DOI Heft:
No. 27
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N°. 27.
HEIDELBERGER
1841
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Zinkeisen: Geschichte des Osmanischen Reichs, i. Theil.
v I
CBe s chlu ss.)
Schon darin unterscheiden sich beide Werke wesentlich, dass
v. Hammer vorzugsweise die orientalischen Quellen mit Zuziehung
der occidentalischen gebraucht, dass aber Herr Zinkeisen die grie-
chischen und occidentalischen Quellen zu Grunde legt und die
orientalischen subsidiarisch benutzt. Man wird also, da beide Ge-
schichten sich genau an ihre Quellen halten, wenn man zu diesen
nicht kommen kann oder nicht gehen will, die beiden Werke ne-
ben einander benutzen und eins aus dem andern ergänzen und
berichtigen können. Uebrigens hat Herr Zinkeisen sich über sein
und seines Buchs Verhältniss zu Herrn v. Hammer und dessen
Buch so bestimmt ausgesprochen, dass Ref. für Pflicht hält, diese
Stelle der Vorrede hier ganz abzuschreiben. Er sagt S. IX. der
Vorrede:
Es steht mir nicht zu, mich hier über Hammer’s „Geschichte
des Osmanischen Reichs“ und das Verhältniss des vorliegenden
Werks zu ihr ausführlich zu erklären. Strenge wissenschaftliche
Kritik und das Urtheil der öffentlichen Meinung haben ihr in der
historischen Litteratur längst den Platz angewiesen, den ihr kein
zweites Werk über denselben Gegenstand wird streitig machen
wollen, wenn es auch mit ihr kühn in die Schranken zu treten
scheint. In vielen seiner Theile fast mehr Quellenwerk als dar-
stellende Geschichte, ist sie besonders als solches von mir benutzt
worden, mit derselben Achtung, derselben Vorsicht, welche gründ-
liche Forschung jeder andern Quelle schuldig ist. Gerade von
diesem Gesichtspunkte aus glaube ich mir nur, im Interesse der
Wissenschaft, die Bemerkung erlauben zu dürfen, dass der we-
sentlich thatsächliche Gewinn aus den handschriftlichen, vorher
unbenutzten orientalischen Quellen, auf welche sich das Hammer-
sche Werk vorzüglich stützt, namentlich für die ältere Zeit un-
bedeutender ist, als man im Allgemeinen glauben mag, während
auf der andern Seite in den abendländischen Quellen zur osraani-
XXXIV. Jabrff. 3. Doppelheft. 27
HEIDELBERGER
1841
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Zinkeisen: Geschichte des Osmanischen Reichs, i. Theil.
v I
CBe s chlu ss.)
Schon darin unterscheiden sich beide Werke wesentlich, dass
v. Hammer vorzugsweise die orientalischen Quellen mit Zuziehung
der occidentalischen gebraucht, dass aber Herr Zinkeisen die grie-
chischen und occidentalischen Quellen zu Grunde legt und die
orientalischen subsidiarisch benutzt. Man wird also, da beide Ge-
schichten sich genau an ihre Quellen halten, wenn man zu diesen
nicht kommen kann oder nicht gehen will, die beiden Werke ne-
ben einander benutzen und eins aus dem andern ergänzen und
berichtigen können. Uebrigens hat Herr Zinkeisen sich über sein
und seines Buchs Verhältniss zu Herrn v. Hammer und dessen
Buch so bestimmt ausgesprochen, dass Ref. für Pflicht hält, diese
Stelle der Vorrede hier ganz abzuschreiben. Er sagt S. IX. der
Vorrede:
Es steht mir nicht zu, mich hier über Hammer’s „Geschichte
des Osmanischen Reichs“ und das Verhältniss des vorliegenden
Werks zu ihr ausführlich zu erklären. Strenge wissenschaftliche
Kritik und das Urtheil der öffentlichen Meinung haben ihr in der
historischen Litteratur längst den Platz angewiesen, den ihr kein
zweites Werk über denselben Gegenstand wird streitig machen
wollen, wenn es auch mit ihr kühn in die Schranken zu treten
scheint. In vielen seiner Theile fast mehr Quellenwerk als dar-
stellende Geschichte, ist sie besonders als solches von mir benutzt
worden, mit derselben Achtung, derselben Vorsicht, welche gründ-
liche Forschung jeder andern Quelle schuldig ist. Gerade von
diesem Gesichtspunkte aus glaube ich mir nur, im Interesse der
Wissenschaft, die Bemerkung erlauben zu dürfen, dass der we-
sentlich thatsächliche Gewinn aus den handschriftlichen, vorher
unbenutzten orientalischen Quellen, auf welche sich das Hammer-
sche Werk vorzüglich stützt, namentlich für die ältere Zeit un-
bedeutender ist, als man im Allgemeinen glauben mag, während
auf der andern Seite in den abendländischen Quellen zur osraani-
XXXIV. Jabrff. 3. Doppelheft. 27