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Wir erhalten von ihm den nach bester Einsicht verbesserten und berich-
tigten, von manchen Fehlern und offenen Verstössen selbst gegen die
Gesetze der Sprache und flie Normen des Dialekts, in dem Hippokrai.es
schrieb, gereinigten Text, unter welchen sorgfältig zusammengestellt
die Yarietas Lectionis aus den Ausgaben von Foes, Van der landen, Bos-
quillon, Kuhn, Dietz und Littre sich findet, so dass sich bequem die Ab-
weichungen des Textes, wie ihn diese Ausgabe bringt, von den früheren
Ausgaben unterscheiden, und damit auch die Verdienste des Herausge-
bers besser würdigen lassen. Wenn der philologische Leser vielleicht
sich wundert., wie der Herausgeber dazu kam, eine deutsche Uebersetzung
(welche unter dem griechischen Texte, zwischen diesem und der bemerk-
ten Zusammenstellung der Varietas Lectionis abgedruckt ist), beizugeben,
so kann ihn die Bestimmung der Schrift, als Festgabe, eben so sehr
rechtfertigen, als die in der Vorrede klar ausgesprochene lobenswerthe
Absicht, durch eine solche Beigabe auch die Urschrift einem grösseren
Publikum in die Hände zu bringen, und, setzen wir hinzu, auch den
ewig wahren Inhalt der Schrift und ihre aus der treuesten und wahrsten
Naturbeobachtung hervorgegangenen Grundsätze immer mehr in einer
Zeit zu verbreiten, in welcher ein immer mehr zunehmendes handwerks-
mässiges Betreiben medicinischer Studien deren Junger von den lauteren
Quellen hippokrateisclier Weisheit, wie überhaupt von einem gediegenen
Studium der Aerzte des Alterthums immer mehr zu entfremden sucht.
Von dieser Seite betrachtet, wird das Unternehmen des Herausgebers
nur Dank verdienen; wir knüpfen daran den Wunsch, auch andere ver-
nachlässigte Schriften des Hippokrates in ähnlicher Weise behandelt zu
erhalten. Hier ist noch so Vieles zu thun, sowohl was die höhere Kri-
tik als die Wortkritik, Sprache, Ausdruck, Dialekt und dergleichen
mehr betrifft; wie wenig ist z. B. der jonische Dialekt des Hippokrates
bis jetzt näher untersucht, zumal in seinem Verhältnis zu Herodot und
andern jonisch schreibenden Schriftstellern ! wie wiinschenswerth wäre es
hier, sichere Normen zu gewinnen , um so dein Schwanken und der Un-
sicherheit der Handschriften in einzelnen Formen zu entgehen ! Sehr
dankenswert!) ist das vom Herausgeber mit grosser Sorgfalt angelegte,
auch hier und dort mit Erklärungen oder weiteren Erörterungen und
Nachweisungen (auch aus andern Schriften des Hippokrates, wie aus He-
rodotus) begleitete, sachliche und sprachliche Wortverzeichnis, welches
ain Schlüsse S. 90—111 beigefügt ist.

R abb inis che Blumen lese, enthaltend: Eine Sammlung, JJebersetzung
und Erläuterung der hebräischen und chaldäischen Sprüche des Si~
rach, talmudischer SprüchwÖrter, Sentenzen und Maximen, nebst
einem Anhänge Leichenreden und einem Glossar. Von Leopold
Bukes. Mit dem Motto: Möge der Maschal nicht geringfügig in
deinen Augen erscheinen. Leipzig. In der Hahn’sehen Verlagshand-
lung. 1814:. VIII. und 333 S. in gr. 8.
Der Orient ist reich an Sprüchen; denn daselbst stand, wie der
 
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