DOI Heft:
No. 30
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iV. 30,
HEIDELBERGER
1841
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
A nrze Anzeigen.
CBeschluss,)
V
Es sind aber 101. an eilf Orten, besonders bei dem Dorfe Pfinz oder
der einstigen Römerstation Pons in dem Fürstenthume Eichstädt (23),
bei Nassenfels oder dem römischen Vetonianis in demselben Fürstenthume
(22), auf der Feldfläche Weil zwischen Spielberg und der Teufelsmauer
(18) und in dem Marktflecken Lösching oder dem alten Germanicum eine
Stunde von Ingolstadt (17), gefundene Gegenstände, die alle auf den bei-
gefügten lithographirten Tafeln schön abgebildet sind. Herr Dr. M.
fasst sie unter den nachfolgenden sieben Rubriken zusammen:
1—6 Gottheiten, zumal kleine bronzene Statüen' von Penaten,
Laren und Genien; 7—14 Gelübde, z- B. zwei Füsse, einer aus Thon
und einer aus Erz, eine bronzene Hand, zwei inwendig hohle Frauen-
zimmerköpfe aus Thon; 15—18 Heiligthü mer, wie ägyptische Amu-
lete, theils aus Feldspath, theils aus Bronze; 19—30 K r i e gsge r äthe,
als eiserne und bronzene Pfeile mit Schaftloch und zum Theile mit ei-
nem aus demselben auslaufenden Widerhaken, so wie eine Fussangel,
eine Lanzenspitze, zwei Sporen mit Stacheln, eine Pferdetrense und ein
Hufeisen, sämmtlich von Eisen; 31—92 Hausgeräthe, namentlich ein
Messer von Eisen, ein bronzener Spindelwirbel, ein irdenes Salbengefäss
mit bronzenem Löfleichen, ein Guttus, d. i. eines von den kleinen römi-
schen Gefässen, aus welchen man zu Hause und besonders in den Bädern
das Oel und die kostspieligen Salben, auch bei den Opfern den heiligen
Wein, tropfenweise herausträufeln liess, eine vierseitige bronzene Glocke,
Schreibegriffel von Eisen und Erz, Haften (libulae), zum Theile sehr
schöne, von Erz, ein bronzener Fingerring, bronzene Schlüsselringe,
viele verschiedenartige Schlüssel von Erz und Eisen, schöne samische
rothe Geschirre und Fragmente von solchen, zum Theile mit den Töpfer-
namen , gemalter Mauerbestich und vierseitige Thürmchen aus den
Schwitzbädern; 93 und 94 Strafge r ät h e, nemlich zwei bronzene
Blumbaten, und 95—101 Leichengeräthe, ncmlich Grablampen von
Thon, zum Theile sehr schöne aus samischer Erde, und Aromenfläsch-
chen. —
Diese sämmtlichen, zum Theile seltenen Gegenstände werden jedem
Alterthumsfreunde eben so viele Freude als Belehrung gewähren.
Nr. 7. ist der erste schöne Bericht eines erst an dem 14. Mai 1836
von Privaten frei gegründeten Vereines, und dient auch mit zu sehr er-
XXXIV Jahrg. 3 Doppelheft, 30
HEIDELBERGER
1841
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
A nrze Anzeigen.
CBeschluss,)
V
Es sind aber 101. an eilf Orten, besonders bei dem Dorfe Pfinz oder
der einstigen Römerstation Pons in dem Fürstenthume Eichstädt (23),
bei Nassenfels oder dem römischen Vetonianis in demselben Fürstenthume
(22), auf der Feldfläche Weil zwischen Spielberg und der Teufelsmauer
(18) und in dem Marktflecken Lösching oder dem alten Germanicum eine
Stunde von Ingolstadt (17), gefundene Gegenstände, die alle auf den bei-
gefügten lithographirten Tafeln schön abgebildet sind. Herr Dr. M.
fasst sie unter den nachfolgenden sieben Rubriken zusammen:
1—6 Gottheiten, zumal kleine bronzene Statüen' von Penaten,
Laren und Genien; 7—14 Gelübde, z- B. zwei Füsse, einer aus Thon
und einer aus Erz, eine bronzene Hand, zwei inwendig hohle Frauen-
zimmerköpfe aus Thon; 15—18 Heiligthü mer, wie ägyptische Amu-
lete, theils aus Feldspath, theils aus Bronze; 19—30 K r i e gsge r äthe,
als eiserne und bronzene Pfeile mit Schaftloch und zum Theile mit ei-
nem aus demselben auslaufenden Widerhaken, so wie eine Fussangel,
eine Lanzenspitze, zwei Sporen mit Stacheln, eine Pferdetrense und ein
Hufeisen, sämmtlich von Eisen; 31—92 Hausgeräthe, namentlich ein
Messer von Eisen, ein bronzener Spindelwirbel, ein irdenes Salbengefäss
mit bronzenem Löfleichen, ein Guttus, d. i. eines von den kleinen römi-
schen Gefässen, aus welchen man zu Hause und besonders in den Bädern
das Oel und die kostspieligen Salben, auch bei den Opfern den heiligen
Wein, tropfenweise herausträufeln liess, eine vierseitige bronzene Glocke,
Schreibegriffel von Eisen und Erz, Haften (libulae), zum Theile sehr
schöne, von Erz, ein bronzener Fingerring, bronzene Schlüsselringe,
viele verschiedenartige Schlüssel von Erz und Eisen, schöne samische
rothe Geschirre und Fragmente von solchen, zum Theile mit den Töpfer-
namen , gemalter Mauerbestich und vierseitige Thürmchen aus den
Schwitzbädern; 93 und 94 Strafge r ät h e, nemlich zwei bronzene
Blumbaten, und 95—101 Leichengeräthe, ncmlich Grablampen von
Thon, zum Theile sehr schöne aus samischer Erde, und Aromenfläsch-
chen. —
Diese sämmtlichen, zum Theile seltenen Gegenstände werden jedem
Alterthumsfreunde eben so viele Freude als Belehrung gewähren.
Nr. 7. ist der erste schöne Bericht eines erst an dem 14. Mai 1836
von Privaten frei gegründeten Vereines, und dient auch mit zu sehr er-
XXXIV Jahrg. 3 Doppelheft, 30