aus einem aufgestellten einfachen Principe keineswegs
nothwendig folgende Prämissen zugestehe, um die gege-
benen Erscheinungen zu erklären. Eben hierdurch aber
verlieren sie die für allgemeine Naturgesetze nothwendige
Einfachheit, und es kann daher nur ein gröfseres oder
geringeres Uebergewicht nach der einen oder der anderen
Seite hin einen Ausschlag geben, bis fortgesetzte Unter-
suchungen die noch vorhandenen Dunkelheiten werden
aufgehellet haben.
fDer BescA?M/*s
Brandes, Naturlehre.
Betrachtung der optischen Phänomene von einer aus den
leuchtenden Körpern ausströmenden Lichtmaterie reden
könne, ohne dadurch eine wirkliche Emanation als
factisch begründet anzunehmen. Nach dieser Voraus-
setzung werden dann zuerst die Optik im engeren Sinne,
die Katoptrik und Dioptrik abgehandelt, mit Einschiufs
der Anwendungen auf optische Werkzeuge, auf das Auge
und das Sehen, desgleichen auf die Strahlenbrechung,
hieran schliefst sich dann ferner eine Untersuchung der
prismatischen Farbenzerstreuung und der Mittel, diese
bei optischen Werkzeugen wieder aufzuheben, desglei-
chen die Erklärung des Regenbogens, der Höfe, und
zuletzt eine Betrachtung der natürlichen Farben der Kör-
per, der subjectiven Farben und der gefärbten Schatten.
Erst nachdem hierdurch der Leser mit den am häutig-
sten sich darbietenden, aus der nun vorläufig als Hiilfs-
mittei der leichteren Uebersicht angenommenen Hypo-
these ohne Schwierigkeit folgenden Erscheinungen be-
kannt gemacht ist, werden die beiden bekannten optischen
Theorien auf dieselben angewandt, um zu prüfen, welche
von ihnen die wenigsten willkührlichen Voraussetzungen
und Modificationen erfordert, um den Beobachtungen
am bündigsten angepafst zu werden. Kein unbefangener
Physiker wird in diesem Augenblicke die eine dieser
beiden Hypothesen unbedingt annehmen und die andere
als durchaus unzulässig darstellen, weil beide bis jetzt
noch fordern, dafs man in Voraus einige unbewiesene
und aus einem aufgestellten einfachen Principe keineswegs
nothwendig folgende Prämissen zugestehe, um die gege-
benen Erscheinungen zu erklären. Eben hierdurch aber
verlieren sie die für allgemeine Naturgesetze nothwendige
Einfachheit, und es kann daher nur ein gröfseres oder
geringeres Uebergewicht nach der einen oder der anderen
Seite hin einen Ausschlag geben, bis fortgesetzte Unter-
suchungen die noch vorhandenen Dunkelheiten werden
aufgehellet haben.
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