DOI Heft:
No. 8
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41334#0121
1841.
X°. 8. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Becker: Charikles oder Bilder alt Griechischer Sitte.
CB es chluss.y
In der Stelle Herodot’s VIII., 137 ; r[v y dp mtöi x 'r]v v. a-
■nvodoy.qv e<, xbv olxov eaiy&v ö r{Kioq, welche der Verf. am
Schlüsse seiner Beschreibung' S. 204., wo er die Frage nach der
Heizung und nach dem Vorhandenseyn eigener Kamine oder
Rauchfänge berührt, anführt, wäre nach dem Verf. keineswegs an
einen llauchfang oder Schornstein zu denken, da doch durch
einen solchen die Sonne ins Zimmer nicht scheinen könne. In-
dess fragt es sich erst, ob in jener Herodoteischen Stelle xotxd
xijv xunvodoxriv durch den Rauchfang (eher wohl 8t d x ij q
xaTtvoS6xr^~) heissen kann, und nicht vielmehr bei dem Rauch-
fang heisst. Zweitens lässt die Stelle IV., 103 kaum einen Zwei-
fel, dass bei xanvodoxri an einen über die Höhe des Hauses
noch hinausgehenden Schornstein oder Rauchfang, mithin ganz
nach Weise unserer Schornsteine, zu denken ist; die Worte selbst
lauten: eneit« ent E,v\ov ^ey aXov dvaitelpocq ioxd vnbp xrjg
oir.iac, vnepyovaav (nemlich xicpa\irtr') noXkov, ptähiaxa 8 b
v n e p x i] q xanvodöy. rjq. Sonach scheint uns die Existenz
der Schornsteiue oder Rauehfänge gesichert, da, wenn wir der
andern Annahme folgen, weiche diess in Abrede stellt, indem der
Rauch seinen Ausgang durch eine Oeffnung der Decke genom-
men, diese Oeffnung doch schwerlich mit dem Ausdruck x'xnvo-
doxri, die über das Dach hinausragt, gemeiut seyn kann.
Ein zweiter Excurs dieser Scene S. 206—215. bringt das
Nöthige über Buchhandel und Bibliotheken bei, gerade wie
diess auch in ähnlicher Weise früher der Verf. im Gallus in Be-
zug auf Rom gethan hatte. Die Nachrichten sind allerdings dürf-
tig, aber darum doch einer neuen Untersuchung und Prüfung
würdig, die zugleich das Resultat ergab, dass allerdings schon
vor dem Zeitalter des Aristoteles Privatbibliotheken bestanden,
dass selbst ein Handel mit Büchern, also der Betrieb von Buch-
händlergeschäften, nicht in Zweifel gezogen werden darf, wie
«Jahrg. XXXIV. 1. Doppelheft. 3
X°. 8. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Becker: Charikles oder Bilder alt Griechischer Sitte.
CB es chluss.y
In der Stelle Herodot’s VIII., 137 ; r[v y dp mtöi x 'r]v v. a-
■nvodoy.qv e<, xbv olxov eaiy&v ö r{Kioq, welche der Verf. am
Schlüsse seiner Beschreibung' S. 204., wo er die Frage nach der
Heizung und nach dem Vorhandenseyn eigener Kamine oder
Rauchfänge berührt, anführt, wäre nach dem Verf. keineswegs an
einen llauchfang oder Schornstein zu denken, da doch durch
einen solchen die Sonne ins Zimmer nicht scheinen könne. In-
dess fragt es sich erst, ob in jener Herodoteischen Stelle xotxd
xijv xunvodoxriv durch den Rauchfang (eher wohl 8t d x ij q
xaTtvoS6xr^~) heissen kann, und nicht vielmehr bei dem Rauch-
fang heisst. Zweitens lässt die Stelle IV., 103 kaum einen Zwei-
fel, dass bei xanvodoxri an einen über die Höhe des Hauses
noch hinausgehenden Schornstein oder Rauchfang, mithin ganz
nach Weise unserer Schornsteine, zu denken ist; die Worte selbst
lauten: eneit« ent E,v\ov ^ey aXov dvaitelpocq ioxd vnbp xrjg
oir.iac, vnepyovaav (nemlich xicpa\irtr') noXkov, ptähiaxa 8 b
v n e p x i] q xanvodöy. rjq. Sonach scheint uns die Existenz
der Schornsteiue oder Rauehfänge gesichert, da, wenn wir der
andern Annahme folgen, weiche diess in Abrede stellt, indem der
Rauch seinen Ausgang durch eine Oeffnung der Decke genom-
men, diese Oeffnung doch schwerlich mit dem Ausdruck x'xnvo-
doxri, die über das Dach hinausragt, gemeiut seyn kann.
Ein zweiter Excurs dieser Scene S. 206—215. bringt das
Nöthige über Buchhandel und Bibliotheken bei, gerade wie
diess auch in ähnlicher Weise früher der Verf. im Gallus in Be-
zug auf Rom gethan hatte. Die Nachrichten sind allerdings dürf-
tig, aber darum doch einer neuen Untersuchung und Prüfung
würdig, die zugleich das Resultat ergab, dass allerdings schon
vor dem Zeitalter des Aristoteles Privatbibliotheken bestanden,
dass selbst ein Handel mit Büchern, also der Betrieb von Buch-
händlergeschäften, nicht in Zweifel gezogen werden darf, wie
«Jahrg. XXXIV. 1. Doppelheft. 3