Kurze Anzeigen.
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Schacht das neue Licht anzuzünden versteht, das unsere Kennt-
nis des Alterthums erhellen soll. Worin aber dieses Licht, nach
dem unsere Zeit so sehr verlangt, besteht, jind worauf das Stre-
ben der Zeit zunächst geht, mögen die Leser aus der Vorrede des
dritten Bandes zum Schlüsse vernehmen. „Es ist die Bewegung
der neueren Zeit die, dass der Begriff des Rein-Menschlichen, des-
sen Verwirklichung in Gestalt und Leben dem classischen Alter-
thum Entstehung und Leben gegeben hat, und dem Mittelalter für
Kunst und Wissenschaft formgebendes Princip war, der Abstrac-
tion des Reingeistigen aus Christi Lehre in die Wirklichkeit ein-
verleibt we*ide.u !!
Characterismi principum philosophorum veterum, Socratis, Plat o-
nis, Aristotelis. Ad criiicam philosophandi rationem commendan-
dam scripsit Pfi. Guil. van Heus de. Sine ha et studio. Arnstetodami
apud Johannem Müller. 1839. VI11. und 260 S. 8.
Das letzte Werk dieses würdigen Veteranen der holländischen
Philologie, kurze Zeit vor seinem im Jahr 1839. auf einer Schwei-
zerreise zu Genf erfolgten Tode geschrieben. In der ihm eigenen,
gemüthlichen, leicht fasslichen, klaren Weise der Darstellung, die
besonders jüngern Lesern sehr anziehend ist, gibt der Verf. eine
Charakteristik der drei Hauptphilosophen des alten Hellas, wie sie
der Titel nennt, von dem kritischen Standpunkte, wie er ihn sich
genommen, und wie er ihn auch in dieser Schrift wieder anem-
pfiehlt, aufgefasst, wobei noch andere Punkte berücksichtigt wer-
den, die das Verhältniss dieser Philosophen sowohl zu einander
selbst wie zu ihrer Zeit betreffen, um damit auch in unserer Zeit
eine zweckmässige Behandlung der philosophischen Studien her-
beizuführen. Von diesem Gesichtspunkt aus sind die am Schlüsse
angehängten Quaestiones criticae insbesondere zu betrachten. Was
überhaupt vanHeusde leistete, was er seinerzeit, was er zunächst
seinem Vaterlande war, wie ausgezeichnet als Gelehrter, wie lie-
benswürdig in seinem Charakter, in welchem Ernst und Milde sich
in einer so schönen Weise verbunden zeigte, das hat einer seiner
Collegen, der Hr. Professor van Goudoever in einer eben so
schönen Rede, zu welcher van Heusde’s Tod die Veranlassung gab,
näher auseinandergesetzt; wir stehen nicht an, die in einer gu-
ten classischen Sprache abgefasste Rede, die ein getreues
Bild des edlen und würdigen Mannes darstellt, allen Freunden und
Verehrern desselben zu empfehlen; sie werden daraus zugleich
Gang und Schicksale seines Lebens, wie die Richtung seiner Stu-
dien erkennen; auch fehlt nicht am Schluss ein genaues Verzeich-
niss der Schriften und einzelnen kleineren Aufsätze desselben. Der
Titel dieser Rede ist:
Antonii van Goudoever Sermo ad discipulos Habitus, die XVUl. AL
Septembris anno MDCCCXXXIX. 28 S. in gr. 8.
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Schacht das neue Licht anzuzünden versteht, das unsere Kennt-
nis des Alterthums erhellen soll. Worin aber dieses Licht, nach
dem unsere Zeit so sehr verlangt, besteht, jind worauf das Stre-
ben der Zeit zunächst geht, mögen die Leser aus der Vorrede des
dritten Bandes zum Schlüsse vernehmen. „Es ist die Bewegung
der neueren Zeit die, dass der Begriff des Rein-Menschlichen, des-
sen Verwirklichung in Gestalt und Leben dem classischen Alter-
thum Entstehung und Leben gegeben hat, und dem Mittelalter für
Kunst und Wissenschaft formgebendes Princip war, der Abstrac-
tion des Reingeistigen aus Christi Lehre in die Wirklichkeit ein-
verleibt we*ide.u !!
Characterismi principum philosophorum veterum, Socratis, Plat o-
nis, Aristotelis. Ad criiicam philosophandi rationem commendan-
dam scripsit Pfi. Guil. van Heus de. Sine ha et studio. Arnstetodami
apud Johannem Müller. 1839. VI11. und 260 S. 8.
Das letzte Werk dieses würdigen Veteranen der holländischen
Philologie, kurze Zeit vor seinem im Jahr 1839. auf einer Schwei-
zerreise zu Genf erfolgten Tode geschrieben. In der ihm eigenen,
gemüthlichen, leicht fasslichen, klaren Weise der Darstellung, die
besonders jüngern Lesern sehr anziehend ist, gibt der Verf. eine
Charakteristik der drei Hauptphilosophen des alten Hellas, wie sie
der Titel nennt, von dem kritischen Standpunkte, wie er ihn sich
genommen, und wie er ihn auch in dieser Schrift wieder anem-
pfiehlt, aufgefasst, wobei noch andere Punkte berücksichtigt wer-
den, die das Verhältniss dieser Philosophen sowohl zu einander
selbst wie zu ihrer Zeit betreffen, um damit auch in unserer Zeit
eine zweckmässige Behandlung der philosophischen Studien her-
beizuführen. Von diesem Gesichtspunkt aus sind die am Schlüsse
angehängten Quaestiones criticae insbesondere zu betrachten. Was
überhaupt vanHeusde leistete, was er seinerzeit, was er zunächst
seinem Vaterlande war, wie ausgezeichnet als Gelehrter, wie lie-
benswürdig in seinem Charakter, in welchem Ernst und Milde sich
in einer so schönen Weise verbunden zeigte, das hat einer seiner
Collegen, der Hr. Professor van Goudoever in einer eben so
schönen Rede, zu welcher van Heusde’s Tod die Veranlassung gab,
näher auseinandergesetzt; wir stehen nicht an, die in einer gu-
ten classischen Sprache abgefasste Rede, die ein getreues
Bild des edlen und würdigen Mannes darstellt, allen Freunden und
Verehrern desselben zu empfehlen; sie werden daraus zugleich
Gang und Schicksale seines Lebens, wie die Richtung seiner Stu-
dien erkennen; auch fehlt nicht am Schluss ein genaues Verzeich-
niss der Schriften und einzelnen kleineren Aufsätze desselben. Der
Titel dieser Rede ist:
Antonii van Goudoever Sermo ad discipulos Habitus, die XVUl. AL
Septembris anno MDCCCXXXIX. 28 S. in gr. 8.