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Karze Anzeigen.
Die weiteren Zugaben dieser musterhaften Forschung bilden genaue An-
gaben über Namen, Lage und Bevölkerung der XIII Comuni im veronesischen
Gebirge, in welchen jetzt fast gänzlich die alte (cimbrische) Mundart erloschen
ist, da sie kaum noch in zwei dieser Gemeinden angetroffen werden soll, dann
ähnliche Angaben über die deutsche Gemeinde Sappada nebst Sauris in der
Pretura Tolmezzo in Friaul, und über das Thal Resia und die slavischen Re-
sianer in Friaul.
dir. Bähr.
Kurze Anzeigen.
Memoire sur les tremblements de terre dans le bassin du Danube, par A. Perrey,
Professeur ä la faculle des Sciences de Dijon. 82 pag. in ilo. Lyon 18i7,
Wir haben in diesen Blättern bereits eine ähnliche Arbeit des Verf. über
die im Rheinbecken beobachteten Erdbeben besprochen. Vorliegender Schrift —
ein besonderer Abdruck aus den „Annales de la Societe royale d'agriculture,
histoire naturelle et arts uliles de Lyon“ — gebührt das Lob, dass solche mit
Fleiss und Umsicht aus den besten vorhandenen Quellen zusammengestellt wurde.
Als Resultat ergibt sich, dass vom fünften bis zum neunzehnten Jahrhundert
dreihundertundachtzehn Bodenerschütterungen statt gefunden und zwar: neun-
zehn vom V. bis zu Ende des XV. Jahrhunderts; fiinfunddreissig während des
XVI. Jahrhunderts; einunddreissig während des XVII. Jahrhunderts; achtund-
achtzig während des XVIII. Jahrhunderts ; einhundertfünfundvierzig Während des
XIX. Jahrhunderts (bis zum 4. November 1844). Es ereigneten sich von dieser
Katastrophe: 60 im Frühling, 67 im Sommer, 67 im Herbst und 76 im Winter.
(Ein Nachtrag enthält noch manche Thatsachen, über welche Perrey erst Kunde
erhielt, nachdem er seine Arbeit bereits als geschlossen erachtete, dahin ge-
hören namentlich auch mehrere Erdbeben in den Jahren 1845 und 1846.) Mit
den Bodenerschütterungen, die während des Verlaufes jener Jahrhunderte im
Rhonebecken verspürt worden, und deren Gesammtzahl 191 beträgt, scheint die
Menge der im Donaubecken wahrgenommenen sehr beträchtlich, allein die Ober-
fläche des letztem ist neun oder zehn Mal grösser, als jene des erstem. üebri-
gens lässt sich nicht in Abrede stellen, dass das Donaubecken in gedachter Be-
ziehung eine Ausnahme macht von den Ergebnissen sämmtlicher Erfahrungen,
die man in verschiedenen andern Gegenden Europas zu machen Gelegenheit
hatte. Nicht wenige der Katastrophen im Donaubecken zeigten sich begleitet
von einem plötzlichen Temperaturwechsel, sowie von schhell eingetretenen Aen-
derungen in der hygrometrischen und elektrischen Beschaffenheit des Luftkreises
Karze Anzeigen.
Die weiteren Zugaben dieser musterhaften Forschung bilden genaue An-
gaben über Namen, Lage und Bevölkerung der XIII Comuni im veronesischen
Gebirge, in welchen jetzt fast gänzlich die alte (cimbrische) Mundart erloschen
ist, da sie kaum noch in zwei dieser Gemeinden angetroffen werden soll, dann
ähnliche Angaben über die deutsche Gemeinde Sappada nebst Sauris in der
Pretura Tolmezzo in Friaul, und über das Thal Resia und die slavischen Re-
sianer in Friaul.
dir. Bähr.
Kurze Anzeigen.
Memoire sur les tremblements de terre dans le bassin du Danube, par A. Perrey,
Professeur ä la faculle des Sciences de Dijon. 82 pag. in ilo. Lyon 18i7,
Wir haben in diesen Blättern bereits eine ähnliche Arbeit des Verf. über
die im Rheinbecken beobachteten Erdbeben besprochen. Vorliegender Schrift —
ein besonderer Abdruck aus den „Annales de la Societe royale d'agriculture,
histoire naturelle et arts uliles de Lyon“ — gebührt das Lob, dass solche mit
Fleiss und Umsicht aus den besten vorhandenen Quellen zusammengestellt wurde.
Als Resultat ergibt sich, dass vom fünften bis zum neunzehnten Jahrhundert
dreihundertundachtzehn Bodenerschütterungen statt gefunden und zwar: neun-
zehn vom V. bis zu Ende des XV. Jahrhunderts; fiinfunddreissig während des
XVI. Jahrhunderts; einunddreissig während des XVII. Jahrhunderts; achtund-
achtzig während des XVIII. Jahrhunderts ; einhundertfünfundvierzig Während des
XIX. Jahrhunderts (bis zum 4. November 1844). Es ereigneten sich von dieser
Katastrophe: 60 im Frühling, 67 im Sommer, 67 im Herbst und 76 im Winter.
(Ein Nachtrag enthält noch manche Thatsachen, über welche Perrey erst Kunde
erhielt, nachdem er seine Arbeit bereits als geschlossen erachtete, dahin ge-
hören namentlich auch mehrere Erdbeben in den Jahren 1845 und 1846.) Mit
den Bodenerschütterungen, die während des Verlaufes jener Jahrhunderte im
Rhonebecken verspürt worden, und deren Gesammtzahl 191 beträgt, scheint die
Menge der im Donaubecken wahrgenommenen sehr beträchtlich, allein die Ober-
fläche des letztem ist neun oder zehn Mal grösser, als jene des erstem. üebri-
gens lässt sich nicht in Abrede stellen, dass das Donaubecken in gedachter Be-
ziehung eine Ausnahme macht von den Ergebnissen sämmtlicher Erfahrungen,
die man in verschiedenen andern Gegenden Europas zu machen Gelegenheit
hatte. Nicht wenige der Katastrophen im Donaubecken zeigten sich begleitet
von einem plötzlichen Temperaturwechsel, sowie von schhell eingetretenen Aen-
derungen in der hygrometrischen und elektrischen Beschaffenheit des Luftkreises