DOI Heft:
No. 43
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Das Mithreum bei Heidelberg.
863 Der Blitz auf mehreren Mithrassteinen , z. B. auf
zweien hei Hyde (de Bel. vett. Perss. p. 113.)- Die Vermiß
thung ist v. Hainmer’s Mithriaques p. 51 —5 der argolische
Mythus von des Perseus Gehurt bei Pausanias II. 21. 7. vgl.
Symbolik I. Bd. S. 284 ff. 3te Ausg. und S. 469 über die asia-
tischen Mythen vom ßpovTonouc; d. i. dem Sohne des Donners.
873 Die Etrusker hatten Blitz- und Donner-Bücher und
nahmen neun Blitzgötter, worunter Juppiter, an. (Plin. II. 52.
Cic. de N. D. II. 25. mit den Auslegern p. 308 ed. Moser et Cr.)
Noch haben wir das Tagebuch einer Donnerschau (icpripepos
ßpovroaxoniot), worin nach italischen Örtlichkeiten aus den
Mondsständen für die Tage des Jahrs und aus dem Donner
Vorzeichen für Witterung und Wachsthum u. s. w. angege-
ben werden (bei Jo. Laur. Lydus de ostentis cap. 27. p. 100
sqq. ed. Hase.)
883 S. oben II. mit Anm. 44 u. 46. Ein solcher Weihe-*
priester heifst auf Inschriften: Pater patrum dei Solis invicti
Mithrae, auch wohl pater et hieroceryx, oder wie man än-
dert hierocorax. (Silvestre de Sacy zum Saintecroix II. p.
131 sq.), welcher also diese Conjectur des Reinesius (I. 48.
p. 95) billigt 5 aber ein Pater konnte doch wohl nicht den
blofsen Ministranten, welches die Coraces waren, angehören.
Ich vermuthe daher: Pater et Hierax, denn die Patres wur-
den Gpotxe? und ae-col, Falken und Adler genannt. (Porphyr,
de Abst. IV. 16. pag. 351.) Der Falke, eigentlich der
heilige Vogel, war in Ägypten der Sonne heilig. (Horapolio
I. 8. p. 10 ed. Leemans.) In Mithrasmonumenten (z. B. bei
Hyde tab. I. zu p. 113) schwebt ein Adler über einem Blitz,
welches hieroglyphenartig dasselbe zu sagen scheint, was
unser Bild darstellt, nämlich der Pater ist Herr des
Blitzes, und kann ihn also übergeben, nämlich sinnbildlich,
z. B. ein fulmen fictile. In derselben Inschrift (sie steht bei
Gruter XXVII. 4) nennt sich derselbe Mann nicht blos Pater
und Hieroceryx (oder nach meiner Vermuthung Hierax), son-
dern auch Archibucolus ( äpxißovxoXoq), Erzrind erhirt 5
welches unser Bild wiederum erläutert, in welchem der prie-
sterliehe Mystagog und Vater einen Hirtenstab in seinem
Arme liegend hält. Schliefslich bemerke ich: das Einweihen
wird auf Inschriften häufig durch tradere, übergeben, be-
zeichnet; und das correlate Empfangen durch suscipere.
(Der Be s rhlufs folgt.)
Das Mithreum bei Heidelberg.
863 Der Blitz auf mehreren Mithrassteinen , z. B. auf
zweien hei Hyde (de Bel. vett. Perss. p. 113.)- Die Vermiß
thung ist v. Hainmer’s Mithriaques p. 51 —5 der argolische
Mythus von des Perseus Gehurt bei Pausanias II. 21. 7. vgl.
Symbolik I. Bd. S. 284 ff. 3te Ausg. und S. 469 über die asia-
tischen Mythen vom ßpovTonouc; d. i. dem Sohne des Donners.
873 Die Etrusker hatten Blitz- und Donner-Bücher und
nahmen neun Blitzgötter, worunter Juppiter, an. (Plin. II. 52.
Cic. de N. D. II. 25. mit den Auslegern p. 308 ed. Moser et Cr.)
Noch haben wir das Tagebuch einer Donnerschau (icpripepos
ßpovroaxoniot), worin nach italischen Örtlichkeiten aus den
Mondsständen für die Tage des Jahrs und aus dem Donner
Vorzeichen für Witterung und Wachsthum u. s. w. angege-
ben werden (bei Jo. Laur. Lydus de ostentis cap. 27. p. 100
sqq. ed. Hase.)
883 S. oben II. mit Anm. 44 u. 46. Ein solcher Weihe-*
priester heifst auf Inschriften: Pater patrum dei Solis invicti
Mithrae, auch wohl pater et hieroceryx, oder wie man än-
dert hierocorax. (Silvestre de Sacy zum Saintecroix II. p.
131 sq.), welcher also diese Conjectur des Reinesius (I. 48.
p. 95) billigt 5 aber ein Pater konnte doch wohl nicht den
blofsen Ministranten, welches die Coraces waren, angehören.
Ich vermuthe daher: Pater et Hierax, denn die Patres wur-
den Gpotxe? und ae-col, Falken und Adler genannt. (Porphyr,
de Abst. IV. 16. pag. 351.) Der Falke, eigentlich der
heilige Vogel, war in Ägypten der Sonne heilig. (Horapolio
I. 8. p. 10 ed. Leemans.) In Mithrasmonumenten (z. B. bei
Hyde tab. I. zu p. 113) schwebt ein Adler über einem Blitz,
welches hieroglyphenartig dasselbe zu sagen scheint, was
unser Bild darstellt, nämlich der Pater ist Herr des
Blitzes, und kann ihn also übergeben, nämlich sinnbildlich,
z. B. ein fulmen fictile. In derselben Inschrift (sie steht bei
Gruter XXVII. 4) nennt sich derselbe Mann nicht blos Pater
und Hieroceryx (oder nach meiner Vermuthung Hierax), son-
dern auch Archibucolus ( äpxißovxoXoq), Erzrind erhirt 5
welches unser Bild wiederum erläutert, in welchem der prie-
sterliehe Mystagog und Vater einen Hirtenstab in seinem
Arme liegend hält. Schliefslich bemerke ich: das Einweihen
wird auf Inschriften häufig durch tradere, übergeben, be-
zeichnet; und das correlate Empfangen durch suscipere.
(Der Be s rhlufs folgt.)