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1026

Wcifae, SyBtem,der Aesthetik.

auch der Verf. bei dem Vielbück und der Tiefe, mit
welchem er seinen Gegenstand behandelt, steüenweise,
besonders im letzten Abschnitte, daran hinstreifen mufste,
doch scheint er jenen Parallelismus nicht fest genug ins
Auge gefafst zu haben.)
3) Die absolute, Subjektives wie Objektives in
sich zusammenfassende Gestatt des Genius ist endlich
die Liebe. Ueber die merkwürdige Theorie dersel-
ben , welche der Verf. entwickelt, hier nur so viel :
Der Begriff der Schönheit verlangt die Doppelheit
eines Angeschauten wie Anschauenden. Einseitig ist
dieser Procefs in den bisher betrachteten Gestaltungen
derselben durchgeführt worden; wo immer ein an-
schauendes, geniefsendes Subjekt einem Objektiven ge-
genüber blieb. Daher ist eben das wechselseitige Sich-
anschauen und Geniefsen in seiner Schönheit, die
Wechseldurchdringung dieses Anschauens und Geschaut-
werdens nach des Verfs. Behauptung das Gefühl der
Liebe, was sich nun wiederum dreifach gestaltet, zu-
nächst als platonische Liebe, worin die Anschau,
die adorirende Verehrung des geliebten Gegenstandes,
noch das Vorherrschende ist; sodann als Freund-
schaft, und endlich am Höchsten den Gegensatz aus-
gleichend und völlig vernichtend, als Geschlechts-
liebe. — Damit ist aber endlich — was zugleich
auf das Verhältnifs der Aesthetik zu der sich daran
reihenden spekulativen Theologie hindeutet, wie
der Verf. sie auszuführen gedenkt — die Grundlage
zu dem hohem Begriffe der Gottheit gegeben, aus
welchem erst das rechte philosophische Verständnifs
Gottes und seines Verhältnisses zur Weit sich ergeben
soll (8. 485. u. 523).
Schon diese letzten Andeutungen werden gewifs
jeden Denker auf das verheifsene Werk des Verfassers
über spekulative Theologie aufmerksam machen, zumal
wenn er in demselben mehr noch, als es in seiner
 
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