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96'i Alexander Müller: der Erzbischof!: von Coln.
12-Woher jene Heden kommen, ist nicht
schwer zu erkennen, heifst es dort, die Beiträge zur Kir-
chengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts, die belgischen
Zeitungen, die Gespräche hinter dem warmen Ofen, und an-
dere aufserhalb der Rheinprovinz fabrizirte Schriften zeigen
uns den Feind deutlich genug, mit welchem die Preussische
Regierung eigentlich zu kämpfen hat. Der r öinisch-j e-
süitisc he Liberalismus, der über Belgien unüberseh-
bares Unheil gebracht hat, beginnt leider auch in Deutsch-
land allgemach sich zu regen. Wie dort das ununterrichtete
Volk von dem römischen Priesterthum angeblich zur Verfhei-
digung der Religions- und Unterrichtsfreiheit, in der That
aber für rein hierarchische Zwecke zum Kampfe gegen die
Staatsregierung gerufen wurde, so auch beginnen in Deutsch-
land Söldlinge jener Parthei das Volk über seine religiösen
Interessen zu beunruhigen und die Schritte der Regierung
zur Beförderung des Kirchenwesens als Schritte zur Unter-
drückung der kirchlichen Freiheit zu verdächtigen. Solche
feine Kunst und Taktik ist die der römisch - belgischen Hie-
rarchie, diese hat zur Befestigung des monarchischen Prin-
cips von jeher nicht nur nichts beigetragen, sondern alles
das noch erschüttern geholfen, was von den Stürmen frü-
herer Perioden her noch fest stand. Sie hat mit der Dema-
gogie frevelhafte Buhlschaft getrieben und zum Schlimmsten
sie angefeuert, und unterstützt u. s. w. In diesem Ton all-
gemeinen Vorwurfs geht es bis S. 16 fort, wo der Verfasser
endlich auf den Erzbischoff von Cöln kommt und hier wird
diese Art anzuklagen durch das Persönliche und Hypothe-
tische darin besonders gehässig. Ref. kann sich unmöglich
überzeugen, dafs die Manier des Verf. der Sache, deren
Verteidigung er übernommen hat, vorteilhaft seyn kann,
denn er selbst, der gewifs kein Freund des Erzbischoffs und
seiner Sache, und im Ganzen durchaus unbefangen ist, ward
durch die Heftigkeit der Angriffe und noch mehr der An-
schuldigungen, die zum Theil nur auf Vermuthungen ge-
gründet werden, betroffen. Was soll man sagen, wenn der
Verf. S. 17 die Bekanntschaften und Verwandtschaften des
Erzbischoffs aufzählt und ihn auf die folgende Art mit den
belgischen Pfaffen und Aristokraten erst ganz positiv in Ver-
bindung' zu bringen scheint, und dann die Beschuldigung in
demselben Athem wieder zurücknimmt? Die Stvelle lautet:
 
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