DOI Heft:
No. 48
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Friedemann, Deutsche Schuireden.
weiche der Herr Verf. bei mehreren feierlichen Gelegen-
heiten, insbesondere bei dem Abgang einzelner Jüng-
linge auf die Universität gehalten hat; sie sind aber mit
einer Reihe von Bemerkungen und Zusätzen ausgestattet,
auf die wir wiederholt die Aufmerksamkeit aller derer
lenken zu müssen glauben , denen tüchtige Jugendbil-
dung und Erweckung eines Sinns für gründliche Wissen
schaft am Herzen liegt.
Wohl hätten wir Ursache bei manchen irrigen An-
sichten , zu deren Widerlegung wir diese Bemerkungen
insbesondere empfehlen müssen, gleich ihrer Vorläufe-
rin, den Paränesen, länger zu verweilen, da dieselben
noch immer verbreitet- genug sind und selbst in man-
chen Ereignissen der neuesten Zeit wieder Nahrung und
Stoff gefunden haben. Wir wollen indefs diese Klagen
nicht wiederholen, weil wir hohen, dafs man sich doch
endlich einmal darüber verständigen werde, wie gründ-
liche Studien in der alten classischen Literatur und
ein dadurch erweckter, ernste: Lebenssinn, allein die
Mittel sind, die vor jedem Irrwege in wissenschaftli-
chen Bestrebungen zu bewahren im Stande sind; wie
darauf also der höhere Unterricht sein Hauptaugenmerk
zu richten hat. Woher kommen die Klagen, die man
jetzt so oft von höheren Staatsbeamten vernimmt, über
die unzulänglichen Kenntnisse derjenigen, die sich dem
Staatsdienst widmen und deshalb den gesetzmäfsigen
Prüfungen sieh unterziehen müssen, oder über die Ober-
flächlichkeit ihrer Leistungen? Woher die Klagen hei
so vielen Gymnasien wie Universitäten über den Mangel
an Biseipün , an Achtung vor den Vorgesetzten , über-
haupt an sittlicher Bildung der jungen Leute? Woher
die öfteren Klagen über den anmalsenden und abspre-
chenden Ton, der unter den jungen Leuten herrsche,
und über die damit in gleichem Grade fortschreitende
und in: innersten Zusammenhang damit stehende grobe
Unwissenheit? Gehen wir auf die Quelle von allem dem
Friedemann, Deutsche Schuireden.
weiche der Herr Verf. bei mehreren feierlichen Gelegen-
heiten, insbesondere bei dem Abgang einzelner Jüng-
linge auf die Universität gehalten hat; sie sind aber mit
einer Reihe von Bemerkungen und Zusätzen ausgestattet,
auf die wir wiederholt die Aufmerksamkeit aller derer
lenken zu müssen glauben , denen tüchtige Jugendbil-
dung und Erweckung eines Sinns für gründliche Wissen
schaft am Herzen liegt.
Wohl hätten wir Ursache bei manchen irrigen An-
sichten , zu deren Widerlegung wir diese Bemerkungen
insbesondere empfehlen müssen, gleich ihrer Vorläufe-
rin, den Paränesen, länger zu verweilen, da dieselben
noch immer verbreitet- genug sind und selbst in man-
chen Ereignissen der neuesten Zeit wieder Nahrung und
Stoff gefunden haben. Wir wollen indefs diese Klagen
nicht wiederholen, weil wir hohen, dafs man sich doch
endlich einmal darüber verständigen werde, wie gründ-
liche Studien in der alten classischen Literatur und
ein dadurch erweckter, ernste: Lebenssinn, allein die
Mittel sind, die vor jedem Irrwege in wissenschaftli-
chen Bestrebungen zu bewahren im Stande sind; wie
darauf also der höhere Unterricht sein Hauptaugenmerk
zu richten hat. Woher kommen die Klagen, die man
jetzt so oft von höheren Staatsbeamten vernimmt, über
die unzulänglichen Kenntnisse derjenigen, die sich dem
Staatsdienst widmen und deshalb den gesetzmäfsigen
Prüfungen sieh unterziehen müssen, oder über die Ober-
flächlichkeit ihrer Leistungen? Woher die Klagen hei
so vielen Gymnasien wie Universitäten über den Mangel
an Biseipün , an Achtung vor den Vorgesetzten , über-
haupt an sittlicher Bildung der jungen Leute? Woher
die öfteren Klagen über den anmalsenden und abspre-
chenden Ton, der unter den jungen Leuten herrsche,
und über die damit in gleichem Grade fortschreitende
und in: innersten Zusammenhang damit stehende grobe
Unwissenheit? Gehen wir auf die Quelle von allem dem