Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Muralto: Catalogg. Codd. Graecc

371

Es finden sich darunter Handschriften des höchsten Alterthums,
wie denn z. B. von Nr. 1., welche Handschrift Judd. IX. 48. bis
X., 6. enthält, bemerkt wird: „codice alex. quarti v. quinti seculi
multo recentius non est“; Nr. 2., worin Einiges aus dem Galater-
brief steht, soll dem Ende des sechsten oder dem Anfang des sie-
benten Jahrhunderts angehören und in jeder Beziehung an Alter
dem wichtigen Cod Sangermanensis, Graecolatinus, der die mei-
sten Paulinischen Briefe mit der lat Uebersetzung enthält, und
unter Nr. 3. genau beschrieben ist, vorangehen. Die übrigen
Handschriften enthalten meist einzelne Stücke der Evangelien, da
es meist Evangelistarien und Lectionarien, auch ein Psalterium
cum catena Patrum (Nr. IX.) sind, deren Bestand hier aufs Ge-
naueste verzeichnet ist. Für die Kritik des N. T. dürfte sich
daraus, nach manchen der hier mitgetheilten Proben zu schliessen,
eine nicht unbeträchtliche Ausbeute ergeben, die wir wohl von
dem Yerf. in einer besondern Ausgabe zu erwarten haben, da wir
in einer Note zu Nr. 2. lesen: „Totam hujus et ceterorum N. T.
codd. Petropp. versionisque slaw. a. 1056. varietatem editio N. T,
ad fidem codicis antiquissimi et integerrimi Vaticani, collatis pa-
tribus primi et secundi cum versione syra tertii seculi et codd.
Graecolatinis AE alexandrinis A vel C paranda exhibebit“. Einer
besonderen Beachtung werth erscheint dann auch die unter Nr. 6.
aufgeführte und so genau beschriebene Handschrift der Evange-
lien, mit Gold auf purpurfarbenes Pergament geschrieben und in
Silber gebunden, im Jahre 1829. in Folge der Siege der Russen
in Kleinasien von da als ein Geschenk nach Petersburg gebracht;
nach dem Zeugniss des griechischen Metropoliten Sylvester ist
sie von der Hand der Kaiserin Theodora geschrieben; mithin, da
diese den Bilderdienst begünstigende Kaiserin um 842 lebte, ein Pro-
dukt des neunten Jahrhunderts, womit auch die Form der Buch-
staben und Anderes übereinstimmt, wie dies Hr. v. Muralt schon
früher in einem dem Bulletin scientifique der Petersburger Aka-
demie (T. IV. p. 71 ff.) eingerückten, auch mit einem Facsimile
begleiteten Bericht gezeigt hatte.
Unter den kirchenrechtlichen Codd. kommen die Constitutt.
apostoll. und einiges Andere vor, unter den patristischen einzelne
Homilien des Chrysostomus und Mebreres, was in das Gebiet der
Hagiographie fällt. Unter den Handschriften griechischer Profan-
schriftsteller bemerken wir Nr. XXXIII Epigrammata Codicis Va-
ticani, quae paucis exceptis, in Planudis anthologia non sunt, eine
von Isaac Gruter nach dem Apograpbum des Salmasius genom-
 
Annotationen