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Nr. 56. HEIDELBERGER 1848.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Hlotz, Handwörterbuch der latein. Sprache.


(Schluss.)
S. 418 a. b. wird die Stelle aus Cic. Tuscc. I, 25, 62. besprochen:
qiiorum (’astrorum) conversiones omnesque motus qui animus vidit, is
docuit similem animum suum eius esse, qui ea fabricatus esset in caelo,
und gesagt: es sei an der Lesart sämmtlicher Handscriften nicht zu zwei-
feln, da Cicero gerne ein solches Wort wiederhole, z. B. ebend. I, 22,
52. animo ipso animum videre und III, 3, 5. qui vero probari polest,
ut sibi moderari animus non possit, quum ipsam medicinam corporis ani-
mus invenerit „und was dergleichen mehr ist.“ An diesen beiden Bei-
spielen und mehreren dergleichen ist nun freilich gar nicht zu zweifeln.
Das erste ist so, dass es gar nicht auffällt, weil man gar nicht anders
sagen kann; das zweite fällt eben so wenig auf, wo animus absichtlich
neben corporis als Gegensatz steht, ob Cicero es gleich weglassen und
dafür quum idem ipsam corporis medicinam invenerit schreiben konnte.
Unser Beispiel aber ist ein ganz anderes, und es hilft gar nichts, wenn
Herr Klotz etwas weiter oben sagt, die Lateiner haben bisweilen gleich-
sam die ursprüngliche Bedeutung des Wortes vergessend oder äusser
Acht lassend in einem und demselben Satze, zuerst von der ganzen Per-
sönlichkeit, sodann in einer einzelnen Beziehung dasselbe Wort animus
gesetzt, wobei er Off. I, 23, 80. anführt: Fortis vero animi et constan-
tis est non perturbari in rebus asperis-sed praesenti animo
uti et consilio, nec a ratione discedere. Hier wird die verschiedene Be-
deutung von animus durch das Zwischeneingeschobene weniger auffallend ge-
macht, als an der oben besprochenen Stelle. Unser Verfasser hat in
seiner grossem Ausgabe der Tuscc. mit Or. und dem Ref. das animus
nach qui eingeklammert, aber in der kleinern von der Klammer wieder
befreit; darauf in den Nachträgen und Berichtigungen zu seiner Ausgabe
(1843), so wie schon früher in Jahns Jahrbüchern 1835. 10. S. 222
animus vertheidigt, namentlich in den Nachträgen gesagt, wenn zu än-
dern sei, so werde man W’ohl am besten die Conjectur animo aufnehmen,
wiewohl am Ende qui animus vidiE auf dasselbe hinauslaufe, wie qui
XLI. Jahrg. 6. Doppelheft. 56
 
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