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Franse r Deutsch-Griechisches Wörterbuch, 308
thodik nicht zu denken, ja es sey dasselbe nicht einmal nach den
richtigen Grundsätzen eines Vocabulariums oder Glossariums aus-
gearbeitet. Ein solches sey ein Verzeichniss von Wörtern und
auch wohl Redensarten, nach subjectiven Ansichten zusammenge-
stellt und in einer andern Sprache erklärt. Es habe die Aufgabe,
das zu erklärende Wort richtig zu erklären, wenn auch ohne Rück-
sicht auf die Güte und Autorität des erklärenden Ausdruckes. Es
habe ferner die Aufgabe, die prosaischen und die gemeinen Wör-
ter nicht mit den poetischen zu vermengen, wenn auch ohne be-
sondere Rücksicht auf Synonymik. Es habe endlich die Aufgabe,
bei einer Sprache wie die griechische, die Dialekte lleissig zu
scheiden, und sich an den Hauptdialekt, an den attischen, einzig
zu halten. (Man sieht nicht ab, wie diese Forderung an ein Buch
gemacht werden kann, dem man so eben gestattet hat, „keine Rück-
sicht auf die Güte und Autorität des erklärenden Ausdruckes zu
nehmend) Solches, und mehr noch habe Hr. R. versprochen; sein
Buch stehe aber, wenn ihm gleich regsamer Eifer nicht abgespro-
chen werden könne, doch in keinem wünschenswerthen Verhält-
nisse zu den billigen Forderungen, und man müsse vor unvor-
sichtigem Gebrauche desselben warnen. (Schwerlich wünscht Hr.
Dr. Fr. einen unvorsichtigen Gebrauch des seinigen, oder hält
vorsichtigen Gebrauch für überflüssig.) Nun werden auf einer
Columne Verstösse gegen die Grammatik gerügt, auf 4 Columnen
unpassend gewählte Ausdrücke, und am Schlüsse macht er sich
wirklich anheischig, auf jeder Pagina Ungehöriges aufzuweisen,
ja es will ihn fast bedünken, dass, so sehr der Sammlerfleiss zu
loben seyn möge, das Ganze doch ein Werk strebsamer Jünger
sey, die sich unter dem Namen des Lehrers neckend verbergen.
Ohne Zweifel ist es diese Recension, in Beziehung auf wei-
che Hr. R. in seiner „fünften, durchaus umgearbeiteten
Ausgabe 1837u, (über welche Hr. Dr. Fr. gewiss nicht mehr
dasselbe Urtheil fällen würde) in der Vorrede sich mit Fug und
Recht so äussert: „Es bedurfte nicht unfreundlicher Mahnung und
ungerechter Beschuldigung, um mich darauf aufmerksam zu ma-
chen, dass mein Wörterbuch auch in der vierten Auflage noch
nicht den nöthigen Grad der Vollkommenheit erlangt habe; ich
selbst hatte mir das nicht verhohlen, und hatte zeitig Bedacht ge-
nommen, um bei einer neuen Bearbeitung Fehler tilgen, Mängel
bessern und Lücken ausfüllen zu können.46 Und diess ist denn
auch mit Eifer und treuem Fleisse durchgreifend geschehen, und
namentlich sind von Hrn, R. die Ausstellungen und Berichtigung
 
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