Br, 38. HEIDELBERGER 1848.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
L ...»hu ■ .
Oiaellensammlitiig der badischen Landes«
geschiclite»
(Schluss.)
Was die frühere Periode, die römische, betrifft, so liegen hier die
Quellen, so ungenügend und unbefriedigend sie auch vielfach sind, in den
alten Classikern und Inschriften vor, ohne dass eine namhafte Erweiterung
dieser Quellen zu erwarten wäre; und so konnte der Herausgeber in
seiner badischen Urgeschichte (s. diese Jahrbb. 1845. p. 197) wohl diese
Periode behandeln und selbst zu einem Abschluss bringen, der durch die
Verbindung alt - römischer und mittelalterlicher Forschung allerdings zu
manchen überraschenden, kaum geahnten Resultaten geführt hat. Aber
für die nachfolgende Zeit des Mittelalters liegen die Quellen in keiner
solchen Weise vor, auch wenn Einzelnes bereits früher an das Tageslicht
gezogen worden war: hier musste erst die Quellenforschung beginnen,
um auf oft höchst mühseligen Pfaden dasjenige zu ermitteln, wras allein
das Dunkel, das grossentheils noch auf jener Zeit lastet, aufzuhellen ver-
mag: und das so Aufgefundene war dann erst, soweit es für diese Zwecke
von Belang war, in getreuem Abdruck der Oeffentlichkeit zu übergeben,
welche die Grundlagen, auf denen eine Landesgeschichte allein erwachsen
kann, zu prüfen allerdings ein Recht hat. Darin eben liegt die Recht-
fertigung des ganzen Unternehmens und des dabei befolgten Planes, darin
gewissermassen die Nothwendigkeit desselben, wenn etwas Erspriessliches
überhaupt für vaterländische Geschichte geschehen soll. Hat man sich
darüber verständigt, so wird die nächste Frage allerdings die nach dem
Umfang einer solchen, die Grundlage einer vaterländischen Geschichte bil-
denden Quellensammlung seyn; was soll überhaupt in eine solche aufge-
nommen, in welcher Ordnung und Folge soll dies geschehen, nach wel-
chen Grundsätzen und in welcher Weise soll der Abdruck selbst veran-
staltet werden? Die Beantwortung dieser Fragen bildet mit einen Haupt-
theil des ersten die Quellenschriften betreffenden Abschnittes, aus welchem
wir die folgenden Angaben entnehmen, die unsern Lesern einen Begriff
von der Grösse und dem Umfang dieses Unternehmens, wie von seiner
XLI. Jahrg. 4« Doppelheft. 38
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
L ...»hu ■ .
Oiaellensammlitiig der badischen Landes«
geschiclite»
(Schluss.)
Was die frühere Periode, die römische, betrifft, so liegen hier die
Quellen, so ungenügend und unbefriedigend sie auch vielfach sind, in den
alten Classikern und Inschriften vor, ohne dass eine namhafte Erweiterung
dieser Quellen zu erwarten wäre; und so konnte der Herausgeber in
seiner badischen Urgeschichte (s. diese Jahrbb. 1845. p. 197) wohl diese
Periode behandeln und selbst zu einem Abschluss bringen, der durch die
Verbindung alt - römischer und mittelalterlicher Forschung allerdings zu
manchen überraschenden, kaum geahnten Resultaten geführt hat. Aber
für die nachfolgende Zeit des Mittelalters liegen die Quellen in keiner
solchen Weise vor, auch wenn Einzelnes bereits früher an das Tageslicht
gezogen worden war: hier musste erst die Quellenforschung beginnen,
um auf oft höchst mühseligen Pfaden dasjenige zu ermitteln, wras allein
das Dunkel, das grossentheils noch auf jener Zeit lastet, aufzuhellen ver-
mag: und das so Aufgefundene war dann erst, soweit es für diese Zwecke
von Belang war, in getreuem Abdruck der Oeffentlichkeit zu übergeben,
welche die Grundlagen, auf denen eine Landesgeschichte allein erwachsen
kann, zu prüfen allerdings ein Recht hat. Darin eben liegt die Recht-
fertigung des ganzen Unternehmens und des dabei befolgten Planes, darin
gewissermassen die Nothwendigkeit desselben, wenn etwas Erspriessliches
überhaupt für vaterländische Geschichte geschehen soll. Hat man sich
darüber verständigt, so wird die nächste Frage allerdings die nach dem
Umfang einer solchen, die Grundlage einer vaterländischen Geschichte bil-
denden Quellensammlung seyn; was soll überhaupt in eine solche aufge-
nommen, in welcher Ordnung und Folge soll dies geschehen, nach wel-
chen Grundsätzen und in welcher Weise soll der Abdruck selbst veran-
staltet werden? Die Beantwortung dieser Fragen bildet mit einen Haupt-
theil des ersten die Quellenschriften betreffenden Abschnittes, aus welchem
wir die folgenden Angaben entnehmen, die unsern Lesern einen Begriff
von der Grösse und dem Umfang dieses Unternehmens, wie von seiner
XLI. Jahrg. 4« Doppelheft. 38