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672

Das Mithreiini bei Heidelberg.
riger betrieben als das römische, und zwar bis in die höch-
sten Classen der bürgerlichen Gesellschaft. Mochten diese
letzteren späterhin auch dieser Sitte untreu und die censori-
sche Rüge, welche Vernachlässigung der Agricultur streng
bestrafte (Gellius IV. 12. PJin. H. N. XVIII. 3. init.), un-
wirksam geworden seyn, so hieng doch die Nation im Gan-
zen mit alter Liebe an diesen Beschäftigungen, und der prak-
tische Römersinn verkannte niemals diese unerschütterliche
Grundlage der öffentlichen Wohlfahrt. (Warro de re rust. I. 2.
p. 135. Schneid. Columella de r. r. Praefat. I. 17. p. 30.)
10) Die griechische Formel war &eoq ix nirp«c; dafs da-
bei an Sonne und Feuer gedacht werden mufs, zeigt der
Vers: Invictus (Mas ist Sol invictus) de petra natus Deus.
Wie die Römer die Vesta verehrten, sagt ein anderer Autor,
so die Perser den aus dem Fels geborenen (nsrpoyevfi) Mi-
thras, wegen des Feuers Centrum. Jul. Firmicus de errore
profan, religionum 21 p. 79 mit Münter, Jo. Laurent. Lydus de
mensibus p. 124. An das Centralfeuer mochten dabei spätere
Naturphilosophen denken ; die Naturvölker hatten zunächst
nur an die Erdwärme und an den dem Fels und Stein entlock-
ten Feuerfunken gedacht 5 vielleicht auch an das über dem
Felsengipfel des Albordi aufgehende Sonnenfeuer.
11) Plin. H. N. XXXVII. 10. Plutarch. de fluminib.
XXIII. 4. p. 1049 Wyttenb. &lop<$oq war der Name des
Berges und des Bergsohns.
12) Nachdem Mithras zum metaphysischen Aeon oder zum
personificirten zeitlosen Princip der wechselnden Zeit geAvor-
den, trägt er, löwenköpfig, geflügelt, mit der Schlange der
Ewigkeit umwunden, vier Zeichen des Thierkreises auf sei-
nem Körper : Widder, Waage, Skorpion und Steinbock.
Museo Pio-CIementin. II. 19. mit E. Q. Visconti.
13) c'HiUo<; ävlxrjroq, Sol invictus.
14) Plutarch. de Isid. et Osirid. 46. p. 513 sq. Wyttenb.
Ormuzd , ’&popidfrq, Ahriman, ’Apeiuuvioq, Mithras. Mittler,
pe<riT>:c.
15) Hesychius II. p. 601 Alberti 6 npißroq iv
TUpaouq $e6q — Daher auch auf einem Basrelief in Neapel
die Inschrift: ömnipotenti Deo Milhrae. (s. Zoega’s Ab-
handlungen S. 151.)
(Die Fortscttung folgt.)
 
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