Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1152

Literarische Nachricht.

und Stelle untergegangen, andere nach dem Abendlande,
z. B. in"die Coisünianische Bibliothek, gebracht worden sind.
— Die beiden Bibliotheken des grofsherzoglichen Serai’s, und
die der Moschee zur heiligen Sophia enthalten durchaus nur
orientalische Handschriften. —
Unbekannte Bruchstücke der klassischen Literatur waren
in jenen Bibliotheken nicht zu finden. Jedoch sind sie defs-
wegen für den Philologen nicht ohne Interesse: manche
schöne Handschriften klassischer Autoren verdienten gewifs
eine nähere Vergleichung. Der Historiker aber würde nicht
ohne Nutzen die Urkunden und Protokollbücher der Bischofs-
sitze und Klöster, oder einige neugriechische Chroniken, die
sich auf Berg Athos finden, untersuchen; — möchte doch
Hr. Fallmerayer eine Reise zu diesem Zwecke unterneh-
men! Endlich ist hervorzuheben der Reichthum an medizi-
nischen Handschriften. Hr. Dietz würde hier gewifs eine
reiche Ausbeute gefunden haben! Wo sich dergleichen in
den Bibliotheken findet, hat sich der Unterzeichnete bemerkt,
und wird in seiner Reisebeschreibung genauen Bericht dar-
über abstatten; selbst bearbeitet hat er nur das, was das
byzantinische Recht betraf. Die wichtigsten Resultate seiner
Forschungen in dieser Hinsicht sind das Auffinden der Epi-
tome Novellarum Justiniani, Justini et Tiberii von Theodoras
Hermopolitanus, und einer rescribirten Basilikenhandschrift.
Auch eine interessante Handschrift einer griechischen Über-
setzung von dem zweiten Theile der Assissen von Jerusalem
verdient schon vorläufig erwähnt zu werden.
Dr. Z a c h a r i ä.
 
Annotationen