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1841

jy°. 5. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

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Reuss: Geognostische Skizzen aus Böhmen.
CBeschluss.)
Von gleichem Alter dürften die, im Gneisse liegenden, gra-
nitischen Massen seyn. Die Erhebung' der erzgebirgischen Schie-
fer hatte vor Ablagerung des Quader-Sandsteines statt; wage-
rechte Lagen dieser Felsart bedecken jene Formationen, wo nicht
spätere basaltische Erhebungen zu Störungen Anlass gaben. Als
das, die Erhebung bedingende, Agens betrachtet der Verf. die Por-
phyre, deren Emporsteigen in die bezeichnete Perioden fällt und
welche die Schiefer des Erz-Gebirges vielfach durchsetzen. Mit
den Porphyren auf gleicher Alterstufe stehen gewisse Granite, die
nicht selbstständig auftreten, sondern im Porphyr liegen und Ue-
bergänge in denselben zeigen, wie vorzugsweise der Zinn-füh-
rende Greisen-Granit vom Zinnwald und viele des angrenzenden
Theiles an Sachsen. Jüngerer Entstehung sind die zahlreichen
Zinn-führenden Gänge, welche im Seegrunde bei Zinnwald und
im angrenzenden Sachsen, den Porphyr durchsetzen, in ihrer un-
mittelbaren Nähe auch bedeutend metamorphosiren. Eine lange
Ruhe-Periode trat nach Emporsteigung der Granite und Porphyre
ein, und dieser Periode entspricht eine weitere Lücke in der Reihe
der Gebirgs-Formationen; denn es fehlen im Landstriche, wovon die
Rede, alle geschichteten, Versteinerungen-führende Gebilde bis zur
Kreide. Ueberall, wo Untersuchung möglich war, fand man die
jüngeren Formationen den „IJrschiefern“, oder dem Porphyr aufgela-
gert; nirgends eine Felsart, welche älter wäre, als Quader-Sand-
stein. Das Kreide - Gebilde besteht, wie überhaupt im nördlichen
Böhmen, aus „Pläner“, der thonig-kalkigen Kreide und aus dem
oben erwähnten Sandstein. Auf Kreide folgen die Tertiär-For-
mationen, welche im Leitmeritzer Kreise sehr bedeutende Ausdeh-
nung erlangen. Es sind sämmtlich Süsswasser-Absätze und am
mächtigsten entwickelt ist die Braunkohlen-Formation. Sie er-
scheint überall in muldenförmigen Vertiefungen älterer Felsarten
eingelagert, wo die, später aufwärts gestiegenen, Basalte diese
Jahrff. XXXIV. 1. Doppelheft. 5
 
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