DOI Heft:
No. 4
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41334#0057
\to 4 HEIDELBERGER 1841.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Schouw: Das Klima Italiens.
CB e s chlu ss.)
Was der Verf. in dieser Beziehung gethan hat, um den mög-
lichsten Grad der Richtigkeit zu erzielen, ist angegeben, und
seine ausführliche, tief eingehende und mit einer grossen Menge
von Beispielen belegte Untersuchung der hierfür aufgestellten Re-
geln ist für alle diejenigen sehr belehrend, die sich mit solchen
Beobachtungen beschäftigen. Wünschenswert!] wäre indess ge-
wesen, auch dasjenige zu beachten, was Kämtz in seiner Me-
teorologie mitgetheilt hat, welchem auch Ref. so manche Beleh-
rung verdankt, die ihm bei seinen Untersuchungen der Tempera-
turverhältnisse im Allgemeinen für das physikalische Wörterbuch
unentbehrlich, waren. Sehr zweckmässig ist Italien in mehrere
Distrikte eingetheilt, und c« sind dann die mittleren jährlichen
Temperaturen derselben einzeln in Tabellen zusammengestellt,
welche zugleich die geographische Breite, die Höhe des Beobach-
tungsortes über dem Meere, die Zahl der Jahre und die jedesma-
ligen Beobachter enthalten. Um zur Kenntniss der Isothermen fcu
gelangen, musste nothwendig eine Correction wegen der Höhe der
Beobachtungsorte angebracht werden; allein man weiss wie schwer
es ist, hierüber zu einem genauen Resultate zu gelangen. Es
war daher sehr zweckmässig, dass der Verf. aus einer Menge
eigener und fremder Beobachtungen diese Grösse für Italien selbst
mit möglichster Schärfe zu bestimmen suchte, wodurch er dahin
gelangte, im Mittel 520 par. Fuss Höhenunterschied für 1 0 C.
anzunehmen, was allerdings etwas mehr ist, als die gewöhnlich
angenommene Grösse von 600 F. für 10 R. Uebrigens erhält
man hier zuerst die mittleren jährlichen Temperaturen so vieler,
unter weuig oder mehr verschiedener geographischer Breite lie-
gender Orte, dass dadurch eine nicht unbedeutende Belehrung über
die eigentliche Lage der isothermischen Linien, zugleich aber
auch der Beweis gegeben wird, dass diese Letzteren an verschie-
denen Stellen im Zickzack laufen müssten, um die mittlere Tem-
peratur der Orte völlig genau anzugeben, die bei nicht wenig
X.X.XIV. Jahrg. I. Doppelheft. 4
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Schouw: Das Klima Italiens.
CB e s chlu ss.)
Was der Verf. in dieser Beziehung gethan hat, um den mög-
lichsten Grad der Richtigkeit zu erzielen, ist angegeben, und
seine ausführliche, tief eingehende und mit einer grossen Menge
von Beispielen belegte Untersuchung der hierfür aufgestellten Re-
geln ist für alle diejenigen sehr belehrend, die sich mit solchen
Beobachtungen beschäftigen. Wünschenswert!] wäre indess ge-
wesen, auch dasjenige zu beachten, was Kämtz in seiner Me-
teorologie mitgetheilt hat, welchem auch Ref. so manche Beleh-
rung verdankt, die ihm bei seinen Untersuchungen der Tempera-
turverhältnisse im Allgemeinen für das physikalische Wörterbuch
unentbehrlich, waren. Sehr zweckmässig ist Italien in mehrere
Distrikte eingetheilt, und c« sind dann die mittleren jährlichen
Temperaturen derselben einzeln in Tabellen zusammengestellt,
welche zugleich die geographische Breite, die Höhe des Beobach-
tungsortes über dem Meere, die Zahl der Jahre und die jedesma-
ligen Beobachter enthalten. Um zur Kenntniss der Isothermen fcu
gelangen, musste nothwendig eine Correction wegen der Höhe der
Beobachtungsorte angebracht werden; allein man weiss wie schwer
es ist, hierüber zu einem genauen Resultate zu gelangen. Es
war daher sehr zweckmässig, dass der Verf. aus einer Menge
eigener und fremder Beobachtungen diese Grösse für Italien selbst
mit möglichster Schärfe zu bestimmen suchte, wodurch er dahin
gelangte, im Mittel 520 par. Fuss Höhenunterschied für 1 0 C.
anzunehmen, was allerdings etwas mehr ist, als die gewöhnlich
angenommene Grösse von 600 F. für 10 R. Uebrigens erhält
man hier zuerst die mittleren jährlichen Temperaturen so vieler,
unter weuig oder mehr verschiedener geographischer Breite lie-
gender Orte, dass dadurch eine nicht unbedeutende Belehrung über
die eigentliche Lage der isothermischen Linien, zugleich aber
auch der Beweis gegeben wird, dass diese Letzteren an verschie-
denen Stellen im Zickzack laufen müssten, um die mittlere Tem-
peratur der Orte völlig genau anzugeben, die bei nicht wenig
X.X.XIV. Jahrg. I. Doppelheft. 4