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Kriegk : Schriften mit allgemeinen Erdkunde. 309
jungen hatte die dritte für den Ref, weil er dort keine Schnurren
fand, und kein Scharfsinn erforderlich war, um die Sache wichtig,
anziehend, belehrend, für jedermann nützlich zu machen. Dies©
Abhandlung ist überschrieben: Zur Geographie der Flüsse,
lief, will, um sich kurz fassen zu können, blos die Ueberschriften
der einzelnen Abtheilungen angeben, in welche diese Abhandlung
zerfällt. Es ist zuerst die Rede im Allgemeinen von der geogra-
phischen Bedeutung der Flüsse 5 dann von den Flüssen als selbst-
ständigen Naturkörpern und als Individuen. Gegen die Sach©
selbst, welche hier der Verf. meint und behandelt, hat Ref. nichts
zu erinnern, aber gar viel gegen die Wahl der Ausdrücke der
IJeberschrift. Die deutschen Schriftsteller thäten sehr wohl daran,
wenn sie die Mode aufgäben, anders zu schreiben, als jeder Ver-
ständige im gemeinen Leben spricht, und etwas darin zu suchen, dass
sie sich hochtrabend und so unverständlich als möglich ausdrücken.
Das macht uns zum Gespött anderer Nationen. Dann folgen drit-
tens , allgemeine Klassilicationen und Begriffsbestimmungen der
Flüsse. Auch hier ist wieder der letzte Ausdruck schief und
schielend. Im vierten Paragraph wird von den Namen der Flüsse
gehandeltem fünften von des Flusses Eigenthum ausserhalb sei-
nem Bette und von den Steppenflüssen. Dann folgen Bemerkun-
gen über die Messung der Wasserstände (wir glauben Wasser-
stand bildet keinen Pluralis), dann Andeutung der verschiedenen
Flussfamilien. Die beiden letzten Abschnitte handeln von den
Flüssen nach dem verschiedenen Charakter ihres Laufs und von
der Natur der Flüsse nach ihrer geographischen Verkeilung. Den
ungemein reichhaltigen Stoff der folgenden Abhandlung: lieber
die Beziehung geographischer und ethnographischer
Verhältnisse zu Handel und Fabrikation findet man auf
den wenigen Seiten von 207—$20. mehr angedeutet als ausge-
führt. Wie leicht hätte Hr. Kriegk aus Beckmanns Waarenkunde
allein Materialien zu einem ganzen Bande darüber sammeln kön-
nen. Der fünfte und letzte Aufsatz über ästhetische Geographie
(wieder ein pretiöser, unpassender Ausdruck) ist desto reichhalti-
ger ausgefallen. Der Verf. hat ihn in zwei Theile getheilt. Der
erste hat folgende Unterabtheilungen: Einleitung. 1. Allgemeines.
2. Die Form der Erdoberfläche. Des zweiten Theils einzelne Ab-
schnitte haben die Ueberschriften: 1. Landschaften. 2, Formen
und Farben der Pflanzenwelt. 3. Gewässer. 4, Klima und Luft.
5. Die Thierwelt. 6. Einfluss des Menschen auf den ästhetischen
Charakter der Natur.
 
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