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160 Kurze Anzeigen.
P hylarcki Historiar um fragmenta. Collegit Jehannes Fridericus
Lucht. Lipsiae, sumtibus Guilichni Laufferi MDCCCXXXFI. XII. u.
152 S. in gr. 8.
Es ist diesem Geschichtschreiber, dessen Werke verloren ge-
gangen sind, das seltene Glück widerfahren, in wenigen Jahren
dreifach bearbeitet zn werden, ^da der vorliegenden Schrift eine
andere, obwohl von geringerem Umfang, um ein Jahr vorausgebt
(J. Fr. Thoms: Phylarchus. Pars prior De Phylarchi vita et scrip-
tis Gryphiae 1885. 8.), drei Jahre hernach aber eine andere er-
schien (Phylarchi Historr. reliqq. ed. Bruckner Wratislav 1839.),
die aber keineswegs der früheren, die hier angezeigt wil&, die Pal-
me entrissen hat. Denn es ist immer die Monographie des Hrn.
Lucht als das beste und vellständigste über Phylarchus anzusehen.
Ursprünglich bestimmt, eine Abtheilung eines grösseren Werkes
zu bilden, welches über die bei Polybius verkommenden Geschicht-
schreiber sich unter dem Titel Quaestiones Polybianae verbreiten
sollte, erscheint sie nun besonders und verbreitet sieh eben so sehr
über Leben und Schriften des Phylarchus, wie über die Bruch-
stücke der letzteren, welche hier zum erstenmal vollständig ge-
sammelt und geordnet erscheinen, während die vorausgehende Un-
tersuchung die Lebensperiode des Mannes, die jedenfalls bis 190.
a. Ch. auszudehnen ist, so wie die Zeit der Abfassung seiner
Schriften festzustellen, insbesondere aber den Charakter und Werth
derselben zu bestimmen sucht, damit aber gewissermassen eine
Apologie des theilweise schon im Alterthum verunglimpften Autors
liefert, dessen Hauptwerk, die ia%oqiai in acht und zwanzig Bü-
chern, die Geschichte Griechenlands von Olymp. CXXVIL, 1. bis
Olymp. CXXXIX., 4. über einen mehr als fünfzigjährigen Zeit-
raum befasste, und für Plutarchus (im Agis, Kleomenes und Ara-
tos), Porapejus Trogus oder Justinus, um nur diese zu nennen,
eine Hauptquelle bildete. So weit es möglich war, hat der Verf.
eine Restauration dieses grossen Geschiehtswerkes nach den An-
gaben der Alten versucht, ohne dabei auch die übrigen, obwohl
wie es scheint, minder wichtigen Schriften des Phylarchus zu
vernachlässigen, dabei manche Irrthümer anderer Gelehrten wider-
legt und andere mit seinem Gegenstand in Verbindung stehende
Punkte in einer erschöpfenden Weise behandelt.
160 Kurze Anzeigen.
P hylarcki Historiar um fragmenta. Collegit Jehannes Fridericus
Lucht. Lipsiae, sumtibus Guilichni Laufferi MDCCCXXXFI. XII. u.
152 S. in gr. 8.
Es ist diesem Geschichtschreiber, dessen Werke verloren ge-
gangen sind, das seltene Glück widerfahren, in wenigen Jahren
dreifach bearbeitet zn werden, ^da der vorliegenden Schrift eine
andere, obwohl von geringerem Umfang, um ein Jahr vorausgebt
(J. Fr. Thoms: Phylarchus. Pars prior De Phylarchi vita et scrip-
tis Gryphiae 1885. 8.), drei Jahre hernach aber eine andere er-
schien (Phylarchi Historr. reliqq. ed. Bruckner Wratislav 1839.),
die aber keineswegs der früheren, die hier angezeigt wil&, die Pal-
me entrissen hat. Denn es ist immer die Monographie des Hrn.
Lucht als das beste und vellständigste über Phylarchus anzusehen.
Ursprünglich bestimmt, eine Abtheilung eines grösseren Werkes
zu bilden, welches über die bei Polybius verkommenden Geschicht-
schreiber sich unter dem Titel Quaestiones Polybianae verbreiten
sollte, erscheint sie nun besonders und verbreitet sieh eben so sehr
über Leben und Schriften des Phylarchus, wie über die Bruch-
stücke der letzteren, welche hier zum erstenmal vollständig ge-
sammelt und geordnet erscheinen, während die vorausgehende Un-
tersuchung die Lebensperiode des Mannes, die jedenfalls bis 190.
a. Ch. auszudehnen ist, so wie die Zeit der Abfassung seiner
Schriften festzustellen, insbesondere aber den Charakter und Werth
derselben zu bestimmen sucht, damit aber gewissermassen eine
Apologie des theilweise schon im Alterthum verunglimpften Autors
liefert, dessen Hauptwerk, die ia%oqiai in acht und zwanzig Bü-
chern, die Geschichte Griechenlands von Olymp. CXXVIL, 1. bis
Olymp. CXXXIX., 4. über einen mehr als fünfzigjährigen Zeit-
raum befasste, und für Plutarchus (im Agis, Kleomenes und Ara-
tos), Porapejus Trogus oder Justinus, um nur diese zu nennen,
eine Hauptquelle bildete. So weit es möglich war, hat der Verf.
eine Restauration dieses grossen Geschiehtswerkes nach den An-
gaben der Alten versucht, ohne dabei auch die übrigen, obwohl
wie es scheint, minder wichtigen Schriften des Phylarchus zu
vernachlässigen, dabei manche Irrthümer anderer Gelehrten wider-
legt und andere mit seinem Gegenstand in Verbindung stehende
Punkte in einer erschöpfenden Weise behandelt.