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Behien, Krutsch und Hundcshagen, über Bodenkunde. 821.
teils in einer stattfindenden höheren Oxydation derseihen
an der feuchten Luft, teils endlich in einer Neigung;
derselben, mit Wasser sich zu Hydraten zu verbinden,
und dadurch auflöslicher in Wasser zu werden, welche
Neigung bisher noch nie gehörig gewürdigt worden.
Mit diesen Erscheinungen in engster Verbindung steht
jene andre, dafs gewisse, zumal Talk-, Thon- und
Kalk-Erde-reiche, Felsarten bis tief ins Innere der
Erde nals, schwer, weich, formbar sind, nach einma-
ligem Austrocknen aber nur wenig und schwierig wieder
Wasser aufnehmen, für dasselbe undurchdringlich er-
scheinen, hart und spröde werden (Meerschaum, Topf-
stein, Serpentin u. s. w ), und sich überhaupt ähnlich
dem Thone verhalten, der an der Luft oder im Feuer
eine stärkere Austrocknung erlitten, und seine vorige
Anziehungskraft zum Wasser und seine Weichheit, mit-
hin auch seine Fähigkeit der Vereinigung mit Sauerstoff,
erst nach langem Liegen in der Nässe theilweise wieder-
erhält. Jene durchaus nassen Gesteine müssen geogal-
vanischen Processen bis in ihr Innerstes geöffnet seyn,
und zerfallen olt auf einmal in ihrer ganzen Masse in
ihre Bestandteile, während ihre gröfstentheils abge-
trocknete Oberfläche vielleicht kaum Spuren der Ver-
witte! ung wahrnehmen läfst. Dieser Fall erfolgt um so
leichter, je verschiedenartiger die Mineral-Elemente
sind, woraus eine Felsart besteht, [wir möchten hinzu-
fügen „und je weniger innere Flächen eine Felsart nach
ihrer Struktur enthält;" denn wir können — gegen des
Verfs. Behauptung — einen körnigen Urkalk anführen,
welcher zu ganzen Massen in Sand zerfällt]. — Erfolg
der Verwitterung ist nun nicht nur, dafs Wasser und
Sauerstoff zu den Bestandteilen des verwitternden Ge-
steines noch hinzutreten, sondern auch scheinen manche
seltenere (Alkalien) lösliche Bestandteile leicht ganz
verloren zu gehen, wie dagegenandre in innigere und
schwieriger auflösliche Verbindungen treten. Solche
sekundäre Verbindungen scheinen zu seyn : Thonsilikat -
Hydrat aus Kieselthon, da reine Thonerde im Grofsen
 
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